Klimaschutzkonzept Kehl
Gebäude energetisch unter die Lupe genommen

Energiemanagerin Eva-Maria Löhrmann optimiert die Einstellungen an der Heizanlage, damit nicht unnötig geheizt wird. | Foto: Stadt Kehl
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Kehl (st). Das Hauptaugenmerk bei der Umsetzung des Kehler Klimaschutzkonzeptes liegt auf der Reduzierung des Energieverbrauchs. Wichtig dabei ist auch der effiziente Einsatz von Energie. Aus diesem Grund hat die städtische Energiemanagerin Eva-Maria Löhrmann gemeinsam mit Energieberater Manuel Birk von der Ortenauer Energieagentur und den jeweiligen Bauleitern insgesamt 24 städtische Gebäude dahingehend untersucht, wie sie energetisch optimiert werden könnten.

Egal ob Kindergarten, Mehrzweckhalle, Rathaus oder Schule – der erste Gang führte Eva-Maria Löhrmann bei den Gebäudebegehungen in den Heizraum. Dort erfasste sie die jeweiligen Heizzeiten und prüfte anhand der Nutzungszeiten des Gebäudes, ob und wann überflüssiges Heizen vermieden werden kann. Denn wird ein Gebäude beispielsweise um 17 Uhr geschlossen, kann die Heizung schon etwa eine Stunde vorher ausgestellt werden, da sich die Wärme in den Räumen eine Weile hält.

„Es macht keinen Sinn, das Gebäude am Wochenende für ein paar Stunden zu beheizen, wenn es über Nacht wieder komplett auskühlt“, zeigt Eva-Maria Löhrmann weitere Möglichkeiten auf, Energie einzusparen. Eine bessere Lösung sei, die Temperatur am Wochenende abzusenken und das Gebäude dafür am Montagmorgen bereits ein bis zwei Stunden früher zu beheizen, sodass es in den Räumen bei Arbeitsbeginn warm ist. Werde das Gebäude doch einmal am Wochenende genutzt, könne man die Heizungsanlage in den meisten Fällen manuell einschalten.

Im Anschluss untersuchten sie, der jeweilige Bauleiter und Energieberater Manuel Birk die Fenster und Türen des Gebäudes. „Wir sehen uns die Verglasung und die Dichtungen sowie den allgemeinen Zustand der Fenster und Türen an“, erklärt Eva-Maria Löhrmann. Auch die Thermostatventile an den Heizkörpern wurden von den Energieexperten begutachtet. Denn funktioniert der Temperaturregler am Heizkörper nicht richtig, ist es im Zimmer entweder zu warm oder zu kalt.

„Gerade in Räumen, in denen die Lichter mehrere Stunden am Tag eingeschaltet sind, ist die Umstellung auf LED häufig sinnvoll“, weiß die Energiemanagerin. Darum nahmen sie und ihre Kollegen zusätzlich noch die Beleuchtung in Augenschein.

Mithilfe eines Maßnahmenkataloges, den sie nach den Begehungen erstelle, könnten energetisch relevante Maßnahmen priorisiert und die dringlichsten Sanierungen Stück für Stück abgearbeitet werden, erklärt Eva-Maria Löhrmann.„Die Erfahrung zeigt, dass wir immer etwas finden, das optimiert werden kann“, sagt sie. Deshalb werden die meisten städtischen Gebäude in regelmäßigen Abständen energetisch untersucht – manche sogar zweimal pro Jahr, damit die Heizzeiten sowohl für den Winter- als auch für den Sommerbetrieb optimal eingestellt werden können.

Andere Gebäude, wie die Rathäuser I und III, das Einstein-Gymnasium, die Hebelschule sowie die Grundschule und Sporthalle in Goldscheuer wurden in den vergangenen Jahren bereits in die sogenannte „Gebäudeleittechnik“ integriert, was den Zugriff auf die Heizungen in den jeweiligen Gebäuden von einem zentralen Rechner aus ermöglicht, wie die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung schreibt. Dieser steht im Büro der Energiemanagerin, die von dort aus die Einstellungen an den Heizungsanlagen kontrollieren und steuern kann.

Energiemanagerin Eva-Maria Löhrmann optimiert die Einstellungen an der Heizanlage, damit nicht unnötig geheizt wird. | Foto: Stadt Kehl
Energieberater Manuel Birk begutachtet die Verglasung und die Dichtungen sowie den allgemeinen Zustand der Fenster und Türen in der Kindertageseinrichtung Don Bosco.  | Foto: Stadt Kehl

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