Acherner Stadträte üben bei Termin vor Ort deutliche Kritik
Bei Illenauwiesen gibt es noch Redebedarf

OB Klaus Muttach (3. v. l.) hört sich die Kritik an der Rahmenplanung zu den Illenauwiesen bei einem Vor-Ort-Termin an. | Foto: Roland Spether
  • OB Klaus Muttach (3. v. l.) hört sich die Kritik an der Rahmenplanung zu den Illenauwiesen bei einem Vor-Ort-Termin an.
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Achern (sp). „Wir müssen die Gebäude auf den Illenauwiesen abreißen und die Flächen entsiegeln, der Kostenumfang liegt bei 825.000 Euro“, sagte Oberbürgermeister Klaus Muttach zu Beginn des Vor-Ort-Termins auf dem Areal zwischen Illenauer Straße, Alte Reithalle und Mühlbach.

"Vor vollendete Tatsachen gestellt"

Ein Grund für den Termin und die Begehung war, dass es im Zuge der Rodung der Illenauwiesen kritische Stimmen gab: Karl Früh, Chef der CDU-Gemeinderatsfraktion, macht in einem Schreiben seinem Unmut Luft. Denn entlang des Mühlbach seien „in einem von unserer Fraktion nicht erwarteten Umfang“ Hecken, Sträucher und Totholz entfernt worden, obwohl der Gewässerrandstreifen als „besonders schützenswerten Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen“ einzustufen ist, so Karl Früh, der diese Aussage vor Ort deutlich wiederholte.

OB kontert Kritik

Sein Ratskollege Manfred Nock (ABL) meinte, dass die Stadträte mit Blick auf den Umfang der Rodung „vor vollendete Tatsachen gestellt wurden“. Gegen die kritischen Einwände gab es von Klaus Muttach und Bürgermeister Dietmar Stiefel eine deutliche Erwiderung mit dem Hinweis, dass es im Vorfeld mehrmals Begehungen gab.

„Es war allen klar, dass man gerade bei den dicht gewachsenen Brombeerhecken relativ stark eingreifen muss“, so Dietmar Stiefel. Beim Gang durch das Gelände gab es viele Fragen und Anregungen gerade zur Gestaltung der ökologisch wertvollen Bereiche am Mühlbach entlang, die sicherlich bis zur Aufstellung des Bebauungsplans noch weiter verfeinert werden und vielleicht auch in die Feinplanungen einfließen werden.

Viele Ideen zur Gestaltung des Areals

Von den Vertretern der Stadt wurde plausibel dargelegt, weshalb die Rodung in diesem Umfang hat stattfinden müssen. Umweltschutzbeauftragter Stephan Engel zeigte auch Bäume, die aufgrund ihrer Wertigkeit unberührt blieben. Auf dem Bereich hinter der Reithalle und den privaten Flächen wurden keine Rodungen vorgenommen. Die alte Tankstelle im Eingangsbereich soll erhalten bleiben, unter dem Dach des Trafohäuschens könnte eine neue Behausung für Fledermäuse entstehen.

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