Echte Rasselbande im Museum
Sonderausstellungen mit Weckern

Mit Löwentatzen. Wecker nach Patent von Henri Laresche, Paris, 1820er-Jahre
 | Foto: © Deutsches Uhrenmuseum Furtwangen
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  • Mit Löwentatzen. Wecker nach Patent von Henri Laresche, Paris, 1820er-Jahre
  • Foto: © Deutsches Uhrenmuseum Furtwangen
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Offenburg (st). Wir hassen, aber wir brauchen ihn: den Wecker. Der Radaubruder im Schlafzimmer hat einenschweren Stand. Doch wie wir uns wecken lassen, sagt viel über unser Leben aus. Warum
haben wir Wecker? Und was verraten sie über uns? Diesen Fragen geht die
Sonderausstellung des Deutschen Uhrenmuseums Furtwangen im Museum im Ritterhaus in Offenburg nach. Unter dem Titel "Rasselbande. Die Wecker kommen!" ist sie vom 10. Juli bis 24. Januar 2021 zu sehen. 

In fünf Stationen zeigt die witzig designte Weckerschau rund 90 Originale aus der Zeit vom18. bis 21. Jahrhundert. Bekannte Romane bieten den stimmungsvollen Hintergrund für die
historischen Weckmaschinen der jeweiligen Zeit. Sie geben Einblicke in Entwicklung und
Gebrauch dieser Uhren. Fünf Schriftsteller begleiten die Rasselbande durch die einzelnen

Epochen der Wecker-Kultur:

  • Giacomo Casanova entführt ins Venedig des Jahres 1753
  • Emile Zola schildert die französische Stadt Le Havre um 1870
  • Richard Wright berichtet vom Leben im Chicago um 1920
  • Agatha Chistie lässt ihren Krimi um 1929 in England spielen
  • George Orwell entwirft die Zukunft Ozeaniens

Kaum zu glauben, in wie vielen Romanen Wecker eine Rolle spielen. Schon Casanova hatteeinen Wecker! Aber er nutzte ihn auf eine ganz andere Weise als es der „Große Bruder“ in
George Orwells „1984“ tut.

Optisch ist die Ausstellung ein Hingucker: Die eigens geschaffenen großformatigen Comicssetzen originelle Akzente, genau wie die überraschend gestalteten Vitrinen.
Damit man auch hören kann, wie sich die Menschen in den unterschiedlichen Zeiten wecken
ließen, gibt es einige Hörstationen neben den Originalen. Und wer den Wunsch verspürt,
seinen ganz individuellen Wecker zu finden, kann ihn sich einfach selbst zusammenbauen –
zumindest virtuell.

Heute gibt es keine Wecker mehr? Mitnichten. Nur sehen sie nicht mehr wie das klassischeModell „Baby“ aus, denn die Wecker haben sich immer dem Zeitgeschmack angepasst.
Die Rasselbande hat viele Gesichter. Wie viele, dass kann auch das Publikum mitbestimmen.
Im letzten Ausstellungsraum steht eine große Vitrine bereit für originelle Wecker-Leihgaben

aus Offenburg. Die kleinen Störenfriede können am Infostand des Museums für dieAusstellung abgeben werden. Dabei sollte jeder Wecker einen Namen bekommen, gerne
einen Fantasienamen, und die Kontaktdaten des Leihgebers oder der Leihgeberin sollten
beigelegt sein. Nach Ausstellungsende werden alle Quälgeister selbstverständlich wieder

zurückgegeben.

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