Pater Loice Pavu trifft in neuer Heimat ein, wo er jetzt drei Jahre wirken wird
Indische Cashewkerne treffen auf leckeren Kappler Rebensaft

Bürgermeister Stefan Hattenbach begrüßt Pater Loice Pavu im Achertal. | Foto: Gemeinde Kappelrodeck
  • Bürgermeister Stefan Hattenbach begrüßt Pater Loice Pavu im Achertal.
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Kappelrodeck (st). Dieser Tage trafen indische Cashewkerne auf Kappler Wein. Bürgermeister Stefan Hattenbach hatte Pater Loice Pavu, der für drei Jahre im Achertal wirken wird, zum Kennenlernen ins Rathaus eingeladen - als Willkommensgeschenke wurden dabei Cashewkerne aus Indien mit Wein aus Kappelrodeck ausgetauscht. "Es ist mir wichtig, dass wir eng zusammenarbeiten, denn Pfarrgemeinde und Gemeinde haben das gleiche Ziel, nur in unterschiedlichen, sich teils berührenden Aufgabenbereichen: Wir sind für unsere Mitmenschen da und suchen der Gemeinde Bestes", so Hattenbach bei der Begrüßung des neuen Paters für das Achertal, der seit April hier seinen neuen Wohnort und Arbeitsplatz hat.

Ordensgemeinschaft der Karmeliten

Der aus dem Südwesten Indiens stammende Pater Loice gehört zur Ordensgemeinschaft der Karmeliten, bereits seit sieben Jahren ist er in Deutschland. In seiner Heimat Indien sind die Christen mit nur 2,5 Prozent Bevölkerungsanteil eine Minderheit, über 80 Prozent sind dort Hindus. Auf die Nachfrage des Bürgermeisters, welche Dinge im öffentlichen Bereich Indien und Deutschland aus seiner Sicht besonders unterscheiden, benennt Pater Loice sofort den Bereich Bildung: 30 Prozent der Inder seien Analphabeten, Bildung sei oft ein teures, privat organisiertes Gut. Auch die Unterschiede von Arm und Reich seien in Indien deutlich ausgeprägter, das Gefälle in Deutschland sei aus indischer Perspektive fast nicht wahrnehmbar.

Positive Überraschung

Und auch wenn es in Indien das Kastensystem offiziell nicht gibt, sei das entsprechende Denken immer noch in den Köpfen- mit der Folge, dass es keine Durchlässigkeit wie in Deutschland gäbe, wo mit entsprechendem Engagement und Fleiß viel mehr erreichbar wäre. Und es keine Regulierungen des gesellschaftlichen Lebens gäbe. Eigentlich wollte er nicht in den Schwarzwald, berichtet Pater Loice - man habe ihm berichtet, es sei dort nass und kalt. Dort angekommen, erlebt er im sonnenverwöhnten Kappelrodeck eine positive Überraschung. Überhaupt scheint es ihm das Achertal angetan zu haben, denn mit großer Begeisterung erzählt Pater Loice von der "überwältigenden Natur" und "wunderschönen Gegend", in der er nun lebt und arbeitet.

Tolles Gemeinschaftsgefühl

Beeindruckend seien für ihn auch die Menschen im Achertal: Beim jüngsten Hochwasser habe er eine Hilfsbereitschaft und einen Zusammenhalt der Gemeinschaft erlebt, die ihn überwältigte. In den drei Jahren, die er dort wirken will, will er den Menschen im Achertal Freude bringen und Gott und Kirche als etwas Schönes, Gutes, und Liebenswertes, transportieren.

Schüleraustausch nach Indien

Das Leben zu genießen, gehört für ihn dazu - und als Teil davon die badische Küche, die den Inder in kulinarischer Weise begeistert. "Mit ihrer Lebenslust und Lebensfreude sind sie genau am richtigen Ort gelandet! Wir freuen uns sehr, Sie als wahre Bereicherung bei uns willkommen heißen zu dürfen", so Hattenbach. Als Idee hat Pater Loice auch mitgebracht, einen Schüleraustausch mit Indien zu organisieren- gemeinsam mit einer Schule an einem früheren Wirkungsort habe er das bereits durchgeführt, berichtet er.

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