Stadt Kehl stellt Strafantrag
1.345 junge Bäume mutwillig zerstört

Im Wald in Bodersweier wurden Jungbäume mutwillig beschädigt. | Foto: Stadt Kehl
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  • Im Wald in Bodersweier wurden Jungbäume mutwillig beschädigt.
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  • hochgeladen von Christina Großheim

Kehl (st) So etwas hat Markus Gutmann in seiner langjährigen Tätigkeit als Förster im Kehler Stadtwald noch nicht gesehen: 1.345 Jungbäume, 2019 auf einer 1,2 Hektar großen Fläche im Wald in Bodersweier gepflanzt, wurden mutwillig beschädigt. Der oder die Täter dürften mehrere Stunden gebraucht haben, um den Eichen, Hainbuchen, Ulmen, Kirschen, Tulpenbäumen und Platanen den Haupttrieb zu kappen. Allein der wirtschaftliche Schaden beläuft sich auf rund 25.000 Euro; der Schaden für die Natur ist kaum zu ermessen. Die Stadt stellt Strafantrag und sucht Zeugen, heißt es in einer Pressemitteilung. Als Belohnung für Hinweise, die zur Ermittlung des oder der Täter führen, setzt die Stadt fünf Ster Brennholz aus.

Markus Gutmann traute seinen Augen nicht, als er im Boderweierer Wald den Schaden feststellte. Auf der Fläche in der Nähe des Horbengrabens haben Unbekannte die 2019 gesetzten Jungbäume oberhalb der Verbissschutzröhren gekappt. Die abgeschnittenen Haupttriebe fand der Förster entweder auf der Fläche oder sie waren in die Röhren gesteckt worden. Markus Gutmann kann sich kaum vorstellen, dass der oder die Täter, die mutmaßlich im September aktiv waren, unbeobachtet geblieben sind: Selbst mit einer akkubetriebenen Schere dürften sie vier bis fünf Stunden gebraucht haben, um ihr zerstörerisches Werk zu vollenden. Weil er außerdem davon ausgeht, dass die Bäumchen tagsüber gekappt wurden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Spaziergänger den oder die Täter gesehen haben. Daher bittet die Stadt mögliche Zeugen, sich zu melden. Es ist nicht auszuschließen, dass sich der Täter als Waldarbeiter getarnt und – falls er angesprochen wurde – ausgegeben hat.

Wirtschaftlicher Schaden

Der wirtschaftliche Schaden, welcher der Stadt entstanden ist, beschränkt sich nicht auf den Kaufpreis der Bäumchen, die Verbissschutzröhren und die Pflanzaktion: Sechs Mal haben Waldarbeiter seit 2019 auf der Fläche Brombeergestrüpp und andere Pflanzen beseitigt, welche die Jungbäume zu überwuchern drohten. Zwischen drei und fünf Tagen waren sie jedes Jahr mit großem Engagement im Einsatz. Das Ziel war es, mit den Nachpflanzungen im Waldgebiet den Eichenbestand zu stärken, um gerade für die in jeglicher Hinsicht wertvollen Eichen die Lebensräume langfristig zu erhalten.

Die jungen Eichen, Hainbuchen, Ulmen, Kirschen, Tulpenbäume und Platanen werden nicht zwangsläufig absterben, doch durch das Kappen des Haupttriebs werden sie hauptsächlich in die Breite und nicht mehr in die Höhe wachsen. Sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich hat die Fläche durch diesen unsinnigen Zerstörungsakt ihre Bedeutung größtenteils verloren. Wie es nun weitergeht und ob sie als Mahnmal bestehen bleibt, muss noch entschieden werden.

Wer den Zerstörungsakt im Bodersweierer Wald gesehen hat oder dazu Hinweise geben kann wird gebeten sich telefonisch oder per Mail an folgende Stellen zu wenden: städtischer Bereich Liegenschaften, 07851/883150 oder liegenschaften@stadt-kehl.de, Ortsverwaltung Bodersweier, 07853/247 oder OVBodersweier@stadt-kehl.de oder das Polizeirevier Kehl unter 07851/8930.

Im Wald in Bodersweier wurden Jungbäume mutwillig beschädigt. | Foto: Stadt Kehl
Die Bäume wurden an den Haupttrieben gekappt. | Foto: Stadt Kehl

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