Treffen für Kappelrodeck
Wie geht es weiter mit „Essen auf Rädern“?

Berthold Wald (v. l.), Wilhelm Hund, Hermann Weber, Stefan Hattenbach, Manfred Bauschke und Alfred Bähr | Foto: Thomas Weisenbach/Gemeinde Kappelrodeck
  • Berthold Wald (v. l.), Wilhelm Hund, Hermann Weber, Stefan Hattenbach, Manfred Bauschke und Alfred Bähr
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Kappelrodeck (st) Zum Jahrestreffen der gemeindlichen Ehrenamtsaktion „Essen auf Rädern“ hatte Bürgermeister Stefan Hattenbach in das Berggasthaus „Einkehr“ in Waldulm eingeladen. Berthold Wald begrüßte stellvertretend für Klaus Armbruster, die nahezu vollständig erschienen Fahrer und bilanzierte das Jahr 2023. Nach dem Ausnahme-Jahr 2020, in dem 12.362 Essen in Kappelrodeck und Waldulm ausgefahren waren, stellt 2023 mit 11.995 ausgefahrenen Essen das stärkste Jahr der jüngeren Geschichte von „Essen auf Rädern“ dar. Ein eindrücklicher Beleg dafür, wie gefragt diese soziale Dienstleistung ist. Bei der nicht nur das Essen überbracht wird, sondern oft auch Zeit für ein kurzes Gespräch und menschliche Zuwendung bleibt. Die Engagierten erleben tagtäglich: Der ehrenamtlich getragene Service von „Essen auf Rädern“ ermöglicht in vielen Fällen für ältere Mitbürger die Eigenständigkeit in den eigenen vier Wänden und entlastet Familien.

47 Kunden momentan

47 Kunden gibt es aktuell in der Gemeinde, die wöchentlich mit knapp 240 Essen versorgt werden. Diese organisatorische und personelle Leistung wird von 20 ehrenamtlichen Fahrern erbracht, die im Jahr 2023 mit ihren Privatfahrzeugen an 313 Einsatztagen rund 12.500 Kilometer zurückgelegt hatten. Lediglich ein Unfall, und dieser ohne Personenschaden, musste 2023 verzeichnet werden. Die Buchhaltung und Abwicklung der Zahlungen in Höhe von rund 90.000 Euro übernimmt die Gemeinde mit Gemeindemitarbeiter Thomas Weisenbach. Bürgermeister Stefan Hattenbach würdigte das Engagement der Fahrer und das sehr gute Miteinander des Ehrenamts, mit dem mit dem Hauptamt der Gemeindeverwaltung, durch das die Institution „Essen auf Rädern“ in Kappelrodeck und Waldulm erst möglich werde.

Wie geht es weiter?

Gekocht werden die ausgefahrenen Essen in der Krankenhaus-Küche in Achern. Einen intensiven Appell richtete Stefan Hattenbach als Kreisrat und Bürgermeister deshalb an das Ortenau-Klinikum und die Stadt Achern: Beim Neubau des Klinikums in Achern müsse dafür Sorge getragen werden, dass „Essen auf Rädern“ weiterhin Essen beziehen kann. Unkompliziert, in einwandfreier Qualität und den entsprechend benötigten Diätformen. „Ohne die Bezugsmöglichkeit von Essen schlägt man einer erfolgreichen ehrenamtlichen Organisation die Füße weg. Der Verlust der sozialen Dienstleistung von 'Essen auf Rädern' wäre nicht nur für Kappelrodeck und Waldulm mit unseren 12.000 Essen pro Jahr ein Einschnitt. Es wäre für viele Menschen und auch Einrichtungen der Region eine Katastrophe“, so Hattenbach. Im Rahmen der Ehrungen konnte Hattenbach im Anschluss fünf verdiente Fahrer würdigen, die insgesamt 60 Jahre im ehrenamtlichen Fahrer-Dienst tätig waren. Berthold Wald, Wilhelm Hund und Hermann Weber sind seit 2014 dabei. In rund 1.500 ehrenamtlichen Stunden hat Berthold Wald 6.400 Essen ausgefahren und dabei 6.700 Kilometer zurückgelegt. Wilhelm Hund und Hermann Weber haben jeweils 3.800 Essen verteilt, und dabei in 700 Stunden rund 3.500 Kilometer mit dem Privatfahrzeug zurückgelegt. Für 15 Jahre ehrenamtlichen Fahrer-Dienst erhielten Alfred Bähr und Manfred Bauschke ein Präsent als Zeichen der Wertschätzung. Beide sind auf der „Waldulmer Route“ unterwegs und haben in 1.200 ehrenamtlichen Stunden jeweils 5.700 Essen verteilt, wofür jeweils 7.800 Kilometer mit dem Privatfahrzeug zurückgelegt werden mussten.

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