Oberkircher Mobilitätsgespräch
50 Teilnehmer im virtuellen Austausch

Bereits seit einigen Jahren setzt die Stadt Oberkirch bei ihren Dienstfahrzeugen auf Elektroautos. Die Aufnahme zeigt eines vor der öffentlichen Ladesäule auf dem Rathaushof.  | Foto: Ulrich Reich/Stadt Oberkirch
  • Bereits seit einigen Jahren setzt die Stadt Oberkirch bei ihren Dienstfahrzeugen auf Elektroautos. Die Aufnahme zeigt eines vor der öffentlichen Ladesäule auf dem Rathaushof.
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Oberkirch (st). "Einsteigen" lautete der Titel des ersten Oberkircher Mobilitätsgesprächs am Donnerstag, 20. Januar. Knapp 50 Teilnehmer schalteten sich nach Angaben der Stadtverwlatung zu der von der Initiative "Oberkirch mobil" und der Stadt Oberkirch gemeinsam organisierten Online-Veranstaltung zu.

Oberbürgermeister Matthias Braun freute sich in einem ersten Fazit sowohl über das große Interesse und die Vielzahl der gestellten Fragen als auch über die praktischen Anregungen, die die Beiträge der eingeladenen Referenten auslösten. Dr. Martin Schiefelbusch, Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, hatte die Bandbreite dessen, was mit der Mobilitätswende verbunden werden kann, vorgestellt. Die Gestaltung der ländlichen Mobilität sei eine Aufgabe für viele, betonte Schiefelbusch. Es gehe darum Ziele zu definieren, aus bekannten und neuen Mobilitätsangeboten das lokal passende auszuwählen und nutzergerecht zu gestalten. Für Bereiche mit geringer Nachfrage stellte er flexible Bedienformen im öffentlichen und halböffentlichen Verkehr zur Debatte und zeigte die Möglichkeiten der fachlichen und finanziellen Unterstützung durch das Land auf.

Wie die Mobilitätswende ganz praktisch funktionieren kann, erläuterte im Anschluss Rebecca Heckmann vom Carsharing-Betreiber "Deer" aus Calw. Sie zeigte auf, wie es gelingen kann, Menschen selbst im tiefen Schwarzwald für ein neues Mobilitätsangebot zu gewinnen und brachte das Beispiel eines älteren Herren im Landkreis Calw, der seinen nur wöchentlich genutzten Mercedes abgab, nachdem in fußläufiger Entfernung zu seinem Wohnhaus ein Carsharing-Fahrzeug stationiert wurde, was nun jeden Mittwoch für ihn reserviert sei. Es gehe dabei nicht um die Konkurrenz zu Bus und Bahn: "Wir sehen uns als Ergänzung zu anderen Mobilitätsangeboten", betonte Heckmann.

Veränderung des Mobilitätsverhaltens

Christian Jakob von "Oberkirch Mobil" und Matthias Kaufhold als Oberkircher Stadtplaner moderierten die anschließende Debatte. Trotz einer Vielzahl an Fragen zu technischen Details, der Organisation der Angebote und der Finanzierung stand in den Wortbeiträgen die Veränderung des Mobilitätsverhaltens, die "Mobilitätswende in den Köpfen" im Vordergrund. So gut die Alternativen zum privaten Pkw, vor allem zum Zweit- und Drittwagen seien, man müsse vor allem die Menschen für die neuen Angebote gewinnen, war man sich einig. "Sowas muss unter die Leut‘", fasste Oberbürgermeister Braun zum Ende eines inhaltlich vielfältigen Austausches zusammen und versprach, dass man weitere Veranstaltungen plane, um das komplexe Thema Mobilitätswende aufzubereiten.

So geht es nun weiter: Die Erkenntnisse des ersten Oberkircher Mobilitätsgesprächs werden ausgewertet und mit den Beiträgen beider Referenten über die städtische Internetseite zur Verfügung gestellt. Auf der Internetseite von „Oberkirch mobil“ besteht bis 31. Januar 2022 die Teilnahme an den während der Veranstaltung begonnenen Meinungsumfragen zur Mobilität in Oberkirch. Alle Teilnehmenden nehmen an der Verlosung eines E-Fahrzeug-Tags teil, den Stadtwerkechef Erik Füssgen als Dankeschön für den fachlich guten Austausch und das Interesse der Bürger spontan anbieten konnte. Weitere Gesprächsrunden sind im Frühjahr vorgesehen. Die inhaltlichen Schwerpunkte und das Format der Veranstaltung werden dabei an die Rückmeldungen der Teilnehmer angepasst.

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