"Club Venus" will am Montag wieder öffnen
"Gerechtigkeit ist da"

Ab Montag sollen die Zimmer im "Club Venus" wieder geöffnet werden. | Foto: mak
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Offenburg (mak). "Die Gerechtigkeit ist da", sagt Michael Hetzel, Betreiber des "Club Venus" in Offenburg. Der Verwaltungsgerichtshof hatte nun das Betriebsverbot für Prostitutionsstätten mit Wirkung zum 12. Oktober außer Vollzug gesetzt. "Das Verbot, das einzelfallunabhängig und nahezu ohne Ausnahmemöglichkeit gelte und seit knapp sieben Monaten in Kraft sei, sei inzwischen unverhältnismäßig", schreibt das Gericht in einer Pressemitteilung.

Zwar freue ihn das Urteil, so Hetzel, aber es ärgere ihn auch. Denn dasselbe Gericht habe seinen Antrag, sexuelle Dienstleistungen in seinem Club wieder anbieten zu dürfen, zehn Tage vor dem Urteil abgelehnt. "Dass es da zwei Meinungen beim gleichen Gericht in der Sache gibt, die zeitlich so dicht beieinanderliegen, finde ich schon seltsam", so Hetzel. 

Hygienekonzept steht

Er will in seinem Betrieb ab Montag wieder sexuelle Dienstleistungen anbieten. Um durchstarten zu können, muss allerdings erst noch die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg angepasst werden. Die dort aufgeführten möglichen Auflagen muss Hetzel dann in seinem Club umsetzen. "Wir können und werden jede Hürde, die uns die Corona-Verordnung stellt, nehmen", sagt Michael Hetzel im Gespräch mit der Guller-Redaktion am Freitag. Sein Hygienekonzept stehe. Das sehe unter anderem vor, dass nur mit festem Termin gearbeitet werde. Im Club selber gebe es ein Einbahnstraßensystem und der Gast könne das Etablissement über einen separaten Ausgang verlassen. Die Prostituierte und der Gast würden einen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen und bestimmte sexuelle Praktiken würden nicht angeboten. Die Zimmer würden nach jedem Gast durchgelüftet. 

Ab Montag sollen in Hetzels Club wieder zehn bis 15 Frauen sexuelle Dienstleistungen anbieten. "Die Nachfrage der Damen, bei uns zu arbeiten, ist groß", erklärt der Betreiber. Sorge bereite ihm aber die Nachfrage der Gäste: "Wir mussten den Herren sehr lange Nein sagen und in der Zwischenzeit haben sie sich anderweitig orientiert." Es bedeute viel Arbeit, bis der Betrieb wieder richtig laufe, aber ein Anfang sei gemacht. "Einerseits bin ich erleichtert, andererseits haben ich die Befürchtung, dass uns aufgrund der steigenden Infektionszahlen das Land ein Strich durch die Rechnung macht und am Wochenende Gaststättenbesuche beschränkt oder untersagt werden", so Hetzel abschließend.

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