Offenhaltung der Landschaft ist große Herausforderung
Landwirtschaftsminister Peter Hauk besucht Jägertonihof

Landwirtschaftsminister Peter Hauk besucht mit Landrat Frank Scherer und den Fraktionsvorsitzenden des Kreistages den Jägertonihof. | Foto: Tissot
  • Landwirtschaftsminister Peter Hauk besucht mit Landrat Frank Scherer und den Fraktionsvorsitzenden des Kreistages den Jägertonihof.
  • Foto: Tissot
  • hochgeladen von Anne-Marie Glaser

Schuttertal-Dörlinbach. Die Gemeinde Schuttertal ist ein gutes Beispiel dafür, dass Landwirtschaft und Tourismus zusammengehören. Was aber, wenn die Offenhaltung der Landschaft Probleme bereitet? Der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk und Vertreter des Ortenaukreises haben zu diesem Themenkreis den Jägertonihof im Prinschbachtal besucht.
Alfred Kopf, Inhaber des Vollerwerbsbetriebes samt historischer Mühle, eigener Brennerei und einer Gastwirtschaft, stellte den Hof im abgeschieden Seitental vor. Landrat Frank Scherer, Kopf und der Schuttertaler Bürgermeister Carsten Gabbert erklärten, dass die offene Landschaft sehr wichtig für den Tourismus ist. Gleichzeitig bemühten sich die Landwirte, trotz der widrigen Bedingungen wie teilweise extremer Steillage, die Landschaft zu bewirtschaften. Ein konkreter Wunsch sei, dass das Land oder die EU diese Bemühungen besser unterstützen. Aufmerksam hörten hier auch Klaus Muttach, Acherner Oberbürgermeister und Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag, Günter Gorecky, Fraktionschef der SPD, Valentin Doll (FWV) und Jochen Strohsack (FDP) zu. Kopf präzisierte, dass es gerade in den abgelegenen Seitentälern für die Landwirte immer schwerer wird, ihren Hof zu halten oder weiter zu geben. Die Nachfolge sei in der Regel nicht mehr gesichert. Die Tatsache, dass der älteste Sohn Anton auf dem Jägertonihof die Nachfolge antreten wird, sei die Ausnahme. Ein weiteres Hindernis sei zu viel Bürokratie, wenn es beispielsweise um bauliche oder gewerbliche Änderungen am Hof gehe.
Hauk und Scherer waren sich einig, dass der Gesetzgeber helfen könne und wohl auch müsse. Nur erinnerte der Minister bei der Gelegenheit daran, dass neue Projekte erst nach dem Ende der Förderperiode 2021 möglich wären. Rosa Karcher, Vorsitzende der südbadischen Landfrauen, bemängelte, dass derzeit Förderungen seitens der EU erst ab einer Größe von 100 Hektar möglich seien.
Dass der Hof mit Wald- und der Viehwirtschaft sich lohnen kann, konnte Kopf am Beispiel des Erfolgs der Erzeugergemeinschaft Weideland im Schuttertal aufzeigen. Der Ende des vergangenen Jahrhunderts für die Viehzüchter im Schuttertal gebaute Schlachthof zwischen Wittelbach und Schuttertal sei heute ausgelastet. Angesichts der Schließung des Schlachthofes in Offenburg im kommenden Jahr sind diese kleinteiligen Strukturen die Zukunft, stimmten Landrat und Minister zu. Stephan Tissot

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.