Rattengift im Kanalnetz ausgelegt
Bauhofmitarbeiter verteilten 1.000 Köder in Achern

Bauhofmitarbeiter Rudi Santo beim Einhängen eines Köders in den Kanal | Foto: Stadt Achern
  • Bauhofmitarbeiter Rudi Santo beim Einhängen eines Köders in den Kanal
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Achern (st). Mitarbeiter des Bauhofs waren in jüngster Zeit damit beschäftigt, in Achern präventiv Rattengift im städtischen Kanalnetz auszulegen. Zirka 1.000 Giftköder wurden hierbei in die Abwasserkanäle im gesamten Stadtgebiet ausgebracht. Dies teilt die Stadtverwaltung Achern in einer Pressemitteilung mit. Bei Bedarf werden über das Jahr verteilt punktuell Köder nachgelegt. Derzeit sind zwei Bauhofmitarbeiter zu Sachkundigen für Nagerbekämpfung ausgebildet, damit diese Arbeiten vom Bauhof ausgeführt werden dürfen.

Seit Menschen in Siedlungen zusammenwohnen, halten sich in ihrer Umgebung auch Ratten auf, heißt es in der Information weiter. Mit verbesserten hygienischen Verhältnissen zogen sie sich in die Kanalisation zurück und nutzen das Kanalsystem auch, um an das oberirdisch mancherorts reichlich vorhandene Nahrungsangebot zu gelangen. Die Ratte ist ein Allesfresser. Auf Nahrungssuche, zum Beispiel in Abwasserkanälen, in Mülltonnen, auf Komposthaufen und in Stallungen, kann sie eventuell vorhandene Krankheitskeime aufnehmen und verbreiten. Sie ist ein Überträger verschiedener Infektionskrankheiten.

Die Kommune lässt regelmäßig präventiv von einem Fachmann Fraßköder im Kanalsystem auslegen. Der Wirkstoff im Köder beeinflusst die Blutgerinnung, so dass die Ratten einige Tage nach der Aufnahme schmerzlos verenden. Eine völlige Ausrottung des Bestands ist dadurch nicht möglich, so die Stadtverwaltung.

Auch oberirdisch werden je nach Bedarf die lästigen Nager bekämpft, heißt es in der Pressemitteilung. Die Fachleute legen auf den Grundstücken, zum Beispiel Grünanlagen oder im Straßengrün, Rattengift aus, ohne dass es von einem anderen Tier oder gar Kindern erreicht werden kann. Büsche und bedeckende Pflanzen werden zurückgeschnitten, um so den Ratten Unterschlupfmöglichkeiten zu entziehen.

Die Bürger können mit folgenden Hinweisen mithelfen, das Rattenvorkommen in der Umgebung zu reduzieren. Das Nahrungsangebot wird reduziert, wenn keine Speisereste in die Toilette geworfen werden, da über die Kanalisation dadurch Ratten angelockt werden können. Essensreste sollten nicht offen in den Hausmüll geworfen werden, Müllbehälter schließen und Müllsäcke nicht neben den Tonnen lagern. Speisereste sollten nicht zum Kompostieren verwendet und Lebensmittelverpackungen nicht ohne vorherige Reinigung im gelben Sack entsorgt werden. Letztere sollten bis zum Abholtermin geschützt gelagert und erst kurz vor der Abholung auf die Straße gestellt werden. Weiter sollte man Fütterungsverbote wild lebender Tiere wie Tauben, Enten und Schwäne beachten und keine Abfälle in den Grünanlagen liegen lassen.

Wichtig ist es auch, Ratten keinen Unterschlupf zu bieten. Deshalb Sträucher, Hecken, Büsche, Bodendecker und Kletterpflanzen im Garten kurz halten oder auslichten. Offene Stellen jeder Art am Gebäude sollte man verschließen beziehungsweise geschlossen halten, etwa Öffnungen zur Lüftung in Erdbodennähe mit engmaschigen Gittern oder Ähnlichem versehen, damit Ratten nicht ins Gebäude gelangen. Ratten können auch über Schächte, Fall- und Abwasserrohre in die Häuser eindringen. Wenn nötig, empfiehlt es sich, Rückstauklappen in Abflusssysteme einzubauen sowie defekte Kanalrohre und sonstige Hausanschlüsse zu reparieren.

Die Stadtverwaltung ruft alle Bürger auf, bewusst und verantwortungsvoll Nahrungsmittelabfälle zu entsorgen. Um Beachtung der genannten Hinweise und Tipps wird gebeten, um den Rattenbestand zu dezimieren. Wenn die Tiere kein Futter und auch keinen Unterschlupf finden, hindert sie dies auch an der Fortpflanzung.

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