Technische Probleme
Digitale Passbilder für neuen Ausweis? Fehlanzeige!

- Eigentlich sollten seit dem 1. Mai nur noch digitale Bilder verwendet werden. Doch die Technik hat ihre Tücken.
- Foto: Bundesministerium des Innern und für Heimat
- hochgeladen von Christina Großheim
Offenburg (gro) Wer einen neuen Personalausweis oder Reisepass beantragt, braucht seit dem 1. Mai keine ausgedruckten Passbilder mehr. Es genügen digitale Aufnahmen, die entweder vor Ort bei der Beantragung des Ausweises oder von einem zertifizierten Fotografen in eine Cloud hochgeladen werden, auf die Kommunen Zugriff haben. Ende April gingen die Behörden noch davon aus, dass die Umstellung reibungslos verläuft.
Am 6. Mai um 9 Uhr war es im Bürgerbüro Offenburg jedoch weder möglich Passbilder zu machen noch bestand Zugriff auf die Cloud. "Sie müssen leider Passbilder machen lassen und diese in ausgedruckter Form mitbringen", sagt die freundliche Mitarbeiterin des Bürgerbüros. Da es in Offenburg mehrere Möglichkeiten gibt, die erforderlichen biometrischen Bilder machen zu lassen, war dies ärgerlich, aber möglich.
"Bei der Umstellung im Rahmen der Gesetzesänderung, die seit dem 1. Mai gilt, haben sich für die Behörden – teilweise abhängig von der vor Ort genutzten Infrastruktur – diverse Probleme ergeben", bestätigt die Stadt Offenburg auf Guller-Anfrage. So habe sich die Lieferung der vorgesehenen Lichtbildgeräte der Bundesdruckerei verzögert. "Derzeit ist nicht bekannt, wann diese ausgeliefert werden", so die Stadt Offenburg. Die noch vorhandenen älteren Geräte der Bundesdruckerei, wie im Bürgerbüro Offenburg, erfüllen die hohen technischen Voraussetzungen nicht und sind deshalb von der Bundesdruckerei außer Betrieb genommen worden.
Unklare Lieferzeit
"Die Stadt Offenburg hat nicht zuletzt aufgrund der unklaren Lieferzeit einen privaten Dienstleister mit der Ausstattung eigener Lichtbildgeräte beauftragt. Diese sind sowohl im Bürgerbüro als auch im Ausländerbüro und in neun Ortsteilen im Einsatz. Die technische Kompatibilität wurde nun aber überraschenderweise durch den Anbieter des Einwohnermeldeamtsprogramms in Frage gestellt, so dass digitale Lichtbilder nicht in die Software integriert werden können", erklärt die Pressestelle der Stadt, woran es hakt. "Auch die für den Import der durch Fotodienstleister und Drogeriemärkte erstellten digitalen Lichtbilder erforderliche Cloudanbindung des Programms funktioniert aktuell nicht, sodass die Kommunen den Data-Matrix-Code nicht nutzen können."
Die vorläufige Lösung: Die Bürger müssen bis auf Weiteres wieder biometrische Papierlichtbilder mitbringen. "Alle arbeiten mit Hochdruck an der Problemlösung. Die Stadt Offenburg wird über den Fortschritt per Infomails auf dem Laufenden gehalten. Unmittelbar nach Behebung der Probleme können die Neuerungen umgesetzt werden, einen genauen Zeitpunkt dafür können wir derzeit nicht nennen", so die Stadt Offenburg. Die Probleme in Offenburg sind kein Einzelfall: "In Achern wurden die Aufnahmegeräte der Bundesdruckerei noch nicht geliefert", teilt die Stadt mit. Zudem sei der digitale Abruf softwareseitig noch nicht möglich. Das bestätigt auch die Stadt Lahr und verweist auf die festgelegte Ausnahmereglung, wonach Papierbilder bis 31. Juli 2025 akzeptiert werden. Weit verbreitetes Problem
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.