Bilanz Volksbank - Die Gestalterbank
12 Milliarden Euro Bilanzsumme

Der Vorstand der Volksbank eG - Die Gestalterbank: Daniel Hirt (v. l.), Alexander Müller, Clemens Fritz und Ralf Schmitt | Foto: Volksbank eG - Die Gestalterbank
  • Der Vorstand der Volksbank eG - Die Gestalterbank: Daniel Hirt (v. l.), Alexander Müller, Clemens Fritz und Ralf Schmitt
  • Foto: Volksbank eG - Die Gestalterbank
  • hochgeladen von Christina Großheim

Offenburg/Villingen-Schwenningen (st) Mit einem betreuten Kundenkreditvolumen von 8,95 Milliarden Euro (+ 2,87 Prozent), einem betreuten Kundenanlagevolumen von 11,70 Milliarden Euro (+ 14,71 Prozent), 981 Mitarbeitenden sowie einer Bilanzsumme von 11,91 Milliarden Euro (+ 9,97 Prozent) wächst die Volksbank eG – Die Gestalterbank trotz schwieriger Rahmenbedingungen weiter und gehört zu den zehn größten Genossenschaftsbanken in Deutschland, heißt es in einer Pressemitteilung zur Bilanz des Geschäftsjahres 2023.

Im Jahr 2023 hätten der anhaltende russische Angriffskrieg in der Ukraine, die anhaltenden Spätfolgen der Coronapandemie sowie die mit der ansteigenden Inflation einhergehenden Zinssteigerungen die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands beeinträchtigt. Auf Basis dieser Belastungen sei das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorjahr auf -0,3 Prozent gesunken. Die Inflationsrate habe sich zwar vermindert, der Preisauftrieb sei aber weiterhin ausgesprochen hoch geblieben. Das langsame, noch andauernde Abklingen des Inflationsschocks des Jahres 2022 habe das vergangene Jahr 2023 an den Finanzmärkten dominiert. Die Notenbanken hätten ihre geldpolitische Straffung aus dem Vorjahr fortgesetzt und ihre Leitzinsen weiter erhöht. Die Finanzmärkte hätten sich vor diesem Hintergrund dennoch positiv entwickelt und auch die Aktien- und Anleihekurse zum Jahresende deutlich zugelegt.

Auch im Jahr 2023 habe sich die positive Geschäftsentwicklung der Volksbank eG – Die Gestalterbank weiter fortgesetzt. Die Volksbank habe sich damit auch in einem schwierigen Umfeld den mittelständischen Firmenkunden und Privatkunden erneut als verlässlicher Partner präsentiert. Sie bleibe damit auf einem erfolgreichen Wachstumskurs und gehöre zu den zehn größten Genossenschaftsbanken in Deutschland. In der Region – für die Region Insgesamt 981 Mitarbeiter engagierten sich tagtäglich für ihre Kunden. Das sind 553 Frauen und 428 Männer. Davon würden 350 in Teilzeit arbeiten. 57 seien noch in der Ausbildung.

Stabiler Mitgliederzuwachs

Die Volksbank eG – Die Gestalterbank bleibt auch bei den Mitgliedern auf Wachstumskurs, teilt das Geldinstitut mit. Rund 4.000
neue Mitglieder habe die Bank 2023 begrüßt. Jedes neue Mitglied helfe aktiv mit, eine nachhaltige Zukunft zu gestalten – es wird mit Zeichnung der Mitgliedschaft Pate von einem Quadratmeter Bienenblumenwiese. Während die Mitglieder von den vielen Vorteilen der Gestalterbank profitieren, leisten sie somit einen Beitrag zum Artenschutz in der Region. Insgesamt habe sich die Zahl der
Mitglieder auf 117.461 erhöht.

