An(ge)dacht: Ihre Begleiterin durch die Woche
Januar, der Monat der guten Vorsätze

Deborah Martiny | Foto: Meike Discher

Der Prospekt vom Discounter wirbt seitenweise für Fitnessgeräte. Als ich abends zum Sport komme, ist der Gymnastikkurs in der Halle nebenan so voll wie noch nie. Der Januar ist der Monat der guten Vorsätze: abnehmen, fit werden, weniger Rauchen, weniger Alkohol, mehr Zeit für mich... Das sind so die typischen Neujahrsvorsätze.

Auch unser christlicher Glaube kennt den Wunsch nach solchen Neuanfängen. "Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist." heißt es im 51. Psalm. Diese Sehnsucht nach Gott und nach einem sinnvollem Leben kennen Sie vielleicht auch.

"Ich möchte jetzt wieder öfter kommen!" hat mir schon manchmal ein Besucher nach dem Gottesdienst zugeraunt. Leider wissen wir alle, wie es mit guten Vorsätzen oft weitergeht: Im Januar ist man mit Feuereifer dabei, im Februar wird es schon weniger und danach sind die großen Pläne und Ziele auch schnell wieder vergessen. Das ist nicht nur beim Sport so: Das Gespräch mit Gott und die Beschäftigung mit dem Glauben ist oft genauso schwer in unseren Alltagsstress zu integrieren wie der wöchentliche Gymnastikkurs.

Dabei hat doch der Glaube einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen üblichen Neujahrsvorsätzen: Auch wenn wir ihn immer mal wieder aufgeben, gibt Gott uns nicht auf. Bei Gott läuft kein Abo ab, wir müssen keine festen Termine oder Uhrzeiten einhalten. Es ist nie zu spät. Egal, ob zum Jahreswechsel, Mitte Januar oder Anfang Februar, wenn Sie sich Gott zuwenden, ist er da. Mitten im Alltag.

Deborah Martiny
Pfarrerin
in Gengenbach

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