Positive Bilanz
Jahreshauptversammlung des Jugendwerks im Ortenaukreis
Lahr (st) Das Jugendwerk im Ortenaukreis hat auf seiner Jahreshauptversammlung eine positive Bilanz gezogen. Darüber informierte der 2. Vorsitzende, Frank Herden. Er begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und Mandatsträger auf dem Freizeithof Langenhard.
Zunächst erinnerte Herden an Günter Evermann: "Günter Evermann, unser langjähriger erster Vorsitzender, ist nach kurzer und schwerer Krankheit völlig unerwartet Anfang des Jahres verstorben. Mit ihm verlieren wir nicht nur einen unermüdlichen Organisator und Motor des Jugendwerks, sondern auch einen Menschen mit Haltung, Humor und Herz. Er hat unser Jugendwerk fast 40 Jahre geprägt – durch sein Engagement, seine Verlässlichkeit und seinen klaren Blick auf das Wesentliche. Wir werden ihn nicht vergessen".
Die Versammlung gedachte im Anschluss in einer Schweigeminute an Günter Evermann.
Rückblick auf 2024
In seinem Rückblick auf das Jahr 2024 erklärte Frank Herden:
"Das Jugendwerk war auch 2024 aktiv, sichtbar und wirksam. Die Mitgliederzahl blieb mit 86 konstant. Unser Verein wird weiterhin getragen von Kommunen, Jugendverbänden, Vereinen, Schulen, Kirchengemeinden, Familien und engagierten Einzelpersonen. Leider hat die Gemeinde Hohberg ihre Mitgliedschaft zum Jahresende beendet – schade, aber wir bleiben im Gespräch.
Auf dem Freizeithof hatten wir 138 Gruppen zu Gast, mit insgesamt 7.703 Übernachtungen – leicht mehr als im Vorjahr. Während das Tagungshaus und Gruppenhaus gut ausgelastet waren, blieb der Zeltplatz etwas hinter den Zahlen von 2023 zurück. Auch 14 Gruppen wurden voll oder teilweise durch das Jugendwerk verpflegt – ein Angebot, das auf positive Resonanz stößt."
Ökologiestation und Abenteuerspielplatz
"Die Ökologiestation erwirtschaftete ein leichtes Defizit von knapp 9.500 Euro. Das klingt dramatischer, als es ist: Die zahlreichen Projekte, geförderten Programme und Veranstaltungsformate schlagen sich natürlich auch in einem hohen Personaleinsatz nieder. Fördermittel von über 50.000 Euro sowie Spenden in Höhe von 18.000 Euro haben hier viel ermöglicht hier gilt der Dank Antje Kirsch und Jörg Streib für die geleistete Arbeit. Der Abenteuerspielplatz hat fast eine Punktlandung hingelegt: Ein minimales Minus von rund 180 Euro bei Gesamtausgaben von knapp 47.000 Euro. Zuschüsse, Spenden – auch für den Wiederaufbau nach dem Brand – und Teilnehmerentgelte haben solide getragen."
Sowohl die Ökologstation als auch der Abenteuerspielpatz präsentierten Ihre Arbeit in einem kurzen Film. Aus der Versammlung heraus erhielten beide ein Großes Lob für die hervorragende Arbeit.
Personelle Veränderungen
Zu den personellen Veränderungen erläuterte Frank Herden:
"Mit dem Tod des Geschäftsführenden Vorstands Günter Evermann haben ich und Dieter Singler satzungsgemäß die Geschäftsführung partnerschaftlich übernommen. Es wurde umgehend die Arbeit aufgenommen und wichtige Förderanträge rechtzeitig gestellt. Seit Januar haben vier Teamsitzungen stattgefunden.
Unser Team 2024 bestand aus sieben festen und mehreren ehrenamtlichen Kräften. Im Zentrum: Ursel Schorpp in der Verwaltung, Christian Göppert und Claudius Binder im Hausdienst, Fachkräfte in der Ökologiestation und am Abenteuerspielplatz sowie die leider zu nennende letzte Tätigkeit unseres damaligen Vorsitzenden Günter Evermann in der Geschäftsführung.
Wir danken allen Mitarbeitenden für deren Einsatz im abgelaufenen Jahr 2024 aber auch für das große persönlichen Engagement seit Jahresbeginn 2025.
Bei der Verwaltung des Vereins und der Ökologiestation stehen mit Ursel Schorpp und Jörg Streib in absehbarer Zeit zwei Eintritte in den Ruhestand an. Es gilt hier beide Stelle adäquat zu besetzen. Dafür beginnt bereits in 2025 die Personalsuche. Die Einstellung und Einarbeitung erfolgen dann im Jahr 2026."
Besetzung Vorstand
Auf der Jahreshauptversammlung habe sich die komplette Vorstandschaft bereiterklärt, sich in der bisherigen Besetzung für zwei weitere Jahre einzubringen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Frank Herden und Dieter Singler kandidierten ebenfalls wieder für die beiden Vorstandsposten. Im Pressetext heißt es dazu: "Aus Respekt vor Günter Evermann möchten wir den Posten des 1. Vorsitzenden jedoch vorübergehend unbesetzt lassen. Mittelfristig soll dieser Posten jedoch wieder besetzt werden. Wir rufen daher alle Mitglieder zur Mitarbeit in der Vorstandschaft auf".
