Mehr als nur ein Tierpark
In der Anima Tierwelt kommen sich Mensch und Natur näher

Die Geschäftsführerinnen Maria Wruck (l.) und Davina Schmitz (r.) mit den Tiergartenplanern Eckhard (außen links) und Christian Wiesenthal schauen sich die Pläne für den Park an. | Foto: Baschi Bender/Anima Tierwelt
  • Die Geschäftsführerinnen Maria Wruck (l.) und Davina Schmitz (r.) mit den Tiergartenplanern Eckhard (außen links) und Christian Wiesenthal schauen sich die Pläne für den Park an.
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Sasbachwalden (set). Es ist eine altbekannte Weisheit: Am Anfang eines Projekts steht immer eine Idee. So auch bei Maria Wruck und Davina Schmitz. Sie sind Geschäftsführerinnen der Anima Tierwelt, einem Tierpark in Sasbachwalden-Breitenbrunnen. Anfangs war das Projekt als Gnadenhof für ältere Tiere angedacht, so Maria Wruck. Sie ist die Tochter von Max Grundig, dem Gründer des gleichnamigen Elektronikkonzerns. Ihre Idee entwickelte sich schnell weiter, als unter anderem pädagogische Aspekte einflossen.

Grundsteinlegung am 22. September

Momentan befindet sich der Tierpark in der Entstehungsphase. Die Bauarbeiten sind soweit vorangeschritten, dass am Samstag, 22. September, die Grundsteinlegung erfolgt. Bis dahin war es ein langer Weg, weiß Davina Schmitz zu berichten: Die Tierwelt sei kein alltägliches Projekt. Die Vorarbeit und der Bewilligungszeitraum zu den Bau- und Zoogenehmigungen habe einige Jahre in Anspruch genommen.

"Im Frühjahr 2018 wurden uns diese erteilt und wir konnten Bleistift gegen Spaten tauschen", sagt Davina Schmitz. "Zusammen mit unseren Planern und den beteiligten Unternehmen haben wir mit den ersten Baumaßnahmen für die Infrastruktur begonnen." Aktuell wird der zukünftige Parkplatz angelegt, Leerrohre für die Verkabelung und Wasserversorgung verlegt und die Abbruch- beziehungsweise Renovierungsmaßnahmen der Bestandsgebäude vorangetrieben, erklärt Davina Schmitz.

An erster Stelle steht das Tierwohl

Wie sie hebt auch Maria Wruck die Besonderheit des Parks hervor: "Wir möchten eben nicht nur einen weiteren Tiergarten auf die grüne Wiese stellen, sondern positive Aspekte für Natur und Mensch darin vereinen", sagt sie. Das dazugehörige Konzept unterteilt sie in drei Bereiche. An erster Stelle stehe das Tierwohl. Dabei werden die Gehege, so Maria Wruck, an das bereits bestehende Terrain angepasst. "Wir schaffen den Tieren einen möglichst naturnahen Lebensraum", erklärt sie.

Speziell dafür werde es unter anderem eine wilde Lichtung geben: "Das ist ein besonderer Bereich in der Anima, an dem mehrere Gehege angrenzen und auf den die Tiere abwechselnd Zugang erhalten", sagt sie. So könnten erst Wildschweine auf die Lichtung. Erst wenn sie diese wieder verlassen hätten, könnten Wölfe auf das Areal. Solch eine Lichtung sei für den Tiergarten ein Alleinstellungsmerkmal.

Tiere unterstützen Therapien

"Unsere Besucher können so das Verhalten der Tiere in Aktion erleben", erklärt sie. Ihren zukünftigen Gästen möchte Maria Wruck einen spannenden Mix aus den Erlebnissen im Tierpark und der Wissensvermittlung bieten. Dafür sei auch ein Schaubauernhof geplant: "In diesem werden wir zeigen, dass Nutztierhaltung auch mit Tierliebe möglich ist", erklärt sie. Der dritte Punkt sei das sogenannte Animotion Institut für tiergestützte Therapie: "Hier arbeiten Mensch und Tier therapeutisch zusammen, um psychisch erkrankten Menschen zu helfen."

Hinzu komme noch ein pädagogischer Aspekt: Da sehen beide den Schwerpunkt besonders bei Kindern und Jugendlichen. Während sich Städte immer mehr vergrößern, geht vielfach die Nähe zur Natur verloren, ist sich Davina Schmitz sicher: "An diesem Punkt wollen wir einhaken und unsere Gäste mit Schaufütterungen, Seminaren und Workshops an die Hand nehmen und zeigen, was man in der Natur erleben kann." Das Programm werde ergänzt durch die Kooperation mit dem Nationalpark Schwarzwald.

Bürgermeisterin von Sasbachwalden ist begeistert

Und auch das haben Ideen so an sich: Sie stecken an. Sonja Schuchter, Bürgermeisterin von Sasbachwalden, lobt das Projekt. Sie arbeitet seitens der Gemeinde daran mit und koordiniert Genehmigungsabläufe. Sie hofft auf positive Effekte für den Tourismus: "Ich wünsche mir, dass längere Familienurlaube attraktiver werden."

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