Neue Erschließungswege
Letzte Etappe des Schwarzwaldverfahrens

Über den Start der vierten Etappe des Nachtragsprogramms im Schwarzwaldverfahren Gutach freuten sich: Ansgar Jäger (v. l.), Amtsleiter Vermessung und Flurneuordnung, Christiane Stoppelkamp, leitende Ingenieurin im Landratsamt, Bürgermeister a. D. Volker Sahr, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft, Gutachs Bürgermeister Siegfried Eckert | Foto: Landratsamt Ortenaukreis
  • Über den Start der vierten Etappe des Nachtragsprogramms im Schwarzwaldverfahren Gutach freuten sich: Ansgar Jäger (v. l.), Amtsleiter Vermessung und Flurneuordnung, Christiane Stoppelkamp, leitende Ingenieurin im Landratsamt, Bürgermeister a. D. Volker Sahr, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft, Gutachs Bürgermeister Siegfried Eckert
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Gutach (st). Das Amt Vermessung und Flurneuordnung des Ortenaukreises startet die vorerst letzten geplanten Baumaßnahmen im Schwarzwaldverfahren Gutach. Im Rahmen des Flurneuordnungsverfahrens sind in den vergangenen drei Dekaden bereits 34 Kilometer Wald- und Wiesenwege sowie zehn Kilometer asphaltierte Hofzufahrten entstanden. Mit der neuen Etappe sind nochmals rund 3,7 Kilometer geschotterte Waldwege sowie rund 2,6 Kilometer Wiesenwege vorgesehen. Dafür übergab Amtsleiter Ansgar Jäger kürzlich den Bewilligungsbescheid des Landes in Höhe von 140.000 Euro an den Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft Bürgermeister a. D. Volker Sahr.

Flurneuordnungsverfahren

„Mit Flurneuordnungsverfahren wie diesem schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass unsere Land- und Forstwirte auch unter schwierigen Bedingungen erfolgreich wirtschaften und zukunftsfähig bleiben können“, so Landrat Frank Scherer dazu. „Denn sie leisten neben der Herstellung erstklassiger Produkte auch einen sehr wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer besonderen Kulturlandschaft und damit unserer touristischen Attraktivität“, würdigt Scherer die Arbeit und die Investitionsbereitschaft der Land- und Forstwirte, "mein Dank geht an das Land, das durch die erneute Förderung weitere Verbesserungen der Infrastruktur für die Land- und Forstwirte möglich macht". Amtsleiter Jäger betont, dass sein Amt zusammen mit der Teilnehmergemeinschaft schon viele Wegebaumaßnahmen in Gutach verwirklichen konnte: „Wir tun das sehr gerne, denn es ist eine wichtige Investition in die Zukunft unserer landwirtschaftlichen Betriebe.“

Weitere Waldwege

Gutachs Bürgermeister Siegfried Eckert freut sich ebenfalls über die weiteren Waldwege, die gebaut werden sollen, denn: „Die Wege sind eine wichtige Unterstützung der Landwirte unserer Gemeinde.“ Sein Amtsvorgänger Volker Sahr habe als Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft bereits zu Beginn des Verfahrens die Zukunft vor Augen gehabt, so Eckert. „Diese Tranche ist die letzte des Nachtragsprogramms im Verfahren Gutach. Allerdings haben bereits Teilnehmer Interesse an weiteren Maßnahmen geäußert. Deshalb möchte die Teilnehmergemeinschaft eine weitere Förderung beim Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung beantragen. Dann könnten weitere Erschließungswege in Gutach gebaut und modernisiert werden“, so der Bürgermeister.

Jäger nutzte die Vorstandssitzung der Teilnehmergemeinschaft in der Festhalle in Gutach auch zur Werbung für seinen Berufsstand: „Für die wichtige Aufgabe der Flurneuordnung und der Vermessung brauchen wir dringend Nachwuchs. Wir hoffen, dass sich zukünftig mehr junge Menschen für den Beruf des Vermessungstechnikers entscheiden und im Ortenaukreis arbeiten möchten. Ein Beruf mit Zukunft und eine tolle Arbeitsumgebung“, so Jäger. Die Leitende Ingenieurin des Verfahrens Christiane Stoppelkamp freut sich, dass seit Ende vergangenen  Jahres Joachim Allgaier ihr Team verstärkt. „Er übernimmt das Verfahren Gutach zukünftig als ausführender Ingenieur und wird den Bau der aktuellen Tranche zusammen mit dem Bauleiter Felix Bürk vom Verband der Teilnehmergemeinschaften und dem Forstrevierleiter Max Lücking begleiten“, so Stoppelkamp.

Beginn 1989

Das Verfahren in Gutach wurde 1989 begonnen. Da im Hauptprogramm nicht alle Hofzufahrten, Wald- und Wiesenwege verwirklicht werden konnten, wurde 2010 vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung ein Nachtragsprogramm bewilligt. Außerdem wurden nach dem Sturm Lothar von 2000 bis 2004 zusätzliche Maßnahmen ermöglicht, um die Unwetterschäden zu beseitigen.

Schwarzwaldverfahren Gutach

  • Gebietsgröße 3.093 Hektar
  • Teilnehmer 389
  • Flurstücke 1.153
  • Ausführungskosten rund 4,8 Millionen Euro mit rund vier Millionen Euro Zuschuss
  • Grundzuschusssatz 84 Prozent

Hintergrundinformation 

Flurneuordnungsverfahren haben zum Ziel, die Produktions- und Arbeitsbedingungen in der Land- und Forstwirtschaft zu verbessern, die natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern und die Schönheit und den Erholungswert der Landschaft sowie die ökologische Vielfalt zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Beim Landratsamt Ortenaukreis laufen derzeit 25 Flurneuordnungsverfahren. Davon sind 17 sogenannte Schwarzwaldverfahren, die dazu dienen, Zufahrten zu Einzelhöfen sowie Wald- und Wiesenwege zu bauen und zu modernisieren.

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