Schulen und Kitas
Kehl investiert in die Luftqualität

So oder so ähnlich sehen die mobilen CO2-Ampeln aus, mit den Schul- und Kita-Räume ausgestattet werden. Leuchtet der gelbe Smiley, soll gelüftet werden. | Foto: Stadt Kehl
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  • So oder so ähnlich sehen die mobilen CO2-Ampeln aus, mit den Schul- und Kita-Räume ausgestattet werden. Leuchtet der gelbe Smiley, soll gelüftet werden.
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Kehl (st). Ein guter Start ins neue Schuljahr und ein verlässlicher Betrieb von Schulen sowie Kindertageseinrichtungen sind den großen Kreisstädten in der Ortenau wichtig. Damit das klappt, setzen die Städte auf mehrere Komponenten: In Schulen und Kitas soll weiterhin regelmäßig getestet werden – die bereits bekannten und bewährten Schnelltest sind in Kehl bereits an die Kitas ausgegeben.

Lüften wichtigste Maßnahme

Zur Vermeidung einer Ansteckung mit dem Corona-Virus „bleibt das Lüften die wichtigste Maßnahme“, ist sich Kehls Erster Beigeordneter Thomas Wuttke mit seinen Kollegen aus den anderen Kreisstädten einig. Damit sichtbar wird, wann gelüftet werden muss, werden sogenannte CO2-Ampeln in Klassenzimmern und Gruppenräumen der Kitas installiert. In schlecht zu lüftenden Räumen können auch Luftreinigungsgeräte mit HEPA H-14 Filtern zum Einsatz kommen.

CO2-Ampeln

Die CO2-Sensoren, die in Kehl in allen Klassenzimmern der Guggenmosschule, der Grundschule Goldscheuer und der Grundschule Leutesheim bereits fest eingebaut sind, warnen mit gelbem Licht, wenn gelüftet werden muss. Springen die gelben Leuchten an, bedeutet dies, dass zu viel CO2 in der Raumluft ist. Wie das Beispiel der Guggenmosschule zeigt, waren die CO2-Sensoren in Kehl bereits vor der Corona-Pandemie ein Thema.

„Die Geräte werden in städtischen Schulen und Kitas schon eingesetzt oder sind für die Zeit nach den Ferien bereits bestellt“, erklärt Thomas Wuttke. Insgesamt beschafft die Stadt 270 CO2-Ampeln – 100 für Schulen und 170 für Kitas. Bei diesen mobilen Geräten wird die Luftqualität in drei Stufen – mit einem grünen, gelben und roten Smiley – angezeigt.

Stationäre Raumluftanlagen

Stationäre Raumluftanlagen, die für eine permanente Frischluftzufuhr sorgen, werden im Zuge der Sanierung von Schulen und Kindertageseinrichtungen eingebaut – in Kehl zum Beispiel in dem Teil der neuen Kita Bodersweier, der im Gebäude der früheren Werkrealschule untergebracht wird. Für die Luftqualität in den Räumen ist das „eine sehr gute Lösung“, sagt der Beigeordnete, weil diese Anlagen – im Gegenzug zu den mobilen Luftfilteranlagen – das manuelle Lüften ersetzen und auch deutlich weniger Energie verbrauchen.

Mobile Luftreinigungsgeräte

Als Ergänzung zum regelmäßigen manuellen Lüften fördert das Land unter bestimmten Voraussetzungen auch mobile Luftreinigungsgeräte. Damit können solche Geräte für Räume angeschafft werden, die von Kindern unter zwölf Jahren genutzt werden und die „über eingeschränkte Lüftungsmöglichkeiten“ verfügen. Nach der Definition des Landes bedeutet dies, dass sich Fenster nicht öffnen, sondern nur kippen lassen oder dass es nur Lüftungsklappen mit geringem Querschnitt gibt.

Von den Bauverwaltungen der großen Kreisstädte wurden und werden alle Räume in Schulen und Kitas auf ihre Belüftungsmöglichkeiten hin untersucht. Dabei zeigt sich, dass nur wenige die Kriterien des Landes erfüllen: In Kehl sind es acht. Dabei handelt es sich vornehmlich um kleinere Räume in Kitas; zum Beispiel zum Schlafen oder für die Arbeit in Kleingruppen. Der städtische Energiemanager Lukas Krämer dämpft allerdings die Erwartungen, dass die mobilen Luftreinigungsgeräte nach den Ferien schon all diesen acht Räumen stehen: Durch den vom Förderprogramm des Landes ausgelösten Ansturm auf die Hersteller, melden diese Lieferzeiten von mehreren Wochen und geben bereits Liefertermine an, die bis ins nächste Jahr reichen. Das liege, sagt Lukas Krämer, nicht an den Produktionskapazitäten der Hersteller, „sondern daran, dass der Markt für die Komponenten leergekauft ist“.

Darüber hinaus wurden anhand von objektiven Kriterien, die zwischen den großen Kreisstädten in der Ortenau abgestimmt wurden und einheitlich angewendet werden, weitere Räume ermittelt, für die bis zum 20. August beim Land eine Förderung beantragt werden soll. Im Schnitt betrifft das etwa zehn Prozent der Räume – in Kehl sind es bis zu 15 Prozent. „Wir machen freiwillig mehr“, sagt Thomas Wuttke.

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