Im Grunde...
Jäger sind keine Mordbuben

...fand ich es als Kind nicht wirklich spannend, mit meinem Vater auf die Jagd zu gehen. Denn meist liefen wir nur endlos durch die Gegend oder saßen auf Hochsitzen und starrten in die Morgendämmerung. Dabei war es mir streng verboten, laut zu reden. Mehr als einmal schlief ich auf dem Beobachtungsposten einfach ein.

Das ist lange her. Damals lebte ich in einem bayerischen Dorf, wo noch vor vielen Häusern Misthaufen dampften, die Milch beim benachbarten Bauern geholt wurde und Hofschlachtungen zum Alltag gehörten. Diese ersten Jahre in der für manche Menschen heute ba­ju­wa­rischen Barbarei haben mich bis heute geprägt.

Es mag Schweinchen geben, die Babe heißen und Karriere beim Film machen. Die meisten sind aber als Nutztiere dazu bestimmt, als Schnitzel auf Tellern zu landen. Wer sie schlachtet, ist kein Mordbube, sondern sorgt dafür, dass wir etwas zu essen haben. Genauso wenig sind Jäger schießwütige Spießgesellen, sondern sorgen verantwortungsvoll für das Gleichgewicht in Wald und Flur. Wer nicht möchte, dass Wildschweine mangels natürlicher Feinde die Herrschaft über die Ortenau übernehmen, soll froh sein, dass Jäger auf die Pirsch gehen.
Anne-Marie Glaser

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