Alkoholisierte Jugendliche sind ein Problem
Fastnacht in der Ortenau verlief überwiegend friedlich

Fröhlich und ohne Vorkommnisse, wie hier bei den Ortenauer Narrentagen in Willstätt, verlief die Fastnacht in der Ortenau.  | Foto: Günther Ferber
  • Fröhlich und ohne Vorkommnisse, wie hier bei den Ortenauer Narrentagen in Willstätt, verlief die Fastnacht in der Ortenau.
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Ortenau (gro). Obwohl die Fastnacht dieses Jahr ausgesprochen kurz war, fehlte es in der Ortenau nicht an Großereignissen: Sowohl die Ortenauer Narrentage des Ortenauer Narrenbundes (ONB) als auch das Landschaftstreffen des Verbandes Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) fanden hier statt. "In der Ortenau wurde die Fastnacht ganz überwiegend närrisch, ausgelassen und friedlich gefeiert", stellt Patrick Bergmann, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Offenburg, rückblickend fest. "Die großen Fastnachtsveranstaltungen waren sehr gut besucht. Von den Revieren in der Ortenau wurden vereinzelte Störungen durch alkoholisierte Jugendliche gemeldet. Aus polizeilicher Sicht ist insgesamt jedoch ein zufriedenstellender Verlauf der Fastnacht festzustellen." 

Ein Grund dafür sieht er auch in der guten Vorarbeit, die die Veranstalter, die Kommunen und die Polizei bereits in der Planungsphase leisten. "Die Polizeireviere berichten ausnahmslos von einer hervorragenden Zusammenarbeit. So werden bereits in Vorgesprächen zwischen Gemeinden, Veranstaltern und Polizei Detailabsprachen hinsichtlich der geplanten Veranstaltungen getroffen. In denen werden der Einsatz von Security-Kräften, Sperrzeitverkürzungen, aber auch das Verbot von Gläsern und Glasflaschen festgelegt,", beschreibt Patrick Bergmann den Ablauf. "In diesem Zusammenwirken werden die Grundlagen für einen möglichst friedlichen Verlauf der Veranstaltung geschaffen."

Nach wie vor ein Problem – nicht nur bei Fastnachtsveranstaltungen – ist der übermäßige Genuss von Alkohol insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. "Er machte immer wieder ein Einschreiten von Seiten der Polizei notwendig", stellt Patrick Bergmann fest. So wurden unzählige Liter an Hochprozentigem Jugendlichen abgenommen und entsorgt. In einigen Fällen mussten bereits stark alkoholisierte Minderjährige durch die Polizei an Erziehungsberechtigte oder den Rettungsdienst übergeben werden. 

Immer wieder war es in den vergangenen Jahren zu Massenschlägereien am Rande von Fastnachtsveranstaltungen gekommen. Dies findet heute in dieser Form nicht mehr statt. "Gewalt spielt in Teilen, aber mit Blick auf die Anzahl der feiernden Menschen keine gravierende Rolle mehr", so Bergmann. "Immer dort, wo sich Menschen versammeln und feiern, kommt es in Verbindung mit übermäßigem Alkoholkonsum gelegentlich zu Streitigkeiten, die auch in Einzelfällen in körperlichen Auseinandersetzungen gipfeln können." Doch die enthemmende Wirkung des Alkohols zeigt sich nicht nur in Form von Körperverletzungen und Beleidigungen. Immer wieder kam es auch zu Widerstand gegen die Polizisten – vor allem im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Offenburg. 

Ein positives Fazit wird bezüglich Alkohol am Steuer gezogen: "Im Verlauf vieler Kontrollen konnten die Ordnungshüter feststellen, dass ein Großteil der Feiernden auf Taxen und Fahrgemeinschaften auswichen und ihr eigenes Fahrzeug stehen ließen. Schwere Verkehrsunfälle blieben glücklicherweise aus", so die Polizei. "Dort, wo ein Busshuttleverkehr angeboten wurde, wurde er von den Besuchern rege genutzt", lobt Bergmann. "Im Vergleich zu den verbleibenden vier Jahreszeiten wurde nur eine leicht erhöhte Anzahl alkoholisierter Verkehrsteilnehmer registriert. Die überwiegende Anzahl der Verkehrsteilnehmer hat sich vorbildlich verhalten." Ein Vorfall trübt das Bild der ansonsten friedlichen Fastnacht: der sexuelle Übergriff auf eine 17-Jährige bei einer sonst friedlichen Abendveranstaltung in Biberach. Die Ermittlungen dauern noch an.

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