Eröffnung nach Sanierung
Amtsgericht und Polizeiposten wieder vor Ort

- Wiedereröffnung des Amtsgerichts und Polizeiposten in Gengenbach: Gertrud Siegfried, Präsidentin des Landgerichts Offenburg (v. l.), Polizeipräsident Jürgen Rieger, Justizministerin Marion Gentges, Bernd Krüger, Richter am Amtsgericht Gengenbach, und Michael Lederer, Leiter des Polizeipostens Gengenbach
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Gengenbach (gro) Im August 2022 zogen das Amtsgericht und der Polizeiposten Gengenbach aus ihren angestammten Räumen in der Grabenstraße aus. Während das Ausweichdomizil des Amtsgerichts im Kloster Gengenbach beherbergt war, arbeiteten die Beamten des Polizeipostens Gengenbach von Offenburg aus, wo sie im dortigen Polizeirevier untergebracht waren.
Nun ist das Gebäude umfassend saniert und am Donnerstag, 27. März, eingeweiht worden. Ole Nahrwold, Leiter Vermögen und Bau, Amt Freiburg: "Es ist nicht einfach, im historischen Bestand die technischen Voraussetzungen für ein zukunftsorientiertes Arbeiten zu schaffen." Die Innenräume wurden komplett überarbeitet und mit neuen Möbeln ausgestattet. Die Arbeit mit Zukunftstechnologien wie der E-Akte ist nun möglich, da die digitale Infrastruktur verbessert wurde. Auch in Sachen Sicherheit ist das Gebäude nun auf dem aktuellen Stand. 1,8 Millionen Euro hat das Land Baden-Württemberg in das repräsentative Gerichts- und Polizeigebäude investiert.
Moderne Ausstattung
"Mich verbinden zahlreiche Erinnerungen mit dem Gebäude", so Justizministerin Marion Gentges, die sowohl Teile ihrer Ausbildungszeit beim Amtsgericht Gengenbach verbracht als auch als Sitzungsvertreterin der Staatsanwaltschaft und Rechtsanwältin dort gearbeitet hat. "Das 1888 errichtete Gebäude erfüllt nun den Anspruch an eine moderne Behörde", stellte Gentges fest. Sie betonte, dass die Interimslösungen für alle Mitarbeiter keine leichte Zeit gewesen seien. "Wir haben ein attraktives und bürgernahes Gebäude für Polizei und Justiz geschaffen", so die Ministerin.
Neben dem Brandschutz spiegelt sich im umgesetzten Sicherheitskonzept ebenfalls die Tatsache wider, dass sowohl die Mitarbeiter in der Justiz als auch der Polizei immer wieder Anfeindungen ausgesetzt sind. So wurde nicht nur eine Eingangsschleuse geschaffen, sondern auch die Räumlichkeiten in einen öffentlichen und einen nicht öffentlichen Bereich unterteilt. "Wir haben beste Voraussetzungen für Polizei und Justiz geschaffen, um modern und zukunftsorientiert zu arbeiten", zeigte sich Gentges zufrieden.
Bekenntnis zum Standort
"Die Wiedereröffnung des Polizeipostens Gengenbach ist ein klares Signal und Bekenntnis für ein Sicherheitskonzept vor Ort", so Polizeipräsident Jürgen Rieger in seinem Grußwort. Eine Schließung des Polizeipostens sei von Seiten des Polizeipräsidiums Offenburg nie in Erwägung gezogen worden. Angesichts des modernen Arbeitsumfelds wendete er sich an die Justizministerin mit den Worten: "Stärken Sie Vermögen und Bau und machen Sie weiter so." So steht den Beamten des Polizeipostens nun ein E-Auto zur Verfügung mit Ladesäule.
"Ich sehe den Umbau zwiespältig", begann Bernd Krüger, Richter am Amtsgericht Gengenbach, mit einem Augenzwinkern. Dies liege aber daran, dass er in Kürze die Dienststelle wechsele und deshalb nicht dauerhaft in den Genuss der neuen Räume komme. Er lobte das neu geschaffene Umfeld, das auf die Bedürfnisse der Belegschaft Rücksicht nehme. "Es ist ein Gewinn für das kleine, aber feine Amtsgericht Gengenbach", so Krüger.
Michael Lederer, Leiter des Polizeipostens Gengenbach, machte keinen Hehl aus seiner Freude wieder vor Ort zu sein. "Endlich, die zweieinhalb Jahre waren eine schwierige Zeit für die Kollegen", so Lederer. Doch nun habe Gengenbach seine bürgernahe Polizei zurückbekommen.
Nach einem Rundgang der geladenen Gäste hatten beim Tag der offenen Tür auch die Gengenbacher Bürger die Gelegenheit, die renovierten Räume in Augenschein zu nehmen.




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