Eine Frage, Frau Rumpel
Futterangebot wird knapper

Petra Rumpel | Foto: BUND Ortenau

Vor allem im Winter sollten Wildvögel gefüttert werden. Was dabei zu beachten ist, erläutert Petra Rumpel, Geschäftsführerin Umweltzentrum Ortenau des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), im Gespräch mit Daniela Santo.

Wann sollte man damit beginnen, Wildvögel zu füttern?

Die klassische Antwort darauf lautete viele Jahre lang: bei Frost und geschlossener Schneedecke. Inzwischen sind bei uns die Winter kaum mehr so hart, dass die Vögel wegen des Schnees auf zusätzliche Futterquellen angewiesen sind. Allerdings werden Lebensraum und Futterangebot durch Versieglung und den Wegfall von Hecken, Stauden und naturnahen Hausgärten insgesamt immer knapper, so dass die Vögel die Fütterung vor allem von November bis Februar gern annehmen.

Welche Vögel bedienen sich denn an den Futterstationen?
Man trifft dort vor allem die bekannteren Arten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Drosseln an, etwa zehn bis 15 verschiedene Arten maximal, die allesamt (noch) nicht zu den gefährdeten Arten zählen. Als effektiven Artenschutz sollte man die Winterfütterung nicht verstehen, denn die wirklich selten gewordenen Arten erreicht man damit eher nicht. Aber aus naturpädagogischer Sicht halte ich die Fütterung trotzdem für wichtig.

Was sollte man füttern?
Sonnenblumenkerne, gehackte Nüsse, Hanf und Haferflocken sind ein guter Anfang für viele Arten. Prinzipiell unterscheidet man zwischen Weichfutterfressern und Körnerfressern. Zu den Weichfutterfressern gehören zum Beispiel Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Amsel und Star. Sie fressen am liebsten am Boden, ernähren sich normalerweise von tierischer Kost und nehmen im Winter vor allem Haferflocken, gerne in Öl getränkt, Mohn, Kleie, aber auch Rosinen und Äpfel an. Meisen, Spechte und Kleiber stellen sich im Winter auf Körner um und fressen auch Sonnenblumenkerne, Hanf und Mohn. Für sie eignen sich auch Fett-Körner-Mischungen als Meisenknödel oder Ringe.
Zu den Körnerfressern zählen beispielsweise Finken, Sperlinge und Ammern. Sie sind mit einem kräftigen Schnabel ausgerüstet und picken Sonnenblumenkerne, Hanf und andere Sämereien aus Futtermischungen. Als Futter grundsätzlich ungeeignet und für Vögel ungesund sind alle gewürzten und gesalzenen Speisen. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt.

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