Das ist ein starkes Fundament, auf dem die Gestalterbank steht. Vorausgesetzt die Vertreterversammlung stimmt zu, werden für das Geschäftsjahr 2023 rund 8,53 Millionen Euro Dividende an die Mitglieder ausgeschüttet. Das sind 47,83 Prozent mehr als im vergangenen Jahr und entspricht einer Dividende von vier Prozent.

Eigenkapital

Die Eigenmittel der Bank seien  im Berichtsjahr um 0,79 Prozent gestiegen und würden zum 31. Dezember 2023 1.048,40 Millionen Euro betragen - die Gesamtkapitalquote betrage 14,5 Prozent. Die Volksbank verfügedamit auch für die Zukunft über eine gute Grundlage, um weiter dynamisch mit ihren Kunden zu wachsen. Für die Zukunftsfähigkeit und zur Erfüllung der stetig steigenden regulatorischen Eigenkapitalanforderungen seien eine stabile Ertragslage zur Eigenkapitalbildung elementar wichtig.

Betriebsergebnis

Der Zinsüberschuss werde maßgeblich von Zinsniveau und Zinsstruktur beeinflusst. Stärker steigende Zinsaufwendungen würden dazuführen, dass der Zinsüberschuss trotz eines gewachsenen Kreditvolumens um 6,01 Prozent auf 142,66 Millionen Euro zurückgegangen sei. Der Provisionsüberschuss sei mit 4,79 Prozent auf 72,17 Millionen Euro erneut gestiegen. Die Verwaltungsaufwendungen seien nur leicht um 3,12 Prozent gestiegen. Die Aufwands-/Ertragsrelation (CIR) habe auf 56,79 Prozent verbessert werden können und liege somit unter dem Durchschnitt der Volks- und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg (65,0 Prozent). „Unterm Strich“ steige das Betriebsergebnis vor Bewertung 2023 um 11,76 Prozent auf 100,5 Millionen Euro. Die Volksbank eG – Die Gestalterbank sei angesichts der besonderen Rahmenbedingungen mit dem Ergebnis zufrieden.

Soziale Verantwortung sei ein essenzieller Bestandteil der Genossenschaftskultur. So gehöre es zum Selbstverständnis der Gestalterbank, gesellschaftliche Verantwortung durch Spenden oder Sponsoring zu übernehmen. In Summe seien es rund 1,20 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2023 gewesen. Bereits seit vielen Jahren verfolge die Volksbank eG – Die Gestalterbank eine klare Nachhaltigkeitsstrategie. Als Ziel sei dabei die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes definiert worden. Dafür sei die Bank mit dem EMAS-Zertifikat ausgezeichnet worden. Das EMAS sei das weltweit anspruchsvollste System für Umweltmanagement. Die Bank unterwerfe sich zusätzlichen Qualitätskriterien und Überwachungsmechanismen. Als EMAS-geprüfte Organisation, leiste die Bank einen wirksamen Beitrag zum Umweltschutz, spare Kosten ein und zeige gesellschaftliche Verantwortung.

Erneut Wachstum im Kreditgeschäft

Das Kreditgeschäft sei im Jahr 2023 um 2,87 Prozent auf 8,95 Milliarden Euro gestiegen. Das Firmenkundenkreditgeschäft der Volksbank habe nochmals deutlich um 6,25 Prozent auf nunmehr 4,76 Milliarden Euro gesteigert werden können. Konjunkturell bedingt sei das Neukreditvolumen im Firmenkundengeschäft um 8,60 Prozent gesunken und liege damit 2023 bei 850 Millionen Euro. Das gewerbliche Immobilienkredit-Neugeschäft liege bei 130 Millionen Euro – der Bestand im gewerblichen Immobilienkreditgeschäft sei um 1,95 Prozent  auf 1,56 Milliarden Euro gesunken.
Neben den Fördermitteln im Firmenkundenbereich vermittele die Bank auch solche für den privaten Wohnungsbau. Insgesamt hat die Volksbank im Geschäftsjahr 2023 ihren Kunden knapp 140 Millionen Euro Fördermittelkredite vermittelt. 

