Département Bas-Rhin und Ortenaukreis mit neuen Akzenten
Projekt rund um Burgen und Schlösser der Rheinregion

Frédéric Bierry, Präsident des Départements Bas-Rhin (l.), und Landrat Frank Scherer beim jährlichen Arbeitstreffen | Foto: LRA/Michael Bode
  • Frédéric Bierry, Präsident des Départements Bas-Rhin (l.), und Landrat Frank Scherer beim jährlichen Arbeitstreffen
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Neuried-Altenheim (st). Im Europäischen Forum am Rhein in Neuried trafen sich kürzlich Frédéric Bierry und Rémi Bertrand, Präsident und Vize-Präsident des Départements Bas-Rhin, Frank Scherer, Landrat des Ortenaukreises, und Infrastrukturen-Dezernent Michael Loritz zum jährlichen Austausch. „Dieser deutsch-französische Begegnungsort an der Nahtstelle zwischen Deutschland und Frankreich hat eine große Symbolkraft für das Zusammenwachsen unserer Regionen und Kulturen“, so Scherer zur Wahl des diesjährigen Treffpunkts.

Das Département Bas-Rhin und der Ortenaukreis hatten im Januar 2017 eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Mobilität, Jugend, Beschäftigung, Zweisprachigkeit und Kinderschutz vereinbart. Großes gemeinsames Anliegen des Départements und des Kreises ist es, den Alltag der Menschen im Grenzgebiet zu erleichtern und hierzu insbesondere auch die grenzüberschreitende Mobilität zu stärken. Im Fokus hatten die Akteure zuletzt die grenzüberschreitenden Busverbindungen wie die Sonderbuslinie Erstein-Lahr. Sie war bisher nur Arbeitnehmern reserviert und wird auf Initiative von Bierry und Scherer zum 1. September als öffentliche Linie den Betrieb aufnehmen. Die Busverbindung von Offenburg zum Europäischen Forum am Rhein in Neuried startete zu dessen Eröffnung im Herbst und soll später über den Rhein bis Illkirch verlängert werden, um so einen Anschluss an das Straßenbahnnetz der Stadt Straßburg zu gewährleisten.

Weitere Projekte sind die Etablierung einer grenzüberschreitenden Buslinie zwischen Gambsheim und Rheinau-Freistett und der Bau einer Verbundbrücke für den ÖPNV, Fahrräder und Fußgänger zwischen Gerstheim im Elsass und Schwanau im Süden der Ortenau.

Beide Gebietskörperschaften links und rechts des Rheins betrachten den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor. „Deshalb wollen wir auch im Tourismus stärker kooperieren, grenzüberschreitende Projekte auf den Weg bringen und sie gemeinsam vermarkten“, so der Landrat. In diesem Jahr solle ein Projekt rund um Burgen und Schlösser der Region entstehen und das gemeinsame historische Erbe auf künstlerische Weise in Szene setzen.

Dass das Beherrschen der Sprache des Nachbarn unentbehrlich sei und – zusammen mit persönlichen Begegnungen – eine Schlüsselrolle für ein weiteres Zusammenwachsen der Region spiele, betonten die Politiker erneut und freuten über viele Partnerschaften zwischen deutschen und französischen Schulen. Für Auszubildende beider Behörden werden Besuche in der Partnerverwaltung angeboten, damit sie die Verwaltungsstrukturen des anderen Lands kennenlernen.

Im Bereich Kinderschutz tauschen sich die deutschen und französischen Fachleute über die Praktiken des Nachbarn bei der Unterbringung von Kindern in Pflegefamilien oder auch der Integration von Kindern aus Migrantenfamilien aus. „Gerade auch mit Blick auf grenzüberschreitende Sachverhalte ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiter die Strukturen und die Abläufe im Nachbarland kennen und dabei voneinander lernen. Wir wollen auf diesem enorm wichtigen Arbeitsfeld noch besser werden“, so Scherer.

Sehr positiv für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sehen Präsident Bierry und Vize-Präsident Bertrand die bevorstehende Schaffung der Collectivité Européenne d’Alsace zum 1. Januar. Die neue elsässische Gebietskörperschaft wird die beiden Départements Bas-Rhin und Haut-Rhin unter einem Dach vereinen, mit erweiterten Kompetenzen.

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