Wo drückt der Schuh, Herr Bürgermeister Schröder?
Ehemaliges Rathaus-Areal bekommt ein neues Gesicht

Neu überplant wird der Bereich rund um das alte Rathaus in Meißenheim. | Foto: Gemeinde Meißenheim
  • Neu überplant wird der Bereich rund um das alte Rathaus in Meißenheim.
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Meißenheim (ds). Die rund 3.900 Einwohner zählende Gemeinde Meißenheim genießt einen gewissen Bekanntheitsgrad weit über ihre Ortsgrenzen hinaus. Das hat sie zum einen Goethes Jugendliebe Friederike Brion zu verdanken, die hier im Jahr 1813 ihre letzte Ruhestätte fand. In jüngster Vergangenheit war es ein architektonisch imposantes Gebäude, in dem eine "Tatort"-Folge gedreht wurde, das die Riedgemeinde ins öffentliche Interesse rückte. Seit vergangenem Jahr ist im sogenannten Ufo, einem ehemaligen Firmensitz, außerhalb der Ortsmitte die Gemeindeverwaltung untergebracht.

"Wir fühlen uns wohl hier", betont Bürgermeister Alexander Schröder beim Besuch der Stadtanzeiger-Redaktion im neuen Rathaus. "Mit unserem alten Rathaus musste was passieren. Der ursprüngliche Plan war, ins denkmalgeschützte Heimburgerhaus neben der Schule zu ziehen. Dann kam aber die Insolvenz der Firma Fuchs und wir haben uns entschieden, das Gebäude zu übernehmen, was uns nicht teurer kam als die geplante Sanierung", so Schröder. Nun soll für das alte 6.500 Quadratmeter große Rathaus-Areal in der Ortsmitte in diesem Frühjahr ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben werden. "Wir planen hier Senioren- beziehungsweise Mehrgenerationenwohnen und ein Bürgerhaus", erläutert der Bürgermeister. Während das Heimburgerhaus als Wohnhaus nun verkauft werden soll, will die Gemeinde den Platz öffentlich nutzen als Parkplatz für die Festhalle und als Erweiterung des Schulhof. "In diesen Prozess wollen wir auf jeden Fall die Bürger mit einbinden", sagt Alexander Schröder, der auf einen Baubeginn noch in diesem Jahr hofft.

Der Schuh drückt in Meißenheim an keiner Stelle wirklich gravierend. "Wir beschäftigen uns aktuell mit Themen, die schon einige Zeit auf der Agenda stehen", so Schröder, der beispielsweise den Lärmschutzwall in Kürzell entlang der Autobahn nennt. 2006 hat die Gemeinde in Eigenregie mit dem Bau des 1,3 Kilometer langen Walls begonnen, mittlerweile liegt man in den letzten Zügen. Allerdings fehlt noch ein Lückenschluss, dort wo die Unditz direkt an die Autobahn stößt. "Hier muss entweder eine Wand errichtet oder der Fluss umgeleitet werden. Doch der Bund möchte sich an der gesamten Maßnahme nicht beteiligen, weil die Grenzwerte noch nicht überschritten sind", erklärt der Bürgermeister. Er ist jedoch überzeugt, dass die Verkehrszahlen in naher Zukunft eine Überschreitung bringen werden. "Für diesen Fall hat Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer bereits ihre Unterstützung zugesagt", berichtet er.

Neben der Erschließung weiterer Neubaugebiete, steht der weitere Ausbau der Kinderbetreuung auf der Agenda. Am 1. März ging eine neue Gruppe im katholischen Kindergarten in Kürzell an den Start, der hierfür Räume in der Grundschule nutzt. "Wir investieren hier 250.000 Euro, wovon 70.000 Euro bezuschusst werden", erläutert Alexander Schröder. Eine halbe Million Euro wird in Meißenheim investiert, wo der Kindergarten umgebaut und saniert wird. "Dort kommen in den nächsten Jahren noch zwei Krippengruppen hinzu", so Schröder.

Dringend notwendig ist der Neubau des Feuerwehrgerätehauses. "Unser Gebäude ist rund 300 Jahre alt und sehr in die Jahre gekommen", berichtet er. An der Ortsausfahrt Richtung Kürzell will man nun ein Neues bauen. Noch in diesem Jahr sollen die Planungen abgeschlossen und Fördergelder beantragt werden. "Wir visieren einen Baubeginn im kommenden Jahr an, allerdings ist es sehr schwierig im Moment, Planer und ausführende Firmen zu finden", so Schröder.

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