Erdbeersaison - Genuss von Mai bis Juli
Von roten Früchten, die so süß wie Küsse schmecken

Tiramisu mit Erbeeren krönt als Dessert ein Essen.  | Foto: Backhaus Dreher
  • Tiramisu mit Erbeeren krönt als Dessert ein Essen.
  • Foto: Backhaus Dreher
  • hochgeladen von Christina Großheim

Ortenau (gro). Erbeeren sind das erste heimische Obst, das uns im Frühjahr das Leben versüßt. Ende April, Anfang Mai kommen die ersten der süßen, roten Früchte in den Handel. In einem Jahr, in dem es so warm ist wie 2018, kommen sie sogar frisch vom Feld und nicht nur aus dem Gewächshaus.

Erdbeeren sind streng genommen gar keine Beeren, sondern eine Nuss. Denn das, was uns so gut schmeckt ist eigentlich eine fleischig verdickte Blütenachse und kein Fruchtfleisch wie bei anderen Sorten. Die eigentliche Frucht sind die kleinen gelben Kerne, die so schön knacken, wenn es gelingt, sie zu zerbeißen. Erdbeeren sind also botanisch gesehen eine Scheinfrucht, sie zählen zu den Sammelnüssen. 

Das tut der Liebe zu den roten Früchten aber keinen Abbruch, schon unsere Vorfahren in der Steinzeit naschten wilde Varianten von ihnen. Heimisch sind eigentlich die kleinwüchsigen Wilderdbeeren, die bereits im 14. und 15. Jahrhundert in Frankreich und England angebaut wurden. Die großen, fleischigen Früchte, die heute den Markt bestimmen, stammen aus Übersee. Es handelt sich dabei um eine Kreuzung von zwei aus Amerika eingeführten Sorten. Diese Gartenfrüchte werden auch Ananaserdbeeren genannt.

Die Saison dauert im Wesentlichen von Mai bis Juli. Am besten schmecken Erdbeeren, wenn sie keine langen Transportwege hinter sich haben. Je frischer, desto leckerer, denn bereits ein paar Stunden nach der Ernte verlieren sie ihr Aroma. Sie neigen ebenfalls leicht zu Druckstellen, deshalb sollten sie am besten in einem flachen Behälter gelagert und transportiert werden. Wer Erbeeren unbedingt aufheben möchte, der sollte sie im Kühlschrank lagern. Wichtig ist, sie vorher auf Druckstellen zu untersuchen, denn diese können schimmeln. Beschädigte Früchte sollten auf jeden Fall entfernt werden.

Sanft mögen es die Früchtchen auch, wenn sie gewaschen werden: Sie sollten auf keinen Fall direkt unter einem fließenden Wasserstrahl gesäubert werden. Am besten Wasser in ein Becken oder eine Schüssel geben und die Früchte vorsichtig darin waschen. Auf einem Küchenpapier oder in einem Sieb – natürlich vorsichtig darin gestapelt – abtropfen lassen. 

Erdbeeren schmecken am besten frisch. Vor dem Verzehr sollten Stiel und Kelch entfernt werden, allerdings erst nach dem Waschen. Die einfachste Art ist, Erdbeeren pur zu essen. Ein Löffel Schlagsahne, Naturjoghurt oder auch Crème fraîche veredeln den Genuss. Wer Schlagsahne mag: Mit ein wenig Vanillearoma schmeckt es noch besser. Für den Kaffeeklatsch bietet sich ein Erdbeerkuchen an: Der klassische Teig dafür ist ein Biskuit, es gibt aber Schleckmäuler, die einen Mürbteig vorziehen. Auf den Teigboden werden die gewaschenen und geputzten Früchte kreisförmig gesetzt. Damit sie schön glänzen und auch etwas mehr Standsicherheit haben, werden sie mit Tortenguss überzogen. Dann nur noch frische Schlagsahne auf den Tisch stellen und fertig ist der sommerliche Genuss.

Biskuit lässt sich auch auf einem Blech backen. Nach dem Backen wird er vom Blech genommen und in einem Tuch aufgerollt auskühlen lassen. Als Füllung wird Schlagsahne darauf verstrichen und Erdbeerscheiben verteilt. Alles wird aufgerollt und die Erbeerrolle wird außen noch einmal mit Schlagsahne umhüllt. Verziert wird sie mit schönen großen Früchten. Im Kühlschrank etwas kühlen und fertig.

Für eine Erdbeersahnetorte wird ein runder Biskuitteig gebacken. Die Erdbeeren mit dem Pürierstab zerkleinert und mit Gelatine eingedickt. Mit Schlagsahne vermischen und auf dem Biskuitboden verteilen. Auch diese Torte sollte mindestens zwei Stunden kalt stehen, bevor sie gegessen wird.

Als Erdbeerpüree begleiten die Früchte auch den italienischen Dessertklassiker Panna Cotta. Und schließlich werden die Früchte gerne zu Marmelade verarbeitet. Dabei schmeckt eine Kombination mit Rhabarber gut. Denn diese beiden Frühlingsboten harmonieren perfekt: Die Süße der Erdbeere wird durch die fruchtige Säure des Rhabarbers betont.

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