Landrat und Landfrauen im Dialog
Corona, Mobilität und Breitband im Mittelpunkt

Landrat Frank Scherer (Mitte) traf sich zum alljährlichen Dialog mit den Landfrauen aus der Ortenau in diesem Jahr auf dem Kasperhof in Schuttertal, wo es auch eine Betriebsführung durch Hofinhaber Martin Müllerleile (r.) gab. | Foto: Landratsamt Ortenaukreis
  • Landrat Frank Scherer (Mitte) traf sich zum alljährlichen Dialog mit den Landfrauen aus der Ortenau in diesem Jahr auf dem Kasperhof in Schuttertal, wo es auch eine Betriebsführung durch Hofinhaber Martin Müllerleile (r.) gab.
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Schuttertal (st). Es ist zu einer guten Tradition geworden: Einmal im Jahr treffen sich Landrat Frank Scherer und die Ortenauer Landfrauen, um sich über aktuelle Themen des Ländlichen Raums, der Landwirtschaft, der Ernährung und des Verbraucherschutzes auszutauschen. Auch beim diesjährigen Treffen auf dem Kasperhof im Schuttertal erhielten der Landrat sowie die Bezirksvorsitzenden der Ortenauer Landfrauen um die Südbadische Landfrauenpräsidentin, Rosa Karcher, facettenreiche Einblicke in die Struktur des landwirtschaftlichen Betriebs und diskutierten derzeitige Entwicklungen und Anliegen. Im Fokus dabei standen neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Erzeuger und Märkte auch die Mobilität auf dem Land und der Ausbau der Breitbandinfrastruktur.

Folgen der Pandemie

So schilderten die Landfrauen die immensen Herausforderungen, denen sich die Höfe in Folge der Corona-Pandemie konfrontiert sehen, insbesondere der bürokratische Aufwand und die finanziellen Mehrkosten beim Einsatz von Erntehelfern und die zwischenzeitlichen gravierenden Umsatzrückgänge bei den Ferienwohnungen und in der Hofgastronomie. „Die Landwirtschaft gehört zu den prägenden Branchen in der Ortenau. Sie hat die Corona-Pandemie mit voller Wucht zu spüren bekommen“, so Landrat Frank Scherer. Der Ortenaukreis kenne die Sorgen der Hofinhaber und stehe diesen auch weiterhin mit vielfältigen Angeboten zur Seite. So habe man beispielsweise gleich zu Beginn der Krise eine Onlineplattform für Direktvermarkter und Gastronomiebetriebe ins Leben gerufen und eine landesweite Jobbörse für Erntehelfer unterstützt.
Einigkeit bestand darüber, dass die Corona-Pandemie einen Digitalisierungsschub ausgelöst hat. „Im September hat die vom Landkreis 2017 gegründete Breitband Ortenau mit dem Netzbetreiber Vodafone einen Vertrag abgeschlossen. Wir arbeiten mit voller Kraft am schnellen Internet für alle und werden die sogenannten weißen Flecken, also die mit Breitband unterversorgten Bereiche des Kreises, bis Ende 2025 ausgebaut haben“, bekräftigte der Landrat.

Mobilität auf dem Land

Auch was die Mobilität auf dem Land anbetrifft, stießen die Landfrauen auf offene Ohren. „Mir persönlich ist es ein wichtiges Anliegen, die Mobilität im Ländlichen Raum weiter voranzubringen“, erklärte Scherer. Der Landkreis investiere umfassend in die Verbesserung der ÖPNV-Angebote, in attraktive Preise wie zum Beispiel das Schülerticket ohne Zonenbegrenzung für 30 Euro oder auch in eine Mobilitäts-App für Jugendliche.

Angesprochen auf die Fahrplanänderungen, von denen besonders das Renchtal und der Bereich Sasbachwalden betroffen seien und durch die Anschlüsse verpasst werden und Schüler verspätet zum Unterricht kommen, wies Landrat Scherer darauf hin, dass dies zwar nicht im Zuständigkeitsbereich des Ortenaukreises liege, die Problematik allerdings bekannt sei. „Das Amt für Straßenverkehr und ÖPNV hat dieses Thema aufgegriffen und gemeinsam mit den betroffenen Kommunen und Verkehrsbetreibern Lösungen erarbeitet. Pünktlich zum Fahrplanwechsel im Dezember werden die Fahrpläne wieder aufeinander abgestimmt sein, sodass die Anschlüsse passen und die Schüler und Pendler wieder ihre gewohnten Verbindungen nutzen können“, versicherte der Landrat.

Betriebsbesichtigung

Bei einer Betriebsbesichtigung gab es zudem Wissenswertes zum Kasperhof, der von Brigitte und Martin Müllerleile in neunter Generation bewirtschaftet wird. Schwerpunkte des Betriebes sind neben 28 Hektar Waldflächen, 18 Hektar Grünlandflächen und sechs Hektar Ackerbau die Haltung von Mutterkühen, Jung- und Mastvieh sowie Mastschweinen. Da der Betriebsinhaber auch Metzgermeister ist, werden die Tiere stressfrei im eigenen EU-zertifizierten Schlachtraum geschlachtet. Hofbesitzerin Brigitte Müllerleile ist Betriebswirtin, Hauswirtschafterin und Kräuterpädagogin, was im breiten Angebot des Hofladens zur Geltung kommt.

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