Kundeneinlagen steigen um rund 18 Prozent

Bei den Kundeneinlagen habe die Bank ein erfreuliches Wachstum um 17,55 Prozent auf 8,17 Milliarden Euro verzeichnet. Auf die privaten Kundeneinlagen entfalle ein Plus um 0,69 Prozent auf 2,92 Milliarden Euro. Die Einlagen im Firmenkundengeschäft hätten 2023 um 4,25 Prozent auf 2,21 Milliarden Euro gesteigert werden können. Die Einlagen von institutionellen Anlegern seien um 55,44 Prozent  auf 3drei Milliarden Euro gewachsen.  Das Kundendepotvolumen (gesamt) sei um 18,79 Prozent auf 2,42 Milliarden Euro angestiegen. Getragen worden sei das Wachstum insbesondere von Wertpapieranlagen im Fondsbereich mit 1,83 Milliarden Euro (+ 15,80 Prozent) – hiervon seien auf nachhaltige Einlagen 596,63 Millionen Euro (+25,22 Prozent) entfallen. Das Wachstum stütze sich aber auch auf die Einzelwerte wie Aktien, Anleihen und Zertifikate - darauf entfielen 0,59 Milliarden Euro mit einem Plus von 29,11 Prozent. Die Erträge aus dem Wertpapiergeschäft hätten um 11,7 Prozent zugelegt.
Das Baufinanzierungsvolumen sei auch insgesamt leicht gewachsen um 1,30 Prozent  auf 3,12 Milliarden. Euro. Das Neugeschäft der privaten Baufinanzierung habe sich hingegen – bedingt durch die deutlich gestiegenen Zinsen – auf 333,10 Millionen Euro reduziert.

Dass die Kunden ein hohes Vertrauen in Lebensversicherungen setzen, habe sich erneut gezeigt: Im Jahr 2023 seien  Lebensversicherungsverträge in Höhe von 102,98 Millionen Euro (+4,80 Prozent) vermittelt worden. Es seien  Versicherungsverträge mit einem Beitragsvolumen von rund 3,90 Millionen Euro abgeschlossen werden. Die Nachfrage nach Bausparverträgen sei mit 192,43 Millionen Euro weiterhin auf hohem Niveau gewesen und habe einen Zuwachs um 4,55 Prozent verzeichnet. Ebenso die Nachfrage nach Konsumentenkrediten des Verbundpartners Teambank, die für die Volksbank-Kunden Ratenkredite (easyCredit) in Höhe von 17,14 Millionen Euro (- 10,82 Prozent) zur Verfügung gestellt habe.

R+V Cashback-Day

Rund 7.000 Mitglieder der Gestalterbank würden sich über eine Rückerstattung ihrer Versicherungsbeiträge durch einen günstigen Schadenverlauf freuen. Die R+V Versicherung, der Versicherungspartner der Volksbanken Raiffeisenbanken, zahle bis zu zehn Prozent der eingezahlten Versicherungsbeiträge des vorherigen Kalenderjahres an die Mitglieder der Bank zurück. Rund 142.000 Euro verteilt die Volksbank eG an ihre Kunden.

Überzeugende Payment-Lösungen

Die Wachstumsstrategie gehe auch im Berichtsjahr 2023 im Bereich Zahlungssysteme unverändert weiter. Im Händlerkundengeschäft sei die Bank mit ihren Tochtergesellschaften weiter gewachsen. Rund 18,80 Milliarden Euro Händlerkundenvolumen pro Jahr - das sei der Umsatz, der von der Volksbank verarbeitet (gecleared) und an Händlerkunden ausgezahlt werde. Er habe sich gegenüber dem Vorjahr um 13,94 Prozent erhöht. Über 472 Millionen Zahlungsvorgänge (+21,03 Prozent) und rund 18.400 Kunden (+12,25 Prozent) seien Zahlen, die überzeugen und eine erfreuliche Entwicklung zeigen würden. 
Die Volksbank eG – Die Gestalterbank habedie your payment GmbH erfolgreich übernommen und die Gesellschaft anschließend mit der neugegründeten Lynck Solution GmbH verschmolzen. Mit der Akquisition der your payment GmbH habe die Bank ihre Aktivitäten im Bereich E-Commerce Payment erfolgreich erweitert und komplementiert.

Ausblick 2024

Nach einem schwierigen Jahr 2023 setzt sich das von Unsicherheit getragene verhaltene Wirtschaftswachstum zunächst fort. Sowohl die geopolitisch instabile Lage wie auch Unsicherheiten aus nationaler Ordnungspolitik wirken konjunkturell dämpfend. Positiv wirkt eine rückläufige Inflation; die Zinsen scheinen sich auf dem aktuellen Niveau zu etablieren. Gleichwohl erwarten wir frühestens im zweiten Halbjahr 2024 positive wirtschaftliche Entwicklungstendenzen. Vorbehaltlich erneut unerwarteter Ereignisse plant die Volksbank eG – Die Gestalterbank den Wachstumspfad fortzusetzen, die operativen Ergebnisse leicht zu steigern und entgegen den zinsbedingten Lasten im Vorjahr, auch positive Beiträge aus der Zinsentwicklung erzielen. Gleichwohl erwarten wir insbesondere im Firmenkundengeschäft nur leicht steigende Kreditvolumina.

Zukünftiges Vorstandsteam der Volksbank eG – Die Gestalterbank

Der Aufsichtsrat der Volksbank eG – Die Gestalterbank habe die Nachfolge der beiden Vorstände, Clemens Fritz und Ralf Schmitt, die Ende Juni und Ende Dezember 2024 in den Ruhestand gehen werden, bereits frühzeitig geregelt. Nachfolgerin von Clemens Fritz  sei Irmgard Sachsenmaier, die bereits in wenigen Tagen, Anfang April bei der Gestalterbank startet. Nachfolger von Ralf Schmitt sei der aktuell noch amtierende Bereichsleiter Unternehmenskunden, Nicolas Mayer – er werde ab Oktober sukzessive das Ressort Privatkunden & Treasury als Vorstand übernehmen.

Bei beiden Nachfolgeregelungen werde es eine dreimonatige Übergangszeit mit den scheidenden Vorständen geben. Das sichere die Kontinuität und ermögliche eine reibungslose Einarbeitung. Damit sei das neue Vorstandsteam nun komplett.

Fusionsabsicht

Die Volksbank Rhein-Wehra und die Volksbank eG – Die Gestalterbank haben sich im Januar darauf verständigt (wir berichteten), den bereits 2021 in die Wege geleiteten Zusammenschluss wieder aufzunehmen und die Aktivitäten zu vereinigen.
Mit dem Zusammenschluss würde ein Kreditinstitut mit einer Bilanzsumme von mehr als zwölf Milliarden Euro entstehen – eine starke Bank, die den Kunden zwischen Ortenau, Schwarzwald, Baar, Hegau und Hochrhein umfassende Dienstleistungen und kompetente Beratung biete. In Summe bringe der Zusammenschluss mehr Handlungsstärke, die sich durch mehr Präsenz vor Ort, zusätzliche Expertise, umfassende Infrastruktur und nicht zuletzt in einer starken Eigenkapitalausstattung niederschlage. Für die Region, die Wirtschaft und die Menschen bedeute die neue Gestalterbank ein starker und breit aufgestellter Partner, der die Entwicklung mit seiner Kraft in eine erfolgreiche Zukunft begleite.
Die Mitglieder könnten sicher gehen, dass „ihre regionale Bank“ für die künftigen Herausforderungen gut gerüstet ist und sich weiter kraftvoll entwickeln werde. Das sei auch die Grundlage für eine solide Dividende. Dem Zusammenschluss müssten die Vertreter der Mitglieder in den beiden Vertreterversammlungen im Mai noch zustimmen.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.