Das "Modell Landrat" für das Ortenau Klinikum in Stichpunkten
Für Gengenbach wird nach weiteren Lösungen gesucht

Die Zuschauerplätze im großen Sitzungssaal des Kreistages waren bei der Krankenhausausschusssitzung gut gefüllt. | Foto: Daniel Hengst
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Ortenau (dh). Das "Modell Landrat" für das Ortenau Klinikum wurde im Krankenhausausschuss verabschiedet. Hier wird es mit den jüngsten Ergänzungen nochmals dargestellt. Vor allem wird für eine Anschlussnutzung am Standort Gengenbach gesucht.

Die Klinik für Orthopädie des Krankenhausstandortes Gengenbach wird ab dem dritten Quartal 2018 an den Krankenhausstandort Kehl verlegt und dort mit der Klinik für Chirurgie zusammengefasst.

Die Klinik für Chirurgie Kehl umfasst nach dem Zusammenschluss mit der Orthopädie Gengenbach ein orthopädisches sowie unfallchirurgisches Spektrum. Der allgemeinchirurgische Anteil wird aufgegeben. Neu: Bis zur Kreistagssitzung am 25. Juli wird konkretisiert, wie und wann dies erfolgen soll.

Die Operationstätigkeit von Dr. Schweigert, Orthopäde, in Oberkirch wird ab dem dritten Quartal 2018 beendet.

Die Klinik für Allgemeine Innere Medizin des Krankenhausstandortes Gengenbach wird ab dem dritten Quartal 2018 aufgegeben.

Die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin Gengenbach wird ab dem dritten Quartal 2018 aufgegeben.

Die Versorgung des Krankenhausstandortes Wolfach mit anästhesiologischen ärztlichen Leistungen wird weiterhin durch Offenburg sichergestellt.

Der Krankenhausstandort Gengenbach wird vor dem Hintergrund eines hohen Jahresfehlbetrags als akutstationärer Versorger ab dem dritten Quartal 2018 aufgegeben. Stattdessen werden als Nachnutzungskonzept eine ambulant-stationäre Pflegeeinheit sowie eine stationäre Heimbeatmung für Kinder vorgesehen. Neu ist: Geprüft werden soll, ob die medizinische Anbindung an die Kinderklinik in Offenburg bei einer entsprechenden Einrichtung in Gengenbach ausreichend ist. Darüber hinaus soll geprüft werden, ob die Bündelung der psychosomatischen Abteilungen von Lahr und Offenburg am Standort Gengenbach möglich und gegenüber dem Land durchsetzbar ist. Schließlich soll geprüft werden, ob die Einrichtung eines zentralen Bildungscampus mit einer Zusammenführung aller Schulen des Ortenau Klinikums sinnvoll sein kann.

Die Belegklinik für HNO des Krankenhausstandortes Kehl wird Ende 2018 aufgegeben.

Die Klinik für Gynäkologie des Krankenhausstandortes Kehl wird bis zum altersbedingten Ausscheidens des derzeitigen Chefarztes Dr. Liber in Kehl fortgeführt und dann aufgegeben.

Die gynäkologischen Operateure aus Offenburg erbringen ab dem dritten Quartal 2018 für den Krankenhausstandort Kehl keine konsiliarischen gynäkologischen Operationen mehr.

Der Krankenhausstandort Kehl wird ab dem dritten Quartal 2018 organisatorisch dem Krankenhausstandort Offenburg zugeordnet.

Die Kliniken in Kehl, Oberkirch und Ettenheim werden bis auf weiteres als Portalkliniken geführt, das heißt eine stationär geprägte Einrichtung mit eher geringerer Bettenzahl, die eine stationäre Basisversorgung mit örtlich begrenzter Reichweite sowie eine gewisse notfallmäßige Versorgung sicherstellt, deren Hauptfunktion zunehmend darin besteht, Diagnostik durchzuführen und die Befunde in konsiliarischer Abstimmung mit dem Portalgeber zu erstellen.
Der Krankenhausstandort Kehl wird ferner Portalklinik von Offenburg mit internistischem, unfallchirurgisch-orthopädischen sowie gynäkologischem Spektrum. Die Notfallversorgung erfolgt bis auf weiteres und sofern krankenhausplanerisch umsetzbar im internistischen Bereich im 24-Stunden-Betrieb. Im unfallchirurgisch-orthopädischen Bereich tagsüber und eingeschränkt nachts.
Der Krankenhausstandort Oberkirch umfasst künftig als Portalklinik von Achern ein internistisches, geburtshilfliches sowie kurzzeitchirurgisches Spektrum. Die Notfallversorgung erfolgt bis auf weiteres und sofern krankenhausplanerisch umsetzbar, im internistischen Bereich im 24-Stunden-Betrieb. Im chirurgischen Bereich tagsüber.
Der Krankenhausstandort Ettenheim umfasst künftig als Portalklinik von Lahr ein internistisches, schmerztherapeutisches sowie chirurgisches Spektrum mit Schwerpunkt Fußchirurgie. Die Notfallversorgung erfolgt wie bisher tagsüber.

Die Geschäftsführung des Ortenau Klinikum wird beauftragt, die formal notwendigen Schritte einzuleiten, um die unter dargestellten Beschlüsse in die Umsetzung zu bringen. Hierzu zählen
insbesondere die formal erforderlichen Abstimmungsschritte mit dem Landeskrankenhausausschuss, dem Sozialministerium sowie dem Spitalfond Gengenbach.
 
Für weitere Informationen und Hintergründe zur Zukunftsplanung „Agenda 2030“ hat das Ortenau Klinikum ab sofort im Internet die Seite www.agenda2030-ortenau-klinikum.de eingerichtet.

Die Zuschauerplätze im großen Sitzungssaal des Kreistages waren bei der Krankenhausausschusssitzung gut gefüllt. | Foto: Daniel Hengst
Eine Beerdigung der Versorgung an Krankenhäusern soll das "Modell Landrat" gerade nicht sein. | Foto: Daniel Hengst

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