Stadtgulden-Projekt "LoRaWan"
„Freies Internet der Dinge“ für Lahr

Stellten das "LoRaWan" vor (v. l.): Jonas Fehrenbach, Robin Grey, OB Markus Ibert, Peters Kees, Jacob Crone | Foto: Stadt Lahr
  • Stellten das "LoRaWan" vor (v. l.): Jonas Fehrenbach, Robin Grey, OB Markus Ibert, Peters Kees, Jacob Crone
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Lahr (st). Das Projekt „LoRaWAN in Lahr – Freies Internet der Dinge für Alle!“ ist im Rahmen des Lahrer Stadtguldens 2019 mit 9.000 Euro ausgezeichnet worden. Jetzt wird das Projekt umgesetzt. „Wir freuen uns, dass wir Badenova als regionalen Energie- und Umweltdienstleister als Partner für die Umsetzung gewinnen konnten“, so Oberbürgermrister Markus Ibert beim Pressetermin, wo er gemeinsam mit Robin Grey, dem Geschäftsführer der Badenova-Tochter "bnNETZE" über die Umsetzung und die Möglichkeiten von "LoRaWan" informierte.

Stadtgulden-Projekt

Wo und wie kann Lahr noch lebenswerter werden? Diese Frage steht hinter dem Stadtgulden-Projekt. Die Idee des "LoRaWan" ist eine der Antworten und gehört deshalb zu den geförderten Vorhaben. Hinter dem Projekt stehen als Ideengeber David und Jonas Fehrenbach aus Lahr. Bei der Stadt wird das Projekt von der Abteilung für Digitalisierung und IT umgesetzt. Partner für die konkrete Konzeptionierung und Umsetzung ist Badenova, die bereits in einigen Kommunen "LoRaWan"-Netze aufgebaut hat und deshalb eine hohe Expertise besitzt. 9.000 Euro aus dem Stadtgulden-Budget stehen für das offene "LoRaWan"-Netz in Lahr zur Verfügung.

Die Abkürzung "LoRaWan" steht für “Long Range Wide Area Network” – wörtlich: ein breites, über die Stadt gespanntes Netzwerk, das mit hohen Reichweiten den Zugang in das „Internet of Things“ bereitstellt. Nach der Installation eines offenen Netzwerks kann es von Nutzern zur verschlüsselten Übertragung von Sensordaten genutzt werden. „Das große Interesse der Bürger an diesem Projekt spricht für sich. Ich bin wirklich froh, dass wir jetzt mit der konkreten Umsetzung starten können“, so der Oberbürgermeister.

Das Internet der Dinge (IoT) ermöglicht einen direkten Nutzen für die Bürger der Stadt Lahr – der Umsetzung eigener IoT-Lösungen sind kaum Grenzen gesetzt. Ob fernauslesbare Bienenstockwaagen, Aufspürung des vermissten Fahrrads oder Umweltsensorik im Schrebergarten: Die Anwendung ist offen sowie kostenlos zugänglich für technikaffine Bürger, wenn diese ihre eigenen Sensoren ins Feld bringen wollen. Die Endgeräte der Nutzer kommunizieren mit den Gateways, welche die Datenpakete an einen Server senden. Dieser verfügt über Schnittstellen zu IoT-Plattformen und Applikationen. Die kabellose Technik kann mit vergleichsweise geringen Kosten umgesetzt werden und besitzt eine hohe Energieeffizienz.

Vier Standorte

Im Lahrer Stadtgebiet wird es voraussichtlich vier Standorte geben, an denen mittels Installation von Basisstationen die Grundlage für die Datenübertragung gelegt wird. Erste Standorte sind bereits gefunden: Das Badenova-Wasserwerk am Galgenberg  in Burgheim sowie die Badenova-Heizzentrale im Mauerfeld. Die Standorte ermöglichen eine große räumliche Abdeckung von etwa 25 Kilometern. Die Stadtverwaltung will das Badenova-Netz nutzen, um Daten aus der kommunalen Infrastruktur zu erfassen, beispielsweise aus öffentlichen Gebäuden, Verkehr und Umwelt. „Die besten Ideen der Kommunen entstehen aus ganz konkreten und handfesten Problemstellungen im Alltag“, so Robin Grey, "professionell umgesetzte IoT-Dienstleistungen können eine große Hilfe bei der Digitalisierung sein und Kosten einsparen.“

Konkrete Anwendungsbeispiele finden sich sowohl im Bereich Bürgerservice als auch innerhalb der Stadtverwaltung. Über spezielle Sensorik lassen sich beispielsweise im Terrassenbad die Besucher zählen oder auf dem Wohnmobilstellplatz in Kuhbach die belegten Stellplätze. Für den Bau- und Gartenbetrieb Lahr (BGL) interessant sind Sensoren, die wichtige Parameter wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit messen, auswerten und so den Winterdienst präzisieren und vereinfachen.

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