Die Chance, über den Tellerrand zu blicken
Michael Voigt ist Wirtschaftsförderer der Stadt Lahr

Michel Voigt hat vor einigen Wochen seine Stelle in Lahr angetreten und freut sich auf koordinierende Aufgaben rund um das Rathaus. | Foto: Michael Bode
  • Michel Voigt hat vor einigen Wochen seine Stelle in Lahr angetreten und freut sich auf koordinierende Aufgaben rund um das Rathaus.
  • Foto: Michael Bode
  • hochgeladen von Daniela Santo

Lahr. Michael Voigt ist erst seit ein paar Wochen in Lahr und hat bereits seinen Lieblingsplatz gefunden: den Seepark auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände. "Ich habe aber längst noch nicht alles gesehen", räumt der neue Wirtschaftsförderer der Großen Kreisstadt ein. Der 35-Jährige setzte sich im April gegen 13 Mitbewerber durch und trat zum 1. Oktober seine Stelle im Lahrer Rathaus an.

Städte und ihre Entwicklung haben Michael Voigt schon immer interessiert. "Bereits als kleines Kind, das erzählen zumindest meine Eltern, habe ich gern über Stadtplänen gebrütet", berichtet er. Ein paar Jahre später hat sich Michael Voigt dann in der Schule in einer Facharbeit mit der Entwicklung seiner Heimatstadt Alsdorf beschäftigt: "Anfang der 90er-Jahre wurde die Grube Anna geschlossen und damit ein riesiger Umbau- und Entwicklungsprozess in Gang gesetzt." Weil die frühe Leidenschaft auch mit dem Älterwerden nicht verloren ging, entschied sich Voigt für ein Geografie-Studium mit Schwerpunkt Städtebau in Bonn. "Ich wollte einfach verstehen, was in Städten passiert und warum sie sich wie entwickeln", erklärt er seine Motivation. Bei verschiedenen Praktika während seines Studiums im Bereich City-Marketing hat sich Michael Voigt mit der unternehmerischen Standortwahl auseinandergesetzt. "So bin ich zur Wirtschaftsförderung gekommen", stellt er fest. Seine erste Stelle trat Voigt 2012 in Bad Krozingen an, zwei Jahre später wechselte er nach Höhr-Grenzhausen. Zuletzt war er seit 2016 in der Wirtschaft und Tourismus Villingen-Schwenningen GmbH als Wirtschaftsförderer tätig.

Offen für Neues – beruflich und privat

"In meinem Job muss man immer offen für Neues sein: Man lernt jeden Tag dazu, man hat es ständig mit neuen Themen zu tun und lernt viele Menschen kennen", erklärt Michael Voigt. Neu für ihn war auch die Stellenausschreibung der Stadt Lahr: "Gesucht wurde nicht nur ein Wirtschaftsförderer, sondern die Stelle wurde erweitert um kommunalpolitische Koordination. Das hat mich gereizt", so Voigt. Und weil dem neuen Wirtschaftsförderer Lahr schon ein Begriff war, nicht zuletzt aufgrund der Landesgartenschau oder des markanten Zalando-Gebäudes an der A5, reichte er seine Bewerbung ein. Der positive Nebeneffekt: Mit seinem Wechsel von Villingen-Schwenningen nach Lahr kann Michael Voigt auch unter der Woche mit seiner Freundin zusammenwohnen, die im Markgräflerland zu Hause ist. "Das Pendeln über die A5 funktioniert ganz gut", zeigt seine bisherige Erfahrung. Für die Stadt Lahr sieht er ein enormes Entwicklungspotential: "Die Stadt ist ein Wirtschaftsstandort, an dem sich schon einiges bewegt hat, hier spürt man eine Aufbruchstimmung", gerät Michael Voigt ins Schwärmen. Wenn man vom großen Denken im Rahmen der Landesgartenschau einiges konserviere, brauche man vor den Herausforderungen nicht zurückschrecken.

Michael Voigt ist gerade dabei, sich von allem ein Bild zu machen und Kontakte zu knüpfen, wenngleich das in Corona-Zeiten nicht sonderlich einfach ist. Besonders freut er sich auf seine koordinierenden Aufgaben, "die Chance, über den Tellerrand hinauszuschauen". Ein Schwerpunkt seiner Arbeit wird die Entwicklung des Klinikstandorts und der medizinischen Versorgung in der Stadt im Allgemeinen sein.

"Lahr und die Ortenau an sich sind ein wirklich schönes Fleckle", stellt Michael Voigt fest. Als begeisterter Wanderer freut er sich schon darauf, die Region zu erkunden – am liebsten mit der Familie und Freunden. Für die kocht Michael Voigt auch leidenschaftlich gern. "Ich bin dauernd auf der Suche nach neuen Rezepten und bin da auch eher experimentell unterwegs", erzählt er. Jeden Abend nimmt er sich bewusst Zeit, um für seine Freundin und sich zu kochen – ob asiatisch, indisch oder mediterran. Um nach der Arbeit abzuschalten, greift Michael Voigt auch gern zum Buch. "Ich freue mich auf die Zeit nach Corona, dann kann ich im Zug wieder lesen", sagt der passionierte Bahnfahrer. Bis dahin unterhalten ihn auf seiner täglichen Pendelstrecke im Auto zwischen Ballrechten-Dottingen und Lahr jede Menge Podcasts zu allen möglichen Themen. "Das ist derzeit wohl mein größtes Hobby", gibt Michael Voigt schmunzelnd zu. Daniela Santo

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.