Kooperation von Stadt und Imkerverein
Lebensraum für bedrohte Insekten

Eine Wildbiene bei der Arbeit. | Foto: Manfred Kraft
  • Eine Wildbiene bei der Arbeit.
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Oberkirch (st). Der Imkerverein Oberkirch legt auf einem fast 50 ar großen Grundstück im Bereich „Scheuermatt“ mit Unterstützung der Stadt Oberkirch eine Wildbienen- und Insektenwiese an. Ziel ist es dem immer weiter voranschreitenden Insekten- und Wildbienensterben entgegenzuwirken. Bedrohte Insekten finden so einen Lebensraum mit entsprechenden Nahrungs- und Brutplätzen.

Das an die Rench angrenzende Grundstück wurde bereits vom Imkerverein im Spätjahr 2021 vorbereitet und soll je nach Wetterlage im März eingesät werden. Neben einer Blumenwiese mit Schmetterlings- und Wildbienensaum, sollen dort zusätzlich noch verschiedene Strukturelemente wie Strauchhecken, Stein-, Reisig- und Totholzhaufen sowie Sandflächen geschaffen werden. Da der Flugradius bei den Wildbienen lediglich zwischen 80 und 300 Metern beträgt, möchte der Imkerverein möglichst viele Bevölkerungsgruppen ermutigen, selbst kleine Habitate für die Insekten zu schaffen. „Wir denken da an den privaten Hausbesitzer, welcher auf seinem Grundstück ein paar Quadratmeter als Bienen- oder Insektenweide anlegen möchte“, erklärt Projektleiter Kurt Helbig vom Imkerverein Oberkirch. „Aber auch Flächen bei Kindergärten und Schulen können durch die Kinder und Schüler unter Anleitung angelegt und gepflegt werden. Oftmals haben auch Firmen Wiesen auf dem Betriebsgelände angelegt, welche regelmäßig gepflegt und gemäht werden und durch eine entsprechende Umwidmung kostengünstiger und im Sinne der Schmetterlinge und Bienen genutzt werden können.“

Stadt engagiert sich vielfältig für Insekten

Dieses Engagement reiht sich nahtlos in andere Projekte der Stadt für Wildblumenwiesen sein. Seit etwa fünf Jahren wandelt der Bauhof unter Anleitung von Georg Schäffner, Umweltbeauftragter der Stadt Oberkirch, sehr umfangreich Intensivrasenflächen in artenreiche Wildblumenwiesen und Wildstaudenflächen um. Damit werden innerstädtisch das Nahrungsangebot für Insekten und die biologische Vielfalt insgesamt angereichert. Auf Initiative des Umweltbeirates der Stadt wurde das Projekt "Natur hausnah" gestartet. Dort erhalten Bürger viele Informationen und Anregungen, wie aus ihren eigenen Grundstücken mehr für die Natur und Vielfalt gemacht werden kann. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Der Imkerverein veranstaltet am Donnerstag, 24. Februar, ab 19 Uhr, ein Online-Seminar. Manfred Kraft, vom Landesverband badischer Imker, wird an dem Abend über die Vorbereitung, Einsaat und Pflege der Wildbienenweide berichten. In einem zweiten Präsenzseminar Anfang März werden die gewonnenen Erkenntnisse vertieft und in einer Diskussionsrunde die Aktivitäten und Arbeiten vor Ort besprochen. „Zur Einsaat der großen Bienenweide des Imkervereins und der Stadt Oberkirch sind die Teilnehmer dann ebenfalls eingeladen, um nochmals in der Praxis alle notwendigen Schritte durchzugehen“, erläutert Kurt Helbig. Nähere Informationen sowie Anmeldung zum Seminar sind bei Kurt Helbig unter bienenweide@imkerverein-oberkirch.de oder tagsüber unter 07802/90575 erhältlich. Anmeldeschluss ist am 18. Februar.

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