Ausbildungsmarkt
Beste Chancen für die jugendlichen Bewerber

Von links: Johannes Ullrich, Steffen Auer, Horst Sahrbacher, Christian Ramm, Armin Mittelstädt | Foto: arts
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Offenburg (arts). Gute Nachrichten für Bewerber bei der Pressekonferenz in der Agentur für Arbeit in Offenburg: Für sie ist die Situation auf dem Ausbildungsmarkt so günstig wie nie.
„Die positive Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt setzt sich fort, wir hatten bislang über 200 Verträge mehr als im Vorjahr. Auch im Landesvergleich steht unsere Region sehr gut da“, konnte Steffen Auer, Präsident der IHK Südlicher Oberrhein, vermelden. Mit einem Plus von 4,9 Prozent liege man deutlich über dem Landestrend. Angesichts des demografischen Wandels und des anhaltenden Trends zum Studium zeigte sich Auer mit diesen Zahlen zufrieden. Getragen werde dies von den gewerblich-technischen Berufen mit einem Plus von 9,1 Prozent. Der Fachkräftemangel bleibe das prägende Thema in den Betrieben. Erfreulich bezeichnete Auer das weitere Steigen der Ausbildungsverträge mit Flüchtlingen, die Integration gelinge hier immer häufiger.

Passgenaue Vermittlung

Johannes Ullrich, Präsident der Handwerkskammer Freiburg, beleuchtete den aktuellen Ausbildungsmarkt aus seiner Sicht. Mit 230 neu eingetragenen Ausbildungsverträgen habe die Handwerkskammer gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 133 Lehrverträgen und um 5,4 Prozent verzeichnen müssen. Man wolle den Service um das Thema Ausbildung über Berufsorientierung und passgenaue Vermittlung ausbauen. Ullrich sagte, dass das Handwerk auch auf Zuwanderung angewiesen sei, da der Bedarf mit den hier aufgewachsenen jungen Menschen nicht gedeckt werden könne.

Christian Ramm von der Agentur für Arbeit Freiburg sprach von einer zwiespältig verlaufenen Entwicklung im Ausbildungsmarkt. Von 4.229 Bewerbern seien 48 unversorgt. Andererseits seien von 4.261 Berufsausbildungsstellen 582 unbesetzt geblieben. „Die Chancen für Jugendliche, in der Wirtschaftsregion Freiburg einen Ausbildungsplatz zu finden, waren nie größer als im abgelaufenen Ausbildungsjahr. Auf der anderen Seite war es für die regionalen Betriebe noch nie so schwierig, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen“, resümierte Ramm. Mit der „lebensbegleitenden Berufsberatung“ wolle man auf mittlere Sicht eine ganzheitliche, lebenslange und präventive berufliche Orientierung und Beratung anbieten.

Bewerbermarkt

Sein Kollege Horst Sahrbacher von der Agentur für Arbeit Offenburg resümierte: „Der Ausbildungsmarkt in der Ortenau ist in den vergangenen Jahren immer mehr zu einem Bewerbermarkt geworden. Jugendliche haben die besten Chancen, in der Region einen Ausbildungsplatz zu finden.“ Betriebe hätten im vergangenen Jahr 3.790 Ausbildungsstellen gemeldet, ein Plus von 6,3 Prozent. Davon seien aber 490 unbesetzt geblieben. Die Zahl der unversorgten Bewerber lag bei 25. Rein rechnerisch würden jedem unversorgten Bewerber 16 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber stehen.

Armin Mittelstädt, Amtsleiter der Kommunalen Arbeitsförderung Ortenau (KOA), sprach das Thema Harz IV an. Knapp 2.000 junge Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren bezögen Leistungenn. Viele seien nicht vermittelbar, etliche hätten psychische Auffälligkeiten. Hier müssten unbedingt Qualifizierungsmaßnahmen vorgeschaltet werden.

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