Traditionen in der heimischen Backstube
Das Beste am Advent sind die Weihnachtsplätzchen

Bei Zimtsternen, Vanillekipferl und Co. werden die meisten schwach.
  • Bei Zimtsternen, Vanillekipferl und Co. werden die meisten schwach.
  • hochgeladen von Christina Großheim

Schon im Mittelalter wurden die ersten Plätzchen gebacken: Damals ein echter Luxus, denn in Pfeffernüsse, Lebkuchen und Printen kamen nur die zu dieser Zeit teuersten Zutaten wie Nüsse, Mandeln oder Gewürze. Erst später entstanden die heutigen Weihnachtsklassiker wie Ausgestochene oder Vanillekipferl aus Mürbteig. Nicht nur Kinder lieben selbstgebackene Weihnachtsplätzchen. Selbst Menschen, die das ganze Jahr über nicht backen, packt es im Advent: Butter, Zucker, Mehl, Eier und andere Zutaten werden gekauft, geknetet und in der gewünschten Form in den Ofen geschoben. Irgendwie hat Plätzchenbacken etwas Gemütliches, auch wenn es Arbeit macht.

Grundsätzlich gilt – nicht bei den Zutaten sparen. An ordentliche Plätzchen gehört Butter und keine Margarine und schon gar kein Halbfettprodukt. Denn das Fett im Teig sorgt dafür, dass er nach dem Backen schön mürbe ist. Wer Nüsse verwendet, sollte auf die Qualität achten. Am besten ganze Kerne kaufen und selbst mahlen. Das geht auch bei Mandeln: Wer sie kurz in heißes Wasser gibt, die Haut abzieht, die Kerne trocknen lässt und mahlt, der tut sich und seinen Lieben etwas Gutes. Statt fertiger Aromen lieber auf das Original setzen: Vanillestangen, Zimtstangen sowie die Schalen von Bio-Orangen oder -Zitronen verwenden. Wem das zu sehr in den Geldbeutel geht, der sollte lieber eine Sorte weniger backen, als Kompromisse zu machen.

Die Basis vieler Klassiker ist der Mürbteig. Je nach Rezept wird die Mischung aus Butter, Eier, Zucker und Mehl durch die Zugabe von Nüssen ergänzt. Mehl sollte sparsam eingesetzt werden, es macht die Plätzchen fest. Deshalb beim Kneten und Formen die Arbeitsplatte nur leicht mit Mehl bestäuben. Ein Tipp: Um den Teig zu kneten, muss die Butter weich sein. Danach sollte er aber kühl mindestens eine Stunde, am besten über Nacht ruhen.

Lebkuchen, Printen oder Honigkuchen haben einen besonderen Teig: Er ist sehr süß, meist durch den Einsatz von Honig, enthält aber im Vergleich zu anderen Plätzchen relativ wenig Fett oder Milch. Eier hingegen sind unverzichtbar. Je nach Region werden Nüsse, Mandeln oder Kandisstücke sowie Gewürze dazu gegeben. Lebkuchen sind ein Dauergebäck, sie halten sich lange. Damit sie schön weich bleiben, gibt man in die Aufbewahrungsdose am besten einen Apfelschnitz. Deshalb sollten diese Backwaren nicht erst am Tag vor Weihnachten in Angriff genommen werden.

Das Gleiche gilt für den beliebtenChriststollen. Er besteht aus einem schweren, fettreichen Hefeteig. Wichtige Bestandteile sind Rosinen, Zitronat und Orangeat sowie Mandeln. Die typische Form soll an das gewickelte Christuskind erinnern. Je nach Region kommt auch Marzipan dazu. Auf jeden Fall wird er dick mit Puderzucker bestäubt.

Unsere französischen Nachbarn lieben sie das ganze Jahr, bei uns gibt es sie meist nur an den Feiertagen: Die Rede ist von Makronen. Dieses Gebäck kommt ohne Mehl aus und besteht im Wesentlichen aus Eiweiß, das fest geschlagen wird, Zucker und einem Füllstoff wie geriebene Mandeln, Haselnüsse oder Kokosraspeln.

Bei Plätzchen isst das Auge mit: Das bedeutet, man sollte auch an die Dekoration denken und ein klein wenig Liebe auf die Formgebung verschwenden. Ausgestochene Plätzchen können mit buntem Zucker, Zuckerguss oder Schokoladenkuvertüre verziert werden. Eine schöne Farbe bekommen sie auch, wenn sie mit Eigelb, das mit etwas Wasser verrührt wurde, bestrichen werden. Vanillekipferl sollten in Vanillezucker gewälzt werden. Das geschieht unmittelbar nach dem Backen, doch Vorsicht – sie können leicht zerbrechen.

Apropos Backen: Am besten benutzt man zwei Backbleche, denn die Erfahrung lehrt, eines ist einfach zu wenig. Sie müssen zwischen den einzelnen Backgängen immer auskühlen, sonst zerläuft der Teig. Praktisch ist Backpapier, noch besser sind Dauerbackmatten, da umweltfreundlicher. So lassen sich die kleinen Kunstwerke nach dem Backen leicht vom Blech lösen. Plätzchen brauchen Platz, deshalb das Blech nicht zu dicht belegen. Kurz vor Ablauf der Backzeit sollte man sie im Auge behalten, jeder Ofen hat seine Eigenheiten in Sachen Temperatur. Es wäre schade, wenn sie verbrennen würden.

Es gibt Menschen, die mögen das Naschwerk vornehm blass, andere bevorzugen die dunklere Variante. Sie sollten auf jeden Fall durch sein, das geht im Verhältnis zu einem Kuchen mit 15 bis 20 Minuten recht schnell. Mürbteigplätzchen sind nach dem Backen weich, sie härten aus, wenn sie abkühlen. Deshalb leicht ankühlen lassen, dann vom Blech nehmen und auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen. Ideal für die Aufbewahrung sind Blechdosen, am besten für jede gebackene Sorte eine eigene.

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