Feuerteufel in Altenheim? Polizei untersucht Brände

Der vierte Brand seit Ostern, der dritte binnen 14 Tagen: die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe installiert.  | Foto: Polizei
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Neuried. Die Ermittlungen der Offenburger Kriminalpolizei laufen nach dem mittlerweile insgesamt vierten Brand seit Ostern und dem dritten in den vergangenen zwei Wochen
auf Hochtouren.

Es wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die sich ausschließlich mit der Aufklärung dieser Brände beschäftigt. Deren Schadensummen sind inzwischen mehrere hunderttausend Euro.
Mittlerweile wurden die Brandorte zunächst von einem Brandmittelspürhund
und im Anschluss von einem Sachverständigen nach Spuren abgesucht. Die
Beamten der Ermittlungsgruppe gehen allen Hinweisen aus der Bevölkerung
nach, vernehmen Zeugen und treffen offene und verdeckte Maßnahmen, um
die Brände aufzuklären.

Am 30. Juni zerstörte ein Feuer gegen 0.30 Uhr im nördlichen Bereich von Neuried-Altenheim im Baumannsbündt einen Unterstand für Heu und landwirtschaftliche Arbeitsgeräte. Beim
zweiten Brand, drei Tage später am 3. Juli gegen 22.30 Uhr, stand eine
freistehende Offenscheune in der Niederfeldgasse auf 400 Quadratmetern
in Flammen. Die untergebrachten Kälber konnten gerettet werden; die
Arbeitsgeräte, Maschinen und Ernteerzeugnisse wurden durch die Flammen
zerstört. Gegen 1.30 Uhr brannten am vergangenen Sonntag wiederum in
Altenheim zwei Ökonomiegebäude. In der Kirchstraße wurden mehrere
Arbeitsmaschinen, ein Kühl- und Verkaufsraum sowie ein Auto zerstört.

Nachdem mittlerweile alle Brandorte durch einen Sachverständigen begutachtet
wurden, kann in den ersten beiden Bränden eine technische Ursache für
die Brände ausgeschlossen werden. Als Brandursache können hierbei weder
Selbstentzündung noch Brandstiftung ausgeschlossen werden. Bei der
Brandstelle in der Kirchstraße kommen nach vorläufiger Einschätzung des
Sachverständigen sowohl eine technische Ursache als auch Brandstiftung
in Betracht. Polizei und Staatsanwaltschaft können zum jetzigen
Zeitpunkt einem Zusammenhang zwischen den drei Bränden nicht
ausschließen und richten den Fokus bei den Ermittlungen auf den
Straftatbestand der Brandstiftung. Aufgrund der Häufung der Brände in
Neuried-Altenheim wird auch der Brand in einem Ökonomiegebäude an Ostern
nochmalig in die Ermittlungen mit einbezogen. Dort war ein technischer
Defekt als Ursache festgestellt worden.

Durch eine Flugblattaktion und vermehrte Streifenfahrten setzen Polizei und
Staatsanwaltschaft auf die Mithilfe der Bevölkerung. Neben der Frage
nach verdächtigen Personen oder Fahrzeuge möchte die Polizei auch die
Person finden, die den „Brandmelder“ am 30. Juni in der Kehler Straße
betätigt hat. In zwei Brandfällen wurde unmittelbar nach Feuerausbruch
der Alarmmelder in der Kehler Straße gedrückt. Allerdings konnte erst
einer dieser Zeugen ermittelt werden. Hinweise an den
Kriminaldauerdienst des Polizeipräsidiums, Telefon  0781/212810.

Der bisher letzte Brand wurde der Polizei in der Sonntagnacht um 1.30 Uhr
gemeldet. In den beiden Gebäuden waren neben der Lagerung von Stroh,
auch Arbeitsmaschinen und ein Hofladen untergebracht. Mehrere
Polizeistreifen aus der Ortenau evakuierten die Bewohner der
angrenzenden Häuser, sperrten den Brandort weiträumig ab und führten die
ersten Ermittlungsmaßnahmen vor Ort durch. Die Löscharbeiten und
Kühlung des Gastanks dauerten bis gegen 3.30 Uhr. Allein in diesem Fall
beträgt der Brandschaden 200.000 Euro.

Autor: st/rek

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