Asiatische Hornissen in Lahr
Fachleute entfernen Nest

Nest der Asiatischen Hornisse auf einer Terrasse in Lahr
 | Foto: Regierungspräsidium Freiburg
  • Nest der Asiatischen Hornisse auf einer Terrasse in Lahr
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Lahr (st) Im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg (RP) hat die Feuerwehr in Lahr am Donnerstag ein Nest von Asiatischen Hornissen auf der Terrasse eines privaten Hausbesitzers entfernt. Die Asiatische Hornisse kommt natürlicherweise in Südostasien vor und wurde durch den internationalen Handel nach Europa eingeschleppt. Als invasive Art gefährdet sie die Honigbiene. Für den Menschen ist sie nicht gefährlicher als heimische Hornissen.

Erstmals 2014 nachgewiesen

„Durch die frühzeitige Entnahme von Nestern können wir die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse in unserer Region effektiv verhindern und damit einen Beitrag leisten zum Erhalt der heimischen Artenvielfalt“, erklärt Malte Bickel vom Naturschutzreferat des RP. Die invasive Art sei 2014 erstmals in Baden-Württemberg nachgewiesen worden. Im Regierungsbezirk Karlsruhe haben die Beobachtungen der Art aktuell stark zugenommen. Im Regierungsbezirk Freiburg gab es in diesem Jahr bislang nur drei Sichtungen.

Möglich wurde die Entfernung des Nests in Lahr durch die Meldung des Hauseigentümers auf der im Frühjahr Jahr eingerichteten Internetplattform der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW). Das RP appelliert an Bürger, dort Beobachtungen der Asiatischen Hornisse zu melden. Die Asiatische Hornisse ist etwas kleiner als die heimische Hornisse. Zu erkennen ist sie an ihrer schwarzen Grundfärbung und ihren gelben Füßen.

Zweites Nest

Im Vergleich zu unserer heimischen und geschützten Europäischen Hornisse sind die Völker der Asiatischen Hornisse bedeutend größer. Ein zweites Nest, das Asiatische Hornissen im Sommer bauen, kann einen Durchmesser von bis zu einem Meter erreichen und bis zu 2000 Arbeiterinnen und 500 Geschlechtstiere beherbergen. Häufig hängt dieses kugelförmige sogenannte Sekundärnest hoch oben in Baumkronen und wird nicht oder erst nach dem Laubfall entdeckt. Für die Larvenaufzucht benötigen Asiatische Hornissen proteinhaltige Beute, die im Spätsommer und Frühherbst zu einem Großteil aus Honigbienen bestehen kann. Imker verfolgen deshalb die Ausbreitung mit Sorge. Welche Auswirkungen die Asiatische Hornisse auf heimische Arten wie zum Beispiel Wildbienen hat, ist zurzeit noch nicht bekannt.

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