Kriminalstatistik 2016
Anstieg der Straftaten im Einzugsgebiet des Polizeireviers Haslach

Revierleiter Markus Huber (rechts) bei der Vorstellung der Kriminalstatistik, links Volker Mäntele, Leiter Polizeiposten Wolfach | Foto: ag
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Haslach (ag). Die gute Nachricht vorweg: Die Kriminalität im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Haslach ist vergleichsweise niedrig. "Wir sind in einem verträglichen Bereich unterwegs", versicherte Markus Huber, Leiter des Polizeireviers Haslach, bei der öffentlichen Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik 2016. Wie er jedoch auch feststellte: "Aber der Trend ist steigend." Vor allem in Haslach selbst mit 4.975 (+ 13,4 Prozent) sowie in Hausach mit 5.552 (+22,5 Prozent) nähern sich die Häufigkeitszahlen dem Landesschnitt von 5.599 (-2,8). Im Ortenaukreis insgesamt liegt sie für das vergangene Jahr bei 6.332 (-3,3 Prozent), im Zuständigkeitsbereich des Reviers Haslach insgesamt bei 2.925 (+4,4 Prozent). Die Häufigkeitszahlen sind die Fälle im Verhältnis zu der Einwohnerzahl. Trotzdem beruhigte Markus Huber die anwesenden Bürgermeister und anderen Vertreter der Städte und Gemeinden: "Es handelt sich noch nicht um kritische Zahlen."
In den weiteren Städten und Gemeinden sind die Häufigkeitszahlen wie folgt: Biberach 3.471 (-4,2 Prozent), Fischerbach 1.610 (+3,2 Prozent), Gutach 1.764 (-6,0 Prozent), Hofstetten 877 (-7,6 Prozent), Hornberg 2.616 (+5,1 Prozent), Mühlenbach 1.875 (+73,9 Prozent), Nordrach 1.772 (+34,1 Prozent), Oberharmersbach 909 (-3,8 Prozent), Oberwolfach 1.050 (-24,7 Prozent), Steinach 2.664 (+12,1 Prozent), Wolfach 2.148 (-15,6 Prozent), Zell am Harmersbach 2.662 (-13,6 Prozent). Der Anstieg in Mühlenbach klingt mit 73,9 Prozent dramatisch. In tatsächlichen Zahlen handelt es sich um 31 Straftaten im vergangenen Jahr, 2015 waren es 18. Insgesamt wurden ohne Verkehrsdelikte 2016 1.547 Straftaten verübt, was ein Anstieg um 72 ist. Bei steigenden Straftaten kann die Polizei allerdings auch eine höhere Aufklärungsquote vorweisen. 2016 lag sie bei 885 Fällen, das entspricht wie 2015 zwar 52,2 Prozent, damals waren es aber 844 Fälle in Zahlen. Wie Markus Huber jedoch hinzufügte, war in Bezug auf die Straftaten nicht alleine nur das Polizeirevier zuständig, sondern auch Kriminal-, Bundespolizei und Zoll.
Der Anteil von Nichtdeutschen unter den Straftätern liegt laut Markus Huber bei 30,9 Prozent. Flüchtlinge seien hier nicht signifikant in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten. Zwar habe es durch Flüchtlinge auch Körperverletzungen gegeben, allerdings bei internen Streitereien in den Unterkünften, die zumeist den beengten Verhältnissen dort geschuldet gewesen seien. Wie der Leiter ausführte, lebten im Zuständigkeitsbereich in erster Linie Familien aus Kriegsgebieten in kleineren Unterbringungseinheiten, in Sachen Straftaten eine unproblematische Gruppe.
Ein großes Lob gab es von Markus Huber bezüglich der Zusammenarbeit bei Veranstaltungen: "Die Kooperation zwischen Polizei, Städte sowie Gemeinden und Veranstaltern funktioniert hervorragend."
Was die Gewalt gegen Polizisten anbelangt, kam es zwar zu keinen größeren Verletzungen. Doch auch im Kinzigtal stellen die Beamten laut Huber fest: "Es ist ein bisschen rauer geworden."
Bei den Unfällen gab es eine Steigerung von 2,6 Prozent auf 906, darunter zwei mit tödlichem Ausgang. Unfälle mit Schwerverletzten verzeichnete die Polizei 46, 2015 waren es 50. Bezüglich der Leichtverletzten gab es eine Steigerung von 101 auf 124. Kinder waren bei 14 Unfällen beteiligt, ein Jahr zuvor waren es 13. Unfälle mit jungen Erwachsenen zwischen 18 bis 24 Jahre gab es 93, ein Jahr zuvor 92, bei den Unfällen mit Senioren über 65 Jahren stieg die Zahl von 101 auf 102.

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