Reinhard Schmälzle im Porträt
Ganzes Berufsleben für die Heimat im Dienst
- Reinhard Schmälzle war fast ein halbes Jahrhundert beruflich für die Gemeinde Seebach aktiv. Davon alleine 32 Jahre als Bürgermeister. Am 5. Dezember endet seine Amtszeit in seinem Heimatort. Dort will er sich in Zukunft aber weiter einbringen – ehrenamtlich.
- Foto: Michael Bode
- hochgeladen von Matthias Kerber
Seebach "Ich bin glücklich und zufrieden und arbeite gerne", sagt Reinhard Schmälzle, Bürgermeister der Gemeinde Seebach, seinem Heimatort. Am 5. Dezember ist nach 32 Jahren allerdings Schluss als Rathauschef. "Natürlich liegt da schon ein wenig Wehmut drin, aber ich bin zuversichtlich, dass sich die Gemeinde positiv weiterentwickeln wird", erklärt der 62-Jährige.
Dass die Gemeinde so gut dasteht, ist eng mit dem Namen Reinhard Schmälzle verbunden. Denn er war nicht nur 32 Jahre lang Bürgermeister in Seebach, sondern sein gesamtes Berufsleben – 47 Jahre – in unterschiedlichen Funktionen für seinen Heimatort aktiv.
Eigentlich keine Karriere in Verwaltung angestrebt
Dass Reinhard Schmälzle eine so erfolgreiche Karriere in der Verwaltung hingelegt hat, war ursprünglich gar nicht geplant. "Als Jugendlicher habe ich im Sägewerk gejobbt und wollte eigentlich in die Holzbranche gehen. Dort haben schon mein Vater und Großvater gearbeitet", erzählt er. Als ein Ausbildungsplatz bei der Gemeinde Seebach ausgeschrieben wird, ermuntert Schmälzles Vater ihn, sich dort zu bewerben. Er wird genommen und durchläuft in den nächsten 47 Jahren unterschiedliche Stationen in seiner Heimatgemeinde. "Die Arbeit in der Tourismusabteilung war immer eine große Leidenschaft", erzählt er. Nebenberuflich studiert er Touristik an der Hochschule Heilbronn. Es folgen schließlich Leitungsfunktionen im Rechnungs- und Hauptamt.
Als sein Vorgänger im Amt des Bürgermeisters aufhört, richten sich fast alle Blicke auf Reinhard Schmälzle. "Ich wollte eigentlich gar nicht Bürgermeister werden. Ich habe mich sogar selbst um geeignete Kandidaten bemüht", erzählt er mit einem Lächeln. Keiner wollte das Amt übernehmen, so dass sich Reinhard Schmälzle dann doch beworben hat. Ein Glückfall für die Gemeinde. Denn Reinhard Schmälzle kann trotz begrenzter finanzieller Mittel viel bewegen und umsetzen – zum Beispiel von der U3-Betreuung über den Bau der Mummelseehalle, der Anschaffung digitaler Tafeln in der Grundschule bis hin zum vollständigen Breitbandausbau. Seebach ist die einzige Gemeinde des Ortenaukreises, wo es schnelles Internet im wahrsten Sinne des Wortes für alle gibt. "Für die Menschen etwas Gutes zu entwickeln, war immer meine Grundphilosophie", betont er.
Gegenseitige Wertschätzung ist ihm sehr wichtig
"Das geht aber nur bei einer guten Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und den tollen Mitarbeitern in der Verwaltung. Das ist die Basis", betont er. Seinen Führungsstil bezeichnet er als wertschätzend, freundschaftlich und in der Sache klar. Ein gutes Miteinander ist ihm wichtig. "Ich habe den Gemeinschaftssinn immer intensiv gelebt, denn Gemeinnutz geht vor Eigennutz."
Wenn Reinhard Schmälzle darüber spricht, spürt man schnell, dass es bei ihm menschelt. Und das kommt bei den Mitarbeitern im Rathaus offenbar gut an. "Wir haben kaum Fluktuation", sagt der sympathische vierfache Familien- und zweifache Großvater. Seine zugewandte Art kommt aber auch bei der Bevölkerung gut an. "Das, was im Rathaus drauf steht, soll auch drin sein, nämlich dass die Bürger dort einen Rat bekommen."
Und was steht nach dem 5. Dezember an? "Ich bleibe ein politisch interessierter Mensch, aber ich freue mich jetzt auf die Familienzeit. Meine Familie hat mir immer den Rücken freigehalten. Das war eine wichtige Säule meiner Tätigkeit, bei der man oft fremdbestimmt ist." Er freue sich, seine Frau und seine Kindern unterstützen zu können. Und für seine Heimatgemeinde will er sich ehrenamtlich weiter einbringen.







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