Biomasse-Heizkraftwerke
Gemeinderäte informieren sich aus erster Hand

Interessierte Gemeinderäte und Bürgermeister Stefan Hattenbach vor den Biomasse-Heizkraftwerken der Bio Energie Baden in Kehl | Foto: Jörg Blank
  • Interessierte Gemeinderäte und Bürgermeister Stefan Hattenbach vor den Biomasse-Heizkraftwerken der Bio Energie Baden in Kehl
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Kappelrodeck (st) In Kappelrodeck soll durch die Papierwerke Lenk zur dortigen Energieversorgung ein Biomasse-Heizkraftwerk errichtet werden, mit rund 130.000 MWh pro Jahr und einer thermischen Feuerungswärmeleistung von 14,7 MWth. Der Brennstoffdurchsatz wird bei über drei Tonnen pro Stunde liegen, eingesetzt werden soll Frischholz und Altholz bis zur Kategorie A2. Die Schornsteinhöhe soll 28 Meter betragen, die Gebäudehöhe des Hauptgebäudes 11,49 Meter.

Die Gemeinde Kappelrodeck ist zwar weder Herr des erforderlichen, aktuell laufenden immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens, noch hat sie einen signifikanten Einfluss darauf. Dennoch versucht die Gemeindeverwaltung, bestmöglich Transparenz und Kommunikation zu fördern.

Besichtigung

Vor diesem Hintergrund haben interessierte Gemeinderäte dieser Tage die beiden Biomasseheizkraftwerke der „Bio Energie Baden“, einer Tochter der Koehler-Gruppe, in Kehl besichtigt. Die Biomasse-Heizkraftwerke erzeugen mittels Kraft-Wärmekopplungstechnologie gleichzeitig Strom und Prozessdampf. Es erfolgt eine Stromeinspeisung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und die Versorgung der benachbarten Papierproduktion der Papierfabrik Koehler Kehl GmbH mit Prozessdampf. Der „Block 2“ der beiden Kraftwerke stammt aus dem Jahr 2011, darf Altholz bis zur Kategorie A2 verbrennen und hat Feuerungswärmeleistung 19,9 MW thermisch und eine elektrische Leistung 2,9 MW elektrisch. Dafür braucht es etwa 40.000 Tonnen Biomasseeinsatz im Jahr. Damit ist er größer als das in Kappelrodeck projektierte, dennoch konnten die Gemeinderäte und Bürgermeister Stefan Hattenbach einiges über Immissionen, Sicherheits- und Kontrollmechanismen, Logistik, betriebliche Abläufe und den Betrieb eines Biomasse-Heizkraftwerkes erfahren und auch selbst vor Ort in Augenschein nehmen. Interessant war die Biomasse-Anlage auch vor dem Hintergrund der Energie- und Wärmewende, mit der sich die Kappelrodecker Räte aktuell verstärkt befassen. Nicht zuletzt werden voraussichtlich ab Herbst 2023 bis zum Jahr 2029 auch die 1.200 Tonnen Klärschlamm, die pro Jahr auf der kommunalen Kappelrodecker Kläranlage anfallen, durch die Bio Energie Baden im zweiten Heizkraftwerk am Standort thermisch verwertet.

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