Frankreich mit neuer Regelung
Grenze bleibt für Pendler offen

Kehl (st). Die seit Sonntag, 31. Januar, geltenden Restriktionen für Grenzübertritte nach Frankreich wirken sich laut der Veröffentlichung des französischen Innenministeriums nicht auf den rheinübergreifenden Lebensraum Straßburg-Kehl aus, so die Stadtverwaltung Kehl in einer Pressemitteilung: Pendler und Bewohner des gemeinsamen Lebensraums bleiben danach von der Pflicht, einen negativen PCR-Text vorlegen zu müssen, ausgenommen. Mit 178 Corona-Neu-Infektionen am Freitag und Samstag bewegt sich die Sieben-Tage-Inzidenz im Ortenaukreis auf einem hohen Niveau: Mit 119,5 (Stand: Samstagabend) gehört die Ortenau zu den sieben Landkreisen, in denen der Wert noch nicht unter 100 gesunken ist. Außerdem meldet das Landesgesundheitsamt drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. In Frankreich wird zunächst tagsüber keine neue Ausgangssperre verhängt. Am Samstagabend mussten allerdings Einkaufszentren mit einer Größe von mehr als 20.000 Quadratmeter schließen. 

Die wichtigsten Änderungen der Corona-Verordnung zum 1. Februar:

  • Kitas und Schulen bleiben – einschließlich der beweglichen Ferientage um Fastnacht – bis zum 21. Februar geschlossen. Für Abschlussklassen kann es abweichende Regelungen geben. Die Notbetreuung wird fortgesetzt.
  • In Krankenhäusern erhalten Besucher nur Zutritt, wenn sie einen negativen Antigentest vorweisen können. Außerdem müssen sie die FFP2-Maske oder einen Atemschutz vergleichbaren Standards tragen. Für Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren ist eine Alltagsmaske ausreichend. Krankenhäuser müssen Antigentests anbieten.
  • Wettannahmestellen dürfen kontaktarm Wettscheine annehmen.

Die aktuelle Corona-Verordnung gibt es hier

Grenzregelungen:

Frankreich hat mit gestrigem Sonntag seine Grenzen für alle Einreisenden aus Nicht-EU-Staaten geschlossen. Bei Einreisen aus dem europäischen Ausland muss ein negativer PCR-Test vorgelegt werden, der weniger als 72 Stunden vor der Abreise vorgenommen wurde. Ausnahmen gelten jedoch nach der Veröffentlichung der Regelung auf der Seite des französischen Innenministeriums für Grenzregionen: Dort sind Grenzpendler und LKW-Fahrer im Güterverkehr von der Testpflicht ausgeschlossen. Die Befreiung von der Testpflicht gilt jedoch auch für all die Menschen, die in einem gemeinsamen, grenzüberschreitenden Lebensraum wohnen. Für diesen gemeinsamen Lebensraum definiert das französische Innenministerium einen 30-Kilometer-Radius, das bedeutet: Wer sich nicht weiter als 30 Kilometer von seinem Wohnsitz wegbewegt, muss keinen Test vorweisen. Aber Achtung: Für Kehler, die sich hauptsächlich zum Einkaufen oder zu touristischen Zwecken auf die französische Rheinseite begeben, gilt bei ihrer Rückkehr weiterhin die in der baden-württembergischen Corona-Verordnung verankerte Quarantänepflicht.

Regelungen im Elsass:

Trotz einer landesweiten Sieben-Tage-Inzidenz von 211 sieht die französische Regierung zunächst weiter von der Verhängung einer neuerlichen Ausgangssperre tagsüber ab. Die nächtliche Ausgangssperre von 18 bis 6 Uhr bleibt bestehen. Einkaufszentren mit einer Fläche von mehr als 20.000 Quadratmetern müssen geschlossen bleiben. Das betrifft in Straßburg die Einkaufszentren Auchan Hautepierre und Baggersee, Les Halles und Rivétoile. Auch Cora in Mundolsheim und Porte Sud in Geispolsheim müssen schließen. Außerdem ruft die französische Regierung dazu auf, die Arbeit im Homeoffice weiter auszubauen. Von Monatsbeginn an soll noch mehr getestet werden und noch mehr Tests sollen auf die Virus-Mutationen untersucht werden, kündigte Premierminister Jean Castex am Samstag an. In ganz Frankreich wurden innerhalb der vergangenen Woche 2,1 Millionen Menschen auf den Corona-Virus getestet, im Unter-Elsass waren es nach Angaben von Santé publique France 39.974.

Im Unter-Elsass bewegt sich die Sieben-Tage-Inzidenz bereits seit mehreren Tagen im Bereich von etwas über 220 und lag am Samstag (30. Januar) bei 223. Auf dem Gebiet der Eurométropole erreicht die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag einen Wert von 247,1.

In den Krankenhäusern des Unter-Elsass wurden am Samstag 630 Corona-Kranke behandelt; 76 lagen auf der Intensivstation. Die Zahl der Menschen, die ihre Covid-19-Erkrankung nicht überlebt haben ist von Donnerstag bis Samstag um 17 auf 1.217 seit Beginn der Zählung im März gestiegen.

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