Länderübergreifender Austausch
Bergvögel: Anpassung nur eingeschränkt möglich

Die Ringdrossel – eine der vom Aussterben bedrohten Brutvogelarten im Schwarzwald.  | Foto: Jürgen Kläger
  • Die Ringdrossel – eine der vom Aussterben bedrohten Brutvogelarten im Schwarzwald.
  • Foto: Jürgen Kläger
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Seebach (st.) Rund 30 Ornithologen aus Baden-Württemberg und dem Elsass folgten am vergangenen Freitag einer Einladung des Nationalpark Schwarzwald, um sich über die in verschiedenen Bergregionen heimischen Bergvögel auszutauschen. Experten stellten in Vorträgen die Bestandsentwicklung einzelner seltener oder gefährdeter Bergvogelarten vor allem im Nord- und Südschwarzwald sowie in den Vogesen vor, die Anpassungen unter anderem an den Klimawandel geschuldet sind.

Lebensraum wird knapp

Der Klimawandel spielt bei den aktuellen Veränderungen neben der Landnutzung tatsächlich eine wesentliche Rolle. Denn Bergvögel sind – wie der Name schon vermuten lässt – an Wälder und Weiden der Gebirgslagen angepasst. Die Erderwärmung führt dazu, dass sie ihren Lebensraum in immer höhere Lagen verlegen müssen, was zumindest im Falle der Mittelgebirge nicht mehr möglich ist. Aber auch die Veränderung in der Nutzung der Berge durch den Menschen wirkt sich negativ auf die Bestände aus.

Sinkende Bestandszahlen

„Neben der forstlichen Nutzung und Umgestaltung der Bergwälder und der Aufgabe traditioneller Bewirtschaftungsformen wie der extensiven Beweidung der Hochlagen, spielt auch die zunehmende Beunruhigung durch den Tourismus im Winter und Sommer eine bedeutende Rolle“, erklärt Marc Förschler, Fachbereichsleiter für ökologisches Monitoring, Forschung und Artenschutz. Die sinkenden Bestandszahlen bei Auerhuhn, Ringdrossel und Zitronenzeisig im Schwarzwald sind alarmierend. Manche Arten wie das Haselhuhn gelten bereits als ausgestorben.

Schaffung von Rückzugsräumen

„Um die negativen Entwicklung zumindest abzumildern, sind Schutzmaßnahmen enorm wichtig, wie beispielsweise der Erhalt der traditionellen Beweidung auf den Hochlagen, die Schaffung von großflächigen Ruhe- und Rückzugsräumen und die Förderung von gefährdeten Arten durch gezielte Pflegemaßnahmen“, so Förschler. Eine Exkursion am Nachmittag rundete die Veranstaltung ab. Das Treffen wird zukünftig abwechselnd vom Naturschutzzentrum Feldberg und vom Nationalpark Schwarzwald organisiert.

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