Matthias Braun
Seit 20 Jahren Oberbürgermeister von Oberkirch

Matthias Braun gefällt sein Beruf sehr und bis 2023 wird er noch Oberbürgermeister von Oberkirch bleiben. | Foto: Sebastian Thomas
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Oberkirch (set). Auch wenn er fast zwei Meter groß ist, eine sportliche Karriere hat Matthias Braun, Oberbürgermeister von Oberkirch, nie angestrebt: "Während meiner Schulzeit war ich in der Schülerunion", sagt er. "Dann folgte die Junge Union."

Amtsjubiläum und Geburtstag

Gestalten wollte er schon immer und diesem Wunsch folgend, tritt er 1999 in die Fußstapfen von Willi Stächele und wird Bürgermeister von Oberkirch. Das ist jetzt 20 Jahre her. So lange lenkt er bereits die Geschicke von Oberkirch.

Sie wird 2004 Große Kreisstadt und Matthias Braun Oberbürgermeister. Jetzt ist er in seiner dritten Amtszeit und hat noch volle vier Jahre vor sich. Zu dem Jubiläum kommt noch hinzu: Er feierte jüngst seinen 60. Geburtstag.

lustige Momente einer Amtszeit

Zwei Jahrzehnte in einem Menschenleben sind eine lange Zeit. In diesen 20 Jahren sind dem Stadtoberhaupt so einige Sachen passiert – manche sind witzig, manche eher bitter. Ein Umstand der ersten Kategorie ist sein eineiiger Zwillingsbruder. Er leitet eine Baufirma in Karlsruhe.

Doch wenn sein Bruder gerade mal durch Oberkirch schlendert, bekommt Matthias Braun auch mal Anrufe: "Der Anrufer fragte mich, warum ich ihn nicht grüßen würde, wenn ich durch die Stadt laufe", erklärt er und lächelt. Eine andere Situation betrifft sein Familienleben.

ab 2030 kein Klinikbetrieb mehr 

Da wird aber nicht der Oberbürgermeister angerufen, sondern seine Frau: "Ihr wird dann erzählt, dass ihr Mann in Karlsruhe Hand in Hand mit einer anderen Frau gesehen wurde", sagt Matthias Braun und dann lacht er. Seine Frau könne die Situation am Telefon immer rasch aufklären.

So witzig wie diese Anekdote ist, so ernst ist eine anderes Ereignis: "Der Beschluss des Kreistages ab 2030 den stationären Klinikbetrieb in Oberkirch einzustellen", sagt er. Besonders bitter in diesem Zusammenhang: "Auch die Abteilung für Geburtshilfe soll wegkommen.

bitterster Moment einer Amtszeit

Ich bin nicht davon überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war." Man könne nicht einfach die Standorte Oberkirch, Ettenheim und Lahr schließen, ohne dass man einen Plan vorlegt, wie man diesen Ausfall kompensiert.

"Wir haben viel Waldwirtschaft und verarbeitendes Gewerbe, wo die Verletzungsgefahr dementsprechend hoch ist und wir haben gerade in unserer Gegend eine hohe Geburtenzahl", sagt er und ergänzt: "Gerade hier im ländlichen Raum mit seinen Tälern ist es ein langer Weg bis zur nächstmöglichen medizinischen Versorgung." Matthias Braun hält inne und sagt dann: "Das war der bitterste Moment in meiner Amtszeit."

anspruchsvolles Amt

Als die Sprache auf das Jahr 2014 kommt, hellt sich seine Miene dagegen auf. In dieses Jahr fällt die Eröffnung der Ortsumfahrung von Oberkirch/Lautenbach. "Fünf Jahre ist das jetzt her und es fühlt sich so an, als wäre sie schon immer dagewesen", sagt das Stadtoberhaupt.

Es sei ein langer Weg bis dorthin gewesen, doch es habe sich gelohnt. Angesprochen auf die Frage, ob er denn zwischen all der Kommunalpolitik noch Zeit für sein Privatleben habe, antwortet Matthias Braun: "Mein Amt nimmt mich sehr in Anspruch." Aber er komme damit klar.

Alles hat seine Zeit

"Ich nehme den ganzen Tag Termine wahr, führe eine Verwaltung von gut 400 Mitarbeitern und bin Vorsitzender des Gemeinderates", umreißt Matthias Braun kurz sein Tätigkeitsfeld. Dennoch, sein Privatleben sei ihm sehr wichtig. "Ich muss es organisieren, am Wochenende frei zu haben – plane mir private Termine ein", erklärt er. "Zwischen Dienst, Familie und Freizeit versuche ich stets eine Balance hinzubekommen."

Bis 2023 ist Matthias Braun noch Oberbürgermeister. Danach wird er nicht mehr zur Wahl antreten. Die Liste seiner noch anstehenden Projekte ist lang, unter anderem möchte er bei der Ortsumfahrung Zusenhofen/Nußbach noch bis zum Spatenstich kommen oder den Neubau der Sporthalle an der Johann-Wölffin-Grundschule beginnen.

2023 ist Schluss

Dennoch: 2023 ist Schluss. Und dann? 24 Jahre als Stadtoberhaupt seien vollkommen okay. "Ich mache Platz für einen jüngeren Nachfolger", sagt Matthias Braun. "Herausforderungen hören ja nie auf. In vier Jahren stehen wieder neue vor der Tür." Doch wie viele andere Dinge im Leben, habe alles nun mal seine Zeit.

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