Mitarbeiterdialog
Mal mit dem obersten Chef quatschen

Mitarbeiter nutzen das ungezwungene Gespräch mit dem Chef. | Foto: Stadtverwaltung Achern
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Achern (st). "Bei der Stadt Achern ist jeder Mitarbeiter wichtig und jede Arbeit wertvoll. Deshalb suche ich neben den üblichen Arbeitsbesprechungen oder auch geselligen Anlässen wie Weihnachtsfeier oder Betriebsausflug das Gespräch mit den Beschäftigten aus allen Bereichen“, so Oberbürgermeister Klaus Muttach beim dritten Mitarbeiterdialog.

zwangloses Gespräch

Dieses Format des besonderen Gedankenaustauschs hat der Oberbürgermeister laut einer Pressemitteilung der Stadt Achern vor einem Jahr eingeführt und lädt dazu im Halbjahresrhythmus ein.

Das Besondere: Bei einem guten Frühstück besprechen die eingeladenen Mitarbeiter zwanglos untereinander und mit dem Oberbürgermeister ihre Arbeitssituation, tragen Wünsche vor und geben Anregungen. Die Namen aller 460 städtischen Bediensteten sind in einer großen Lostrommel, acht Namen werden von einem Auszubildenden jedes Mal gezogen.

bunte Mischung an Teilnehmern

So ergibt sich jedes Mal eine bunte Mischung aus langgedienten Mitarbeitern bis hin zu Neuankömmlingen. Dieses Mal war ein Hausmeister ebenso dabei wie ein Bauhofmitarbeiter, eine für Kindertageseinrichtungen wie auch für die Leichenhalle zuständige Raumpflegerin, eine Erzieherin sowie Verwaltungsmitarbeiter vom Bauhof, einer Ortsverwaltung, der Stadtplanung und der Finanzverwaltung.

Manches hat sich in den letzten Jahren verändert, wissen beispielsweise Gabriele Bohnert von der Verwaltung im Bauhof und Jurij Pigalew zu berichten, der vor 20 Jahren aus Kasachstan nach Deutschland kam und seither im Bauhof der Stadt arbeitet: Früher haben die Menschen eher noch das eine oder andere selbst im öffentlichen Bereich in Ordnung gebracht, heute geht der Griff schneller zum Telefon mit einem Anruf im Bauhof.

wenig Wertschätzung

"Leider lassen heute Menschen in öffentlichen Einrichtungen bis hin zu Sanitäranlagen in einem Zustand zurück, der von wenig Rücksichtnahme und Wertschätzung gerade gegenüber Reinigungskräften zeugt", berichtet Ulrike Maxim von ihrer Arbeit als Raumpflegerin.

Für Ruth Stech ist Erzieherin mit der spannenden Arbeit mit Kindern nach wie vor ein wunderschöner Beruf, allerdings finden sich heute in einem Kindergarten schon einmal 15 verschiedene Sprachen wieder, weshalb die Vermittlung von Sprachkompetenz eine Aufgabe ist, die es noch vor 20 Jahren in dieser Form nicht gab.

unterschiedliche Mentalitäten

Jessica Faißt ist erst seit wenigen Monaten bei der Stadtverwaltung, plant aktuell verschiedene Baugebiete in den Stadtteilen von Achern und ist erstaunt, dass offensichtlich die Mentalität der Menschen selbst zwischen den verschiedenen Stadtteilen unterschiedlich ist, was die Arbeit interessant und spannend macht.

Dies bestätigt auch Heike Hensel, welche früher in der Ortsverwaltung Wagshurst tätig war und seit ihrer Rückkehr aus der Elternzeit vor wenigen Monaten jetzt in der Ortsverwaltung Sasbachried den Bürgern des Stadtteils bei unterschiedlichsten Anliegen oft auch in Zusammenarbeit mit ihren Kollegen der Stadtverwaltung zur Seite steht.

gutes Betriebsklima

Das Aggressionspotenzial mancher Bürger erlebt man selbst im Fachbereich Finanzen, wenn sich beispielsweise ein Bürger über den Grundsteuerbescheid furchtbar aufregt, weiß Melanie Roß zu berichten.

Gerade aber auch ein korrekter Umgang mit den Anliegen, Geduld beim Erklären von Möglichkeiten und Grenzen der Leistungen einer Stadt oder auch konkrete Dienstleistungen werden aber auch oft von den Bürgern der Stadt geschätzt und gewürdigt, freuten sich die Acherner Beschäftigten beim Frühstück mit dem Oberbürgermeister.

Mitarbeiterdialog bringt konkrete Ergebnisse

Und gerade auch das gute Betriebsklima ist darüber hinaus ein Grund, warum Viele sich auch nach 20 Jahren im Dienst der Stadt Achern keinen anderen Arbeitsplatz vorstellen wollen.

Selbstverständlich wurde die Gelegenheit des direkten Gesprächs mit dem „obersten Chef“ der Stadtverwaltung auch genutzt, um das ein oder andere Anliegen persönlich oder auch von einem Kollegen vorzutragen.

„Bis hin zur Vermittlung einer Wohnung für einen Beschäftigten hat der Mitarbeiterdialog schon vielfach ganz persönlich konkrete Ergebnisse gebracht“, steht Klaus Muttach hinter diesem von ihm eingeführten Format des Mitarbeiterdialogs. Deshalb soll dieser auch weiterhin im Halbjahresrhythmus durchgeführt werden, heißt es abschließend in der Pressemitteilung.

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