Zwischenbilanz Krisenstab Corona
"Noch nie vorgekommenes Ereignis"

Erwin Drixler, Leiter des "Verwaltungsstabs Corona, (links) und der Offenburger Oberbürgermeister Marco Steffens | Foto: Stadt Offenburg
  • Erwin Drixler, Leiter des "Verwaltungsstabs Corona, (links) und der Offenburger Oberbürgermeister Marco Steffens
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Offenburg (st). Die Oberbürgermeister Marco Steffens hat die Arbeit der Stadtverwaltung in der Coronakrise als geräuschlos, hoch professionell und effizient gewürdigt. Vor knapp drei Monaten, am 27. Februar, tagte erstmals ein „Koordinierungsstab Kommunikation“ (KoKo). Am 9. März nahm der „Verwaltungsstab Corona“ unter Leitung von Erwin Drixler, Leiter des Fachbereichs Bauservice, seine Arbeit auf.

Allen Verantwortlichen war rasch klar: Die Corona-Krise stellt für die Stadt Offenburg ein noch nie vorgekommenes Ereignis dar. Es würde nicht nur das Verwaltungshandeln stark beeinflussen, sondern darüber hinaus das gesamte tägliche Leben in der Stadt. Die personelle Besetzung des Verwaltungsstabs Corona orientierte sich an der Dienstanweisung zur Bildung eines Verwaltungsstabs für außergewöhnliche Ereignisse, wobei aufgrund der speziellen Corona-Krise, bei der abweichend von anderen Ereignissen kein Ende absehbar ist, Modifikationen vorgenommen wurden.

OB ständig einbezogen

Ständig einbezogen ist OB Steffens, der die Stadt nach außen gegenüber den Behörden der Region und des Landes vertritt. Die Runde vervollständigen Vertreter aus den Verwaltungsbereichen Personal, Lage/Innerer Dienst, Einsatz, Ordnung, Presse und Katastrophenschutz. Zugeordnet sind zudem Vertreter vom Kita- und Schulwesen, der Technischen Betriebe sowie des Personalrat.

Alle Informationen laufen im Stab zusammen. Die aktuellen Entwicklungen der Verordnungen des Landes werden analysiert, notwendige Maßnahmen auf den Weg gebracht, begleitet und überwacht. Gleichzeitig erfolgt vom Stab aus die Zusammenarbeit mit den anderen großen Kreisstädten im Ortenaukreis sowie mit dem Landratsamt. Zudem agiert der Verwaltungsstab in unterstützender Funktion, indem beispielsweise eine Vielzahl an Schutzausrüstung über eine eigene Lieferkette in den Ortenaukreis gebracht werden konnte, als Schutzausrüstung noch nicht oder nur in geringen Mengen verfügbar war. Noch heute organisiert der Stab über die Feuerwehr die kreisweite Verteilung der Schutzausrüstung, die jetzt von Bund und Land zur Verfügung gestellt werden.

Regulärer Dienstbetrieb wird aufgenommen

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen wurde die Tätigkeit des Verwaltungsstabes etwas eingeschränkt. Die meisten Stabsmitglieder nehmen den regulären Dienstbetrieb in der Stadtverwaltung wieder auf und halten sich auf Abruf bereit.
Alles aufzuzählen, was der Stab bisher getan habe, würde den Rahmen einer Zwischenbilanz sprengen, so Drixler. Er wolle daher nur einige Punkte nennen, ohne dabei die nicht genannten Leistungen zu schmälern. In über 50 Lagebesprechungen wurden Regelungen und Handreichungen erarbeitet. Eine Vielzahl von Antworten auf Bürgerfragen wurde erstellt und auf der speziell eingerichteten Internetseite www.offenburg-corona.de veröffentlicht. Begleitet wurde dies mit 50 Pressemitteilungen sowie mit acht Videobotschaften des OB.

Für die Bürgerschaft und die Gewerbetreibenden wurde das Bürgertelefon eingerichtet. Ging die Schließung der Rathäuser, der Ortsverwaltungen, der kulturellen Einrichtungen, der Spielplätze, der Sportstätten, der Kindergärten und Schulen noch recht schnell und unkompliziert, so erfordern deren schrittweise Öffnungen sehr viel Bedacht und Regelungsbedarf.
Drixler wörtlich: „Unser Wirken nach außen ist vor allem geprägt von dem solidarischen Gedanken gegenüber unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern, unserem Einzelhandel und unserer Gastronomie, also unserer gesamten Stadtgemeinschaft.“

Nachbarschaftshilfe eingerichtet

Neben der Einrichtung einer Nachbarschaftshilfe für Menschen, die zu Hause bleiben müssen, durch den Einkaufsservice „Offenburg gegen das Virus“ zählt dazu auch die Unterstützung der Tafel bei der Ausgabe von Lebensmittel durch Auszubildende und Mitarbeitende der Stadt. Da das Personal der Tafel überwiegend aus älteren Ehrenamtlichen besteht, die aus Fürsorgegründen nicht mehr zur Verfügung stehen konnten, hätte ohne diese Unterstützung die Tafel geschlossen werden müssen.

Für die Gastronomie und den Einzelhandel, die wegen der Corona-Krise lange ohne Umsatz geblieben sind, erstellten das Stadtmarketing, die Stadtentwicklung und die Online-Kommunikation ein emotionales Video mit dem Titel „Offenburg – Damit dein Zuhause so bleibt wie du es liebst!“ sowie einen neuen Internetauftritt www.zuhause.offenburg.de. Daneben werden aktuell durch eine Gutschein- und Verlosungsaktion Anreize geschaffen, lokal einzukaufen und unsere Gastronomie zu unterstützen.

Schrittweise in ein geregeltes Leben

Und wie geht es weiter? „Unser Ziel ist es, schrittweise wieder in ein geregeltes Leben zurückzukommen und unsere Dienstleistungen in der Verwaltung und in der Kinderbetreuung in gewohnter zuverlässiger Weise bereitzustellen“, so Drixler. Priorität habe dabei die Gesundheit der Mitbürger: „Wir leisten unseren Beitrag, die Verbreitung des Coronavirus aufzuhalten.“

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