Finanzen und Kontenstand
Zum Jahresabschluss 2024 erklärte Frank Herden:
"2024 war – salopp gesagt – kein Jahr für große Experimente, aber ein Jahr, in dem solide gearbeitet wurde. Unterm Strich steht ein Überschuss von gut 45.000 Euro – das ist kein kleines Kunststück, wenn man bedenkt, dass der Plan für ein sattes Minus von fast 9.000 Euro stand. Überraschung gelungen. Woher kam der Erfolg? Kurz gesagt: Die Einnahmen waren stabiler und breiter aufgestellt als gedacht. Die Verpflegung und Getränke liefen besser als geplant, ebenso die Veranstaltungen. Dazu kamen einige überplanmäßige Zuschüsse – vor allem aus der Ökostation – und auch beim Abenteuerspielplatz klingelte die Kasse öfter als erwartet. Spenden und Teilnehmerentgelte halfen ebenfalls kräftig mit.
Auch bei den Ausgaben wurde mit Augenmaß gewirtschaftet. Die Verwaltungskosten blieben unter Plan, genauso wie viele Betriebskosten. Überraschend niedrig: die Heizkosten – ob’s am milden Winter lag oder an dicken Pullis, sei dahingestellt. Ein kleiner Wermutstropfen: Bei der Reinigung wurde über Plan ausgegeben – aber wer Gäste empfängt, muss halt auch wischen. Der große Unterschied zwischen Plan und Ist ergibt sich nicht aus einzelnen Glanzleistungen, sondern aus vielen kleinen Disziplinen: Weniger Aktionismus, mehr Substanz. Das spiegelt sich auch im Personalkapitel – insbesondere beim Abenteuerspielplatz wurde effizient gearbeitet."
Fazit für die Mitgliederversammlung
Herdens Fazit für die Mitgliederversammlung lautete:
"Stellt euch 2024 wie einen vollgepackten Rucksack vor: alles Nötige dabei, aber nicht überladen. Wir sind besser gewandert, als wir uns selbst zugetraut hätten. Der geplante Gegenwind blieb aus, stattdessen kam Rückenwind – und zwar von mehreren Seiten: aus der Küche, vom Tagungshaus, aus Projektgeldern und von treuen Spendern. 2024 war kein einfaches Jahr. Aber es war ein gutes Jahr für das Jugendwerk – und das ist euer Verdienst. Unser Dank gilt allen Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen, Förderern und natürlich euch, den Mitgliedern. 2025 wird ambitionierter geplant – zurecht. Aber klar ist: Wir können uns auf unsere Arbeit und unsere Gemeinschaft verlassen. Und das ist mehr wert als jeder Euroüberschuss."
Haushaltsplan 2025
Auf der Versammlung wurde im Anschluss der Haushaltsplan 2025 vorgestellt. Dieter Singler erläuterte in Vertretung des verhinderten Rechners Harry Ott den Haushalt. Demnach stehe 2025 steht unter dem Motto: „Nicht träumen, machen". Nach einem soliden Jahr 2024 würde der Blick nach vorne gewagt – mit einem Budget, das nicht auf Kante genäht sei, aber auch keine Spendierhosen trage.
Geplant sei ein leichtes Minus von knapp 10.000 Euro. Dieter Singler: "Klingt erstmal nach Rückschritt? Nein – das ist bewusst gewählt. Denn wir investieren in Menschen, Projekte und Strukturen, die langfristig tragen sollen. Die Botschaft: Wir trauen uns was – aber mit Sicherheitsgurt".
Dieter Singler rechnet für 2025 mit Einnahmen in Höhe von gut 474.000 Euro. Dem stehen Ausgaben in Höhe von 483.790 Euro gegenüber. Auf dem Papier stehe ein Minus. aber so Singler: WDas ist kein Notruf – das ist Strategie. Denn wir haben Rücklagen, wir haben stabile Einnahmen – und wir investieren genau dort, wo es nachhaltig wirkt".
In seinem Fazit für die Mitgliederversammlung erläutert er weiter: "2025 wird kein Spar Jahr. Aber auch kein Jahr der Luftschlösser.
Es wird ein Jahr des gezielten Anpackens: Wir investieren in unsere Häuser, unsere Menschen, unsere Inhalte – mit klaren Prioritäten und einem Plan in der Tasche. Die solide Basis von 2024 trägt uns, das Netzwerk steht, die Motivation ist da.
Oder, um's salopp zu sagen: Wir haben die Taschen nicht voller Geld – aber voller Ideen. Und die kosten nun mal was."
Strategische Schwerpunkte 2025
Geplant seien Infrastrukturinvestitionen mit Fokus auf energetische Sanierung, Energieeffizienz und umweltfreundliche Technik. Außerdem soll Geld für die Betriebsausstattung und den Ersatz von Transportfahrzeug ausgegeben werden. Investiert werde auch in eine deutliche Steigerung der Naturwerkstatt-Aktivitäten und in die Personalentwicklung.
Rudolf Dörfler überbrachte in Vertretung für den Oberbürgermeister der Stadt Lahr die Grüße und dankte dem gesamten Vorstand für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr insbesondere den beiden Vorständen Frank Herden und Dieter Singler für die Weiterführung der Geschäfte nach dem Verlust von Günter Evermann im Januar. Dörfler fungierte im Anschluss als Wahlleiter und entlastete den Vorstand.
Wahlergebnisse
Die Wahlen ergaben folgendes Ergebnis:
Zweiter Vorsitzender Frank Herden
Dritter Vorsitzender Dieter Singler
Harry Ott Schatzmeister
Simone Brandenburger Schriftführerin
Beisitzer: Uwe Baumann, Christoph Fischer Rimpf, Cornelia Guth, Sylvia Lauf,
Simone Buttenmüller, Jörg Läßker und Hermann Fuchs
Für die Kassenprüfung stehen erneut Miriam Stulz und Caroline Schaub zur
Verfügung.
Die Wahl erfolgte offen und jeweils einstimmig.
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