Trinkwasserversorgung im Ortenaukreis
Klimawandel ist Herausforderung

Quellwasser aus der Region ist ein wichtiger Pfeiler der Trinkwasserversorgung im Ortenaukreis. | Foto: Landratsamt Ortenaukreis
  • Quellwasser aus der Region ist ein wichtiger Pfeiler der Trinkwasserversorgung im Ortenaukreis.
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Ortenau (st) Der Ortenaukreis sieht die öffentliche Trinkwasserversorgung auch künftig als gesichert an – trotz längerer Trockenperioden und steigender Spitzenverbräuche infolge des Klimawandels. Zugleich arbeiten die Kommunen mit Unterstützung durch den Kreis konsequent daran, das Netz noch robuster und ausfallsicherer zu machen, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Was früher als selbstverständlich galt, wird heute wieder stärker wahrgenommen: Wasser ist eine wertvolle und begrenzte Ressource“, sagt Jürgen Mair, Leiter des Amtes für Wasserwirtschaft und Bodenschutz im Landratsamt. „Dank der vielseitigen Versorgungsstruktur ist der Ortenaukreis vergleichsweise gut aufgestellt.“

In der Rheinebene dominiere Grundwasser aus Tiefbrunnen, in den Schwarzwaldlagen würden zahlreiche Quellen das Netz speisen. Aktuell würden nach Angaben des Landratsamts rund 75 Tiefbrunnen und über 220 Quellen für die öffentliche Trinkwasserversorgung genutzt; hinzu kämen vielfältige Lieferbeziehungen zwischen den Kommunen. Im Südosten des Kreises versorge der Zweckverband Wasserversorgung „Kleine Kinzig“ Gemeinden ganz oder teilweise mit Wasser aus der Talsperre bei Alpirsbach. Charakteristisch sei zudem die hohe Zahl an Eigenwasserversorgungen, insbesondere in der Schwarzwaldregion und in der Gemeinde Schwanau.

Klimawandel wirkt – Vorsorge wird ausgebaut

Erfahrungen seit dem Extremjahr 2018 mit Hitze und Niederschlagsdefiziten würden zeigen: Längere Trockenphasen, rückläufige Grundwasserneubildung und teils versiegende Quellen würden den Druck auf die Systeme erhöhen. „Aktuelle Analysen belegen, dass der laufende Bedarf gedeckt ist; ohne zusätzliche Vorsorge können jedoch insbesondere an heißen Spitzentagen bis 2050 lokale Engpässe auftreten“, erklärt Mair. Besonders Eigenwasserversorger – Privathaushalte oder kleinere Siedlungen mit Quellen – würden in Trockenphasen die Grenzen ihrer Systeme spüren; temporäre Wasserlieferungen etwa durch Nachbarschaften oder das THW seien in Einzelfällen erforderlich.

Mehrere Gemeinden würden bereits Projekte zur Stärkung der Versorgung umsetzen. In Sasbach sollen mehrere Eigenwasserversorger an das öffentliche Netz angeschlossen. Schuttertal habe eine neue Quelle erschlossen, während Friesenheim Standorte für einen zusätzlichen Tiefbrunnen prüfe. Übergreifend sei zudem vorgesehen, die Anschlussleitung des Zweckverbands Wasserversorgung „Kleine Kinzig“ bis nach Offenburg zu verlängern; dadurch könnten Offenburg und mehrere Gemeinden im vorderen Kinzigtal künftig Talsperrenwasser beziehen. Das Land Baden-Württemberg unterstütze vorsorgende Maßnahmen vielfach über ein Förderprogramm.

„Die Trinkwasserversorgung im Ortenaukreis ist stabil. Mit dem gezielten Ausbau der Ersatzversorgung, dem intelligenten Verbund regionaler Ressourcen und vorausschauender Planung bleibt sie es – auch unter den Bedingungen des Klimawandels“, lautet die Bilanz von Amtsleiter Mair.

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