Dr. Maximilian Kohler im Porträt

Halbe Sachen gibt es bei ihm nicht

Lahr Mit Dr. Maximilian Kohler hat die vierte Generation Verantwortung bei Edeka Kohler übernommen. Am 20. März 2024 wurde der 27-jährige Sohn von Uwe Kohler zum Geschäftsführer ernannt. Seitdem hat er die kaufmännischen Ressorts von seinem Vater Uwe Kohler übernommen. "Mein Onkel, mein Vater und ich sind ein gutes Team. Wir ergänzen uns gut", sagt der Junior-Chef.

Erste Erfahrungen im Getränkemarkt gesammelt

Dass er ins Familienunternehmen eingestiegen ist, kommt nicht von ungefähr. "Die Arena in Lahr wurde 1998 bis 2000 gebaut", erzählt er aus seiner frühesten Kindheit. "Es gibt Bilder von mir auf der Baustelle." Und auch später begleitete ihn das Familienunternehmen. "Wenn man in einer Edeka-Familie aufwächst, darf man früh mitmachen", erzählt er mit einem Schmunzeln. Es gab Waren vorzuziehen oder Unterlagen zu schreddern: "Ich wurde kindgerecht beschäftigt. Später fand ich einen passenden Schülerjob im Getränkemarkt.
Mit 15 Jahren wechselte er aufs Wirtschaftsgymnasium in Lahr. "Auf dem IBG habe ich meine Leidenschaft für Betriebswirtschaftslehre entdeckt", erinnert er sich an die Anfänge – eine Begeisterung, die ihm die Studienwahl leicht machte. Zunächst absolvierte er ein Bachelorstudium in Betriebswirtschaftslehre in Hamburg, anschließend ein Masterstudium in Wirtschaftswissenschaften in Kopenhagen. An der Universität Ulm promovierte er bis 2024 berufsbegleitend als externer Doktorand.
"Ich wollte in einer großen Stadt studieren und konnte es kaum abwarten, zu beginnen", verrät Maximilian Kohler. Auch wenn er sich bewusst für ein reines Studium entschied, findet er rückblickend: ""Es war ein guter Mix aus Theorie und Praxis. Über Praktika in den Semesterferien habe ich mir quasi mein eigenes duales Studium gebastelt." Dabei war es ihm wichtig „auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen, zum Beispiel bei einem Food-Startup."

War er schon immer so zielstrebig? "Nein, während meiner Schulzeit hatte ich eine Phase, da habe ich alles ganz schön schleifen lassen", stellt er lachend klar. Das habe sich mit dem Schulwechsel und einem neuen Sport geändert. "Ich habe mit 14 Jahren mit Thai-Boxen begonnen. Der Sport hat mir einen Push für den ganzen Alltag gegeben." Denn so, wie er mit Leidenschaft und Engagement heute seinen Beruf lebt, so trainierte er mit Ehrgeiz: "Ich habe total dafür gebrannt." Durch die Fokussierung auf Studium und Arbeit trat das Training zwar in den Hintergrund, doch ohne Sport geht es in seinem Leben nicht. "Ich bin gerne in der Natur, ob auf dem Rad oder beim Joggen.“

Die Rückkehr in die Ortenau ist ihm nicht schwergefallen. "Ich hatte meinen Freundeskreis nie aus den Augen verloren und viele sind in der Region geblieben", sagt er. Er fühlt sich wohl in seiner Heimatregion und schätzt sowohl die Nähe des Schwarzwalds als auch die Rheinebene. Der Einstieg 2020 bei Edeka Kohler verlief gut: „Wir sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Gleichzeitig kam eine Krise nach der nächsten, angefangen mit Corona.“ An Aufgaben mangelte es also nicht. „Ich hatte das Glück, dass ich mich von Anfang an einbringen konnte.“

Auf Augenhöhe und mit Wertschätzung agieren

Dabei ist ihm wichtig, anderen auf Augenhöhe und mit Wertschätzung zu begegnen, Strukturen zu schaffen und gleichzeitig offen zu bleiben für neue Ideen. Dieses Credo gilt für Maximilian Kohler nicht nur im Umgang mit den Mitarbeitern sondern auch mit Blick auf den Kunden, der im Fokus stehe. "Seit ich Geschäftsführer bin, empfinde ich noch mal ein anderes Gefühl von Verantwortung", stellt er fest.