Julius-Hirsch-Platz
Ort der Begegnung mit integrativem Tischkicker

Das Team des Acherner Stadtarchivs beim Kicker-Spielen auf dem Julius-Hirsch-Platz: Andrea Rumpf (v. l.), Konrad Keller und Fabian Alt | Foto: Jayvee-Hyatt Nitzsche/Stadt Achern
  • Das Team des Acherner Stadtarchivs beim Kicker-Spielen auf dem Julius-Hirsch-Platz: Andrea Rumpf (v. l.), Konrad Keller und Fabian Alt
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Achern (st). Die aufsehenerregende Wanderausstellung mit den Figuren der jüdischen Sportler, die vor 1933 äußerst erfolgreich waren und im sogenannten Dritten Reich verfolgt und zum Teil ermordet worden sind, ist abgebaut und nun in Minden zu sehen. Beeindruckend war die große Rolle, die gerade die Sportler in den 1920er Jahren spielten und zu einem neuen Verständnis für sportliche Betätigung und Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts beigetragen haben.

Am Tag der Ausstellungseröffnung hat sich Oberbürgermeister Klaus Muttach mit Schülern der Kursstufe von Johannes Börsig des Acherner Gymnasiums mit Eberhard Fugmann, dem Präsidenten des SC Freiburg, zu einer Diskussion über Toleranz und Integration im Café 58 in der neuen Markthalle getroffen (wir berichteten).

Wenige Wochen nach seiner Einweihung sind der Julius-Hirsch-Platz und die neu eröffnete Markthalle in der Reithalle schon beliebte Ziele. Die gemeinsam vom Deutschen Fußballbund (DFB) und dem Stadtarchiv gestaltete Einweihungsfeier zur Platzbenennung am 7. April 2022, dem 130. Geburtstag von Julius Hirsch, war eine würdige und unter die Haut gehende einmalige Veranstaltung für die über 200 Gäste (wir berichteten). 

Was bleibt nach der Einweihung des Julius-Hirsch-Platzes? Ein neu gestalteter Ort, der ein weiterer Schritt der Revitalisierung der Illenau als Ort der Begegnung darstellt. Neben der Möglichkeit, sich mit dem Leben des Fußballnationalspielers auseinanderzusetzen, die Einsicht, wie leicht gefährdet ein demokratisches Zusammenleben durch Intoleranz ist. Durch die von den Neuntklässlerinnen des Gymnasiums Achern erstellte Broschüre mit fiktiven Tagebucheinträgen des Julius Hirsch bleiben persönliche Eindrücke eines verfolgten Menschen.

Und schließlich bleibt mit dem integrativen Outdoor-Tischkicker ein sportliches Element als Hinweis auf die glücklichen Momente Julius Hirschs und „auf das unbeschwerte Leben (…), das alle haben könnten“, wie Oberbürgermeister Klaus Muttach betonte. Ein Element als Verbindung zwischen Einheimischen und Fremden, Jung und Alt – als Teilhabe für alle.

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