Bundesweiter Warntag
Wieso in Kehl keine Sirenen zu hören sind

Kehl (st). Wenn am Donnerstag, 10. September, in vielen Städten deutschlandweit die Sirenen aufheulen, wird es in Kehl stattdessen ruhig bleiben. Um 11 Uhr beginnt erstmals ein bundesweiter Probealarm, bei dem sämtliche sogenannte Warnmittel (Sirene, Warn-Apps, Radiounterbrechungen, digitale Anzeigetafeln) ausgelöst werden.

Technischer Grund

Dass in der Grenzstadt kein Heulton zu vernehmen sein wird, hat einen technischen Grund: Die Feuerwehr, die auch für den Bevölkerungsschutz verantwortlich zeichnet, hat in den 1970er-Jahren ihre Alarmierung auf Funktechnik umgestellt. In diesem Zuge sind die Sirenen 1992 außer Betrieb genommen und teilweise abgebaut worden. Dennoch sieht sich die Feuerwehr im Ernstfall in der Lage, die Bevölkerung warnen zu können. Des Weiteren empfiehlt sie die Installation von Warn-Apps wie NINA.

Die Idee des bundesweiten Warntags ist, die Bevölkerung auf den Katastrophenfall vorzubereiten, damit Alarmierungen frühzeitig wahrgenommen und richtig eingeordnet werden können. Nur so können Bürgerinnen und Bürger sich und ihre Familien in Gefahrensituationen angemessen schützen. Es warnen jedoch nicht nur Sirenen. Zusätzlich wird es Durchsagen im Radio geben und Handy-Handy-Nutzer werden über ihre Warn-Apps informiert.

Keine Sirenen mehr in Kehl

Im Kehler Stadtgebiet sind keine Sirenen mehr in Betrieb. Nach dem Mauerfall hat die Bundesregierung ihr Sirenensystem aufgegeben und den Kommunen überlassen, beispielsweise zur Alarmierung der Feuerwehren. Da die Kehler Feuerwehr bereits in den 1970er-Jahren eine Funkalarmierung für ihre Einsatzkräfte eingeführt hatte, gab es für die Sirenen keine Verwendung mehr. Sie wurden 1992 außer Betrieb genommen und teilweise abgebaut.

Für den Ernstfall sehen sich die Löschkräfte in der Rheinstadt dennoch gewappnet. „Fast sämtliche Feuerwehrfahrzeuge besitzen Lautsprecheranlagen, die im Katastrophenfall durch die Straßen fahren können und die Bevölkerung warnen“, berichtet Roland Walter, stellvertretender Feuerwehrkommandant.

Dass dies im Ernstfall auch klappt, zeigte ein Einsatz am 28. Juli im Auenheimer Gewerbegebiet. Durch einen Großbrand kam es zu einer starken Rauchentwicklung. Über Lautsprecher forderte die Feuerwehr Anliegerinnen und Anlieger daher auf, Fenster und Türen zu schließen. Damals hatte zudem die Warn-App NINA ausgelöst. Die Kehler Wehr empfiehlt die Installation der Applikation. Sie wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe angeboten. Am bundesweiten Warntag werden Handy-Nutzerinnen und -Nutzer ebenfalls von NINA alarmiert und über Gefahrenlagen informiert.

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