Zum 1. März ist bei dem Traditionsunternehmen schluss – Gaststätte nicht betroffen
Brauerei Mellert hört auf: Absatz ist zu gering

Die Brauerei (rechts) wird zum 1. März geschlossen, das Gasthaus (links) bleibt geöffnet.  | Foto: Foto: dh
  • Die Brauerei (rechts) wird zum 1. März geschlossen, das Gasthaus (links) bleibt geöffnet.
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Steinach. Seit 125 Jahren war die Brauerei Mellert im vergangenen Jahr im Familienbesitz. Im Jahr
danach, zum 1. März, wird die Brauerei schließen. Der Bierabsatz ist
deutschlandweit ohnehin unter Druck und die Konkurrenz mit den
Bierkonzernen ist hart. Weitergeführt wird das Gasthaus „‘s Mellerts"
von Dorina und Hubert Mellert. Die Belieferung mit alkoholfreien
Getränken der Privatkunden der Brauerei Mellert wird dann nahtlos vom
Getränkevertrieb Höhn übernommen.

Zuletzt wurden rund 1200 Hektoliter Bier jedes Jahr in Steinach gebraut. Gebraut hat Hubert
Mellert immer in Chargen von je 50 Hektolitern. Investiert hatte Hubert
Mellert, der den Betrieb 1998 übernahm, in einen neuen Gär-, Filter- und
Lagerkeller, ferner im einen Würzekühler, eine Eiswasseranlage und die
Dampferzeugung. Nicht mehr gelohnt hatte sich bereits die Investition in
eine neue Abfüllanlage, weshalb seit vier Jahren das in Steinach
gebraute Bier bei der Schlossbrauerein in Schmieheim abgefüllt wurde.

Bevor die Brauerei Mellert möglicherweise in eine Insolvenz gehen würde,
schließt Hubert Mellert lieber rechtzeitig die Pforten. „Das lässt sich
nicht ändern", sagt Mellert. „Als vor zwei Jahren meine Mutter starb,
kamen Kosten auf uns zu, die nicht mehr zu erwirtschaften waren." Die
Brauerei führt er als eingetragener Kaufmann und schützt mit der
Schließung, da er mit allem haftet, auch seine Familie.

1886 wurde die Brauerei von Thomas Mellert gekauft, der sie von einer „Witwe
Krämer" übernahm, deren Mann gestorben war. Bereits damals gehörten
Brauerei und Gasthof zusammen. 1891 übernahm Josef Mellert die Brauerei,
in den 1940ern dann Wilhelm Mellert. 1964 übernahm Siegfried Mellert
und dann ab 1998 Hubert Mellert.

Autor: Daniel Hengst

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