Gemeinde stellt Grundstück bereit
Kappelrodeck kriegt Klimamessstation

Axel Göbel (v. l.) und Prof. Dr. Jan Cermak (KIT) gemeinsam mit Bürgermeister Stefan Hattenbach und Fabian Bimmerle (Gemeinde Kappelrodeck) am Standort für die Klimamessstation | Foto:  Marie Moser/Gemeinde Kappelrodeck
  • Axel Göbel (v. l.) und Prof. Dr. Jan Cermak (KIT) gemeinsam mit Bürgermeister Stefan Hattenbach und Fabian Bimmerle (Gemeinde Kappelrodeck) am Standort für die Klimamessstation
  • Foto: Marie Moser/Gemeinde Kappelrodeck
  • hochgeladen von Matthias Kerber

Kappelrodeck (st) „Der Umgang mit Klimafolgen und die Anpassung daran, vor allem aber die Verlangsamung des menschgemachten Klimawandels sind eines der bestimmenden Themen unserer Zeit. Klipp und klar: Wenn wir uns nicht ums Klima kümmern, dann brauchen wir uns bald um garnichts mehr kümmern“, so Bürgermeister Stefan Hattenbach. Nicht mit Aktionismus, Feigenblatt- oder Show-Veranstaltungen, sondern fundiert und mit Substanz hat die Kappelrodecker Gemeindepolitik deshalb eine Vielzahl an Projekten aufgegleist und umgesetzt. Aktuell unterstützt die Gemeinde mit dem Beschluss des Gemeinderates lokal auch die Wissenschaft im Bereich der Klimaforschung.

Wetter- und Klimaforschung sind von zentraler Bedeutung, um Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft einzuschätzen und zu bewältigen, so der Tenor. Und die meisten noch offenen Fragen der aktuellen Klimaforschung haben mit Wolken zu tun, sagen Wissenschaftler.

Das Karlsruher Institut für Technologie - Institut für Meteorologie und Klimaforschung - Atmosphärische Spurengase und Fernerkundung (IMK-ASF) erforscht dynamische, mikrophysikalische und chemische Prozesse in der Erdatmosphäre mit dem Ziel, Veränderungen zu verstehen, zu quantifizieren und besser vorherzusagen.

Inbetriebnahme für Herbst geplant

Hochgenaue Messungen von atmosphärischen Spurengasen durch verschiedene Beobachtungsplattformen wie Bodenstationen, Flugzeugen oder Satelliten liefern die für die Modellierung atmosphärischer Prozesse notwendigen Daten. Ein Teil dieser Daten wird künftig in Kappelrodeck gewonnen, wo das bodengebundenen Wolkenobservatorium bis in zwölf Kilometern Höhe und in einem Umkreis von einem Kilometer den Luftraum „überwacht“. Aber auch Niederschläge werden hochpräzise durch das aus öffentlichen Mitteln finanzierte Projekt analysiert. Aufgrund der Lage in der Vorbergzone ist hier ganz besonders oft der Grenzbereich des wolkenverhangenen Oberrheingrabens und der sonnigeren, erhöhten Lagen des Westtraufs des Schwarzwalds zu finden - optimale Forschungsbedingungen für Wolkenforscher. Die Gemeinde wird deshalb ein Grundstück in der Erweiterungsfläche des Gewerbegebietes „Kohlmatt“ zur Verfügung stellen. Dort werden teure Messanlagen installiert und zwei Container für die Forschungs-Infrastruktur aufgestellt. Besonderer Schwerpunkt der Aktivitäten des Instituts ist die Erforschung der komplexen Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Dynamik und Transport und Atmosphärenchemie. Schulen, Kindergärten und der Öffentlichkeit wollen die Forscher vom KIT Möglichkeiten bieten, das Projekte kennenzulernen. Beim Vor-Ort-Termin mit Gemeindemitarbeiter Fabian Bimmerle informierte sich Bürgermeister Stefan Hattenbach bei Prof. Dr. Jan Cermak und Axel Göbel über den Aufbau der Anlage auf dem Gemeindegrundstück. Bereits im Herbst soll diese in Betrieb gehen.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.