Caritasverband Vordere Ortenau
Großer Bedarf an allen Angeboten

Achern (st) Von einem großen Bedarf an Angeboten der Caritas sprach die Diözesan-Caritasdirektorin Birgit Schaer aus Freiburg bei der Mitgliederversammlung des Caritasverbandes Vordere Ortenau. Die Versammlung fand im Bürgersaal des Rathauses am Markt in Achern statt. Sie begann mit einem Gottesdienst unter der Leitung von Pfarrer Klaus Kimmig aus Oppenau.

Dem eingetragenen Verein gehören 255 Personen als Mitglieder an, außerdem 15 Organisationen, fünf Fachverbände, drei Orden und zwölf katholische Kirchengemeinden. Klaus Thomas Teufel, Vorsitzender des neunköpfigen Aufsichtsrates, berichtete über gestiegene Einnahmen und Ausgaben. Der 2023 aus der Verschmelzung der Caritasverbände Acher-Renchtal und Offenburg-Kehl entstandene Verband habe erheblich in den IT-Bereich investieren müssen. Das Jahr 2024 schloss der Caritasverband Vordere Ortenau mit einem leichten Defizit ab. Dennoch sei gut gewirtschaftet worden. Einstimmig wurde der Aufsichtsrat entlastet.

Schulkindbetreuung

Den größten Anteil an den Personalkosten haben die Fachbereiche Kind-Jugend-Schule sowie Altenhilfe. Der Verband leistet an 19 Schulen in der nördlichen Ortenau die Schulkindbetreuung. Außerdem ist er Träger des Pflegeheims Erlenbad in Obersasbach und der Tagespflege neben dem Ortenau Klinikum Achern. Insgesamt arbeiten rund 350 hauptamtliche Mitarbeiter für den Caritasverband Vordere Ortenau. Er betreibt Beratungs- und Geschäftsstellen in Offenburg, Achern, Kehl und Oberkirch.

Für den Vorstand berichtete Kai Möschle von sehr gut ausgelasteten Einrichtungen der Altenhilfe. Im Bereich der Schulkindbetreuung gebe es für den 2026 eintretenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung erst wenige konkrete Neuregelungen. „Es ist schon jetzt eine große Herausforderung, genug Mitarbeiter zu finden“, sagte er.

Die Nachfrage nach Hilfe in schwierigen Lebenslagen sei so groß, dass nicht allen Menschen zeitnah geholfen werden könne: „Das ist sehr bedauerlich.“ Der Tafelladen in Achern habe 2024 zweimal einen Aufnahmestopp gehabt. Die Zahl der Bedürftigen habe die Kapazität des Dienstes überstiegen. Deshalb mussten manche Menschen auf einen Tafelausweis warten, bis andere ihn nicht mehr benötigten oder aus dem Einzugsgebiet rund um Achern wegzogen.

Möschle sprach von 30 bis 35 Anfragen von Eltern, Kindern oder Jugendlichen pro Woche bei der Psychologischen Beratungsstelle Offenburg. Die Anlaufstelle werde anlässlich ihres 55-jährigen Bestehens am 1. Oktober einen Tag der offenen Tür anbieten. Bisher übernehme der Ortenaukreis 90 Prozent der Kosten für diese Pflichtaufgabe, die der Caritasverband für ihn erbringt. Es sei schwierig, die Finanzierungslücke durch eigene Überschüsse zu decken. Kirchensteuermittel sollten dafür nicht eingesetzt werden.

Von einem Aufnahmestopp für neue Klienten in den Schuldnerberatungen in Offenburg und Achern berichtete der Fachbereichsleiter für die beratenden Dienste, Andreas Hillebrandt. In Kehl liege die Wartezeit für einen Termin derzeit bei sechs Monaten. Der Caritasverband setzt sich auch für die Integration von Zugewanderten ein. Er ist seit Kurzem Träger eines Psychosozialen Zentrums für Geflüchtete. Die neue Anlaufstelle soll im September in der Innenstadt von Achern ihre Arbeit aufnehmen.

Dekan Georg Schmitt fragte, was sich bei der Mitgliedschaft im Caritasverband ändern wird, wenn es ab 2026 nur noch zwei Kirchengemeinden in der nördlichen Ortenau gibt. Vorstand Kai Möschle bestätigte, dass die neuen Kirchengemeinden Mitglieder des Verbandes werden, wie es schon die bisherigen Seelsorgeeinheiten sind. Die Anzahl ihrer Stimmen werde in der neuen Satzung festgeschrieben, an der man derzeit arbeite.

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