Nachnutzung für Standort Oberkirch
Konzept ist in trockenen Tüchern

Das Nachnutzungskonzept für den Klinikstandort Oberkirch steht.  | Foto: mak
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Oberkirch (st). Große Einigkeit im Krankenhausausschuss des Kreistages: Das Nachnutzungskonzept für den Klinikstandort Oberkirch steht. Bei nur einer Gegenstimme – Linke Liste – beschloss der Ausschuss mehrheitlich die Entwicklung der Klinik zu einem Zentrum für Gesundheit.

Das Konzept entspricht in weiten Teilen den Überlegungen der Verwaltung, die sie im Oktober vorgelegt hatte (wir berichteten). Im Oktober war dies den Kreisräten aus dem Renchtal – Matthias Braun (CDU), Thomas Krechtler (CDU), Uwe Gaiser (Freie Wähler), Lothar Bächle (CDU) und Alfred Baum (Grüne) – noch zu unbestimmt und vage, weshalb sie mit einem Ergänzungsantrag, den sie mit der Krankenhausverwaltung abgestimmt haben, nachjustierten.

So soll eine Notfallpraxis innerhalb des Oberkircher medizinischen Versorgungszentrums (MVZ), das in das Klinikgebäude umziehen soll, die Versorgung in den Randzeiten gewährleisten: wochentags zunächst von 19 bis 21 Uhr, an Wochenenden jeweils zwei Stunden am Samstagvormittag und Sonntagnachmittag sowie feiertags zwei Stunden am Tag.

Bei der Finanzierung sieht der Ausschuss die Kassenärztliche Vereinigung in der Pflicht. Sollte die abwinken, wird der Kreis laut Beschluss vom Donnerstag ein etwaiges Defizit von bis zu 200.000 Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren mitfinanzieren.

Kreis soll Defizit ausgleichen

Das Angebot der sogenannten Genesungsbetten, die eine Versorgungslücke für Patienten schließen sollen, etwa nach Klinikaufenthalten oder für Kurzzeitpflege, auch ohne ausgewiesenen Pflegegrad, ist ein Modellprojekt, für das es im Gesundheitssystem noch keine Regelung zur Kostenübernahme gibt. Insgesamt sind 44 Betten geplant, die der Kreis mit bis zu 30.000 Euro jährlich mitfinanzieren soll, sofern keine andere Lösung gefunden wird. Durchsetzen konnte sich auch der Wunsch, diese Deckelung bei Bedarf durch den Kreistag aufheben zu lassen.

Die fünf Renchtäler Kreisräte konnten den Ausschuss ebenfalls davon überzeugen, dass das Nachnutzungskonzept im weiteren Verlauf aktiv ergänzt und angepasst werden solle und warben für die Weiterentwicklung des Standortes zum einem „Intersektoralen Gesundheitszentrum“, auf das Sozialminister Manfred Lucha bei seinem Besuch in der Ortenau als neuen Weg für den Einsatz der zu schließenden Krankenhäuser hingewiesen hatte.

Wann das Nachnutzungskonzept genau umgesetzt wird, hat der Ausschuss nicht beschlossen. Der Kreistag muss dem Konzept noch zustimmen.

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