4,4 Millionen Euro
IGP Lahr schüttet erstmals Jahresgewinn aus

- Daniel Halter (v. l.), Markus Ibert und Erik Weide
- Foto: Zweckverband IGP
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Lahr (st) In einer aktuell gesamtwirtschaftlich sehr schwierigen Situation, die gerade auch die Kommunen massiv betrifft, wirkt sich nun die Mitgliedschaft im Zweckverband „Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr“ für die betreffenden Kommunen unterstützend aus. Im Rahmen des Jahresabschlusses für das Jahr 2022 kann der Zweckverband einen deutlichen Gewinn ausweisen. Daher hat die Zweckverbandsversammlung im November in ihrer Verbandsversammlung beschlossen, den vollständigen Jahresgewinn in Höhe von 4.435.905 Euro an die Verbandskommunen auszuschütten.
Die Höhe der Ausschüttung, die an die einzelnen Kommunen geht, entspricht deren Mitgliedsanteil am Zweckverband. Um drei Beispiele zu nennen, was dies für die Kommunen bedeutet: Die Stadt Lahr erhält einen Betrag in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro, die Gemeinde Kippenheim rund 215.000 Euro und die Gemeinde Ringsheim 129.000 Euro.
Meilenstein
„Erstmals in der Geschichte des 1997 gegründeten Zweckverbandes werden Gelder an die Verbandskommunen ausgekehrt“, sagt der Zweckverbandsvorsitzende und Lahrer Oberbürgermeister Markus Ibert. „Der Beschluss, der auf die erfolgreichen Entwicklungen und die gute Arbeit der vergangenen Jahre zurückgeht, kann daher durchaus als Meilenstein bezeichnet werden. Dass diese Mittel nun gerade in einer für die Kommunen schwierigen Zeit ausgeschüttet werden, ist ein wichtiges Zeichen.“ Er weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass dieses Resultat das Ergebnis von Weitsicht und einer gemeinsamen positiven Grundeinstellung sei: „Der Zweckverband hatte auch schwierige Zeiten zu überstehen und es war einige Jahre unklar, ob er jemals zu einem Erfolgsmodell werden würde. Heute zweifelt wohl niemand mehr daran, dass der Zweckverband ein Erfolg ist. Ich bedanke ich mich daher bei allen Mitgliedskommunen und dem Landkreis für das gemeinsame Schaffen in diesem Zusammenschluss – ich bin mir sicher, dass wir unsere positive Grundmentalität beibehalten werden, um die Fortentwicklung des Geländes sowie alle weiteren anstehenden Aufgaben zu bewältigen.” Es sei entscheidend, den Unternehmen möglichst optimale Rahmenbedingungen zu bieten, zumal letztlich auch das Wirken der Kommunen – von der Kinderbetreuung über die Infrastruktur bis hin zur Kultur – eine positive wirtschaftliche Entwicklung voraussetze.
Der stellvertretende Zweckverbandsvorsitzende, Friesenheims Bürgermeister Erik Weide, blickt ebenfalls bereits in die Zukunft: „Wir werden im Zweckverband weiterhin daran arbeiten, dass diese positive Entwicklung fortgesetzt werden kann. An dieser Stelle will ich auch der Zweckverbandsverwaltung ein sehr großes Lob aussprechen. Es wurde hier in den letzten Jahren eine hervorragende und umsichtige Arbeit geleistet.“ Verbandsdirektor Daniel Halter verweist aber auch darauf, wie wichtig insbesondere die enge und gute Zusammenarbeit mit den Verwaltungen der Stadt Lahr und der Gemeinde Friesenheim sei.
Solider Kapitalstock
Trotz der Ausschüttung dieses Jahresgewinns verfügt der Zweckverband über einen Kapitalstock von über 13 Millionen Euro. Dies stellt für die großen Investitionen in die weitere Entwicklung des Zweckverbandsgebietes in den nächsten Jahren eine solide Grundlage dar, er-läutert Verbandsdirektor Daniel Halter: „Derzeit ist die Anfragesituation von Unternehmen konjunkturbedingt sehr zurückhaltend, aber es ist das Ziel, weitere Gewerbeflächen so vorzubereiten, dass im Zweckverbandsareal dann Flächen bereitstehen, wenn die Unternehmen wie-der verstärkt nach entsprechenden Angeboten Ausschau halten.“
Die Mitglieder des Zweckverbandes „Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr“ sind: Lahr, Friesenheim, Ettenheim, Kippenheim, Seelbach, Schuttertal, Meißenheim, Ringsheim, Mahlberg, Schwanau, Rust und der Ortenaukreis. Der Zweckverband wurde gegründet, um das Gebiet zwischen der Start- und Landebahn und der Autobahn zu einem Industrie- und Gewerbeareal zu entwickeln.
Seit Gründung des Zweckverbandes hatten die Verbandskommunen Umlagen einbezahlt und damit den Betrieb des Verbandes gewährleistet. Diese Umlagen waren bereits in den Jahren 2019 und 2021 auf Grund der erfolgreichen Ansiedlungsentwicklungen der vergangenen Jahre vollständig zurückbezahlt worden. Dies war eine wesentliche Voraussetzung, um die Ausschüttung der Jahresergebnisse überhaupt erst zu ermöglichen.
Der Zweckverband verfügt über zwei Einnahmearten: zum einen über eigene Grundstücks-, Pacht- sowie sonstige Erlöse, zum anderen über die Grund- und Gewerbesteuererlöse der im Zweckverbandsareal angesiedelten Unternehmen. Diese Einnahmen dienen zunächst dazu, die Kosten zum Beispiel für die Bewirtschaftung des Areals zu decken